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Mehr Freiraum für Bauern und mehr Natur

Brüssel/Ansbach (DVL). Das Konzept einer „Gemeinwohlprämie“ für Landwirte hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) in Brüssel vorgestellt – ein Modell, das sich von bisherigen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik abhebt, heißt es in einer Presseerklärung. Diejenigen Landwirte, die mehr Gemeinwohlleistungen im Bereich Biodiversität, Klima- und Gewässerschutz erbringen, sollten künftig mehr Prämie bekommen. Auch könnten Landwirte aus unternehmerischer Sicht frei entscheiden, auf welchen Betriebsflächen Gemeinwohlleistungen oder Produktion im Vordergrund stehen sollen.

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„Wir wechseln damit bewusst die Perspektive“, so MdB Josef Göppel, Vorsitzender des DVL. Während bisher den Landwirten bestimmte Hürden gesetzt wurden, um Zahlungen wie die Greeningprämie zu erhalten, würden mit der Gemeinwohlprämie die aktuell erbrachten Umweltleistungen über Punkte bewertet und entgolten. Land­wirte könnten über einen Betriebsrechner die Wirtschaftlichkeit weiterer Umweltmaßnahmen kalkulieren und entscheiden, ob es sich lohnt, mehr Nahrungsmittel oder mehr Umweltleistungen zu produzieren. Wie die bisherigen Erfahrungen aus einem Modellprojekt in Schleswig-Holstein mit 100 Betrieben zeigten, bemühten sich Landwirte vor allem auf unproduktiven Standorten zu extensivieren und damit ihre betriebliche Punktzahl zu erhöhen. Dieses begründe einen Win-win-Effekt, denn häufig seien genau diese Flächen für seltene Tier- und Pflanzenarten wichtig.

Die Gemeinwohlprämie ziele auf einen besseren Schutz von Biodiversität, Klima und Gewässer. Sie ersetze keine speziellen Förderprogramme im Arten- und Gewässerschutz, wie die Vertragsnaturschutzprogramme in der 2. Säule. Auch für die Förderung des Tierwohls müssten ergänzende För­derprogramme aufgelegt ­werden.

Der Erfolg der Gemeinwohlprämie hänge wesentlich von einem geringeren bürokratischen Aufwand für Landwirte und Verwaltung ab, erklärte Göppel. Dieser sei überschaubar, denn für die Bewertung der Betriebe würden Betriebsdaten genutzt, die der Landwirt ohnehin im Sammel­antrag angebe. Die Gemeinwohlprämie schließe also nahtlos an das jetzige Verwaltungs- und Kontrollsystem an.

Es bedürfe allerdings eines auskömmlichen Agrarbudgets, um die gewünschte Lenkungswirkung zu mehr Biodiversität, Klima- und Gewässerschutz zu erreichen. Der DVL unterstütze deshalb alle Bemühungen, die Agrargelder in der jetzigen Höhe zu er­halten.

Für Josef Göppel besticht der Vorschlag der Gemeinwohlprämie durch seine Logik. „Landwirte, die mehr Gemeinwohlleistung erbringen, bekommen mehr Prämie. Das entspricht guter landwirtschaftlicher Denkweise. Und für Natur und Klima wird damit mehr getan als im alten System“. Weitere Informa­tionen: http://www.lpv.de.

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