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Forschungen zum Naturschutz in der Energiewende

Bonn (BfN). Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) verstärkt und vernetzt seine Forschung zur Vereinbarkeit von Naturschutz und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei stehen Schutz und Erhalt der Artenvielfalt ebenso auf dem Programm wie die mögliche Entwicklung des Landschaftsbilds im Zuge der Energiewende. Erstmals haben sich die an den Forschungsvorhaben des BfN Beteiligten zu einem zweitägigen Vernetzungskolloquium in Bonn getroffen, teilte das Amt mit.

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Der Verzicht auf zentrale Großkraftwerke bringe den breiten Ausbau der Energieerzeugung in der Fläche mit sich, erklärte Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. Leistungsfähigere Stromtrassen, Windräder, Solarfelder und andere Anlagen benötigten Platz und stellten einen Eingriff in gewachsene Lebensräume und Landschaftsbilder dar. Hinzu kämen die jeweils spezifischen Auswirkungen der Anlagen auf einzelne Arten. Betroffen seien vor allem Vogelarten wie Rotmilan, Seeadler und Schwarzstorch, aber auch verschiedene Fledermäuse, Meeressäugetiere und Fische.

„Auch der Naturschutz braucht die Energiewende“, stellte Jessel fest, „aber sie ist mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Gerade deshalb muss der Naturschutz beim Ausbau der erneuerbaren Energien angemessen und frühzeitig berücksichtigt werden und sich auch selber aktiv einbringen. Hier ist die Wissenschaft gefragt. Sie muss Wirkungszusammenhänge erforschen, Ansatzpunkte für die Konfliktminderung identifizieren und Perspektiven an die Politik und Praxis vermitteln.“ Auswirkungen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien auf die Belange des Naturschutzes stünden im Mittelpunkt von derzeit über 20 Forschungsvorhaben, und zwar zu folgenden Leitthemen (weitere Infos unter http://www.natur-und-erneuer­bare.de ):

Energielandschaft: Welche sichtbaren Entwicklungen in unseren Landschaften sind zu erwarten? Worauf ist bei der Gestaltung von Energielandschaft besonders zu achten? Wie kann die Öffentlichkeit mitwirken? Wie ist das Landschaftsbild bewertbar?

Natur- und Lebensräume: Wie wirken sich die unterschiedlichen Nutzungsformen der Energiewende großräumig auf die biologische Vielfalt (Arten und Lebensräume) aus? Wie sind Bewertungen möglich?

Artenschutz: Werden Vögel, Fledermäuse oder Fische durch die verschiedenen Anlagen beeinträchtigt und – wenn ja – in welchem Maße und wie? Wie ist dies vor dem Hintergrund des rechtlichen Schutzes der einzelnen Spezies zu bewerten? Können Beeinträchtigungen in der Praxis erfolgreich vermieden oder gemindert werden?

Methoden und Steuerungsansätze: Auf welchen Wegen können die Anforderungen von Naturschutz und Energiewirtschaft bereits bei der Planung berücksichtigt werden? Wie können in den Kommunen und Regionen bereits auf der konzeptionellen Ebene Naturschutzaspekte in die Planungen zum Klimaschutz einbezogen werden?

Erfassung und Monitoring: Wie können Auswirkungen vorhandener Anlagen und Nutzungen systematisch beobachtet und eingeschätzt werden, etwa von Offshore-Windenergieanlagen auf Zug- und Rastvögel?

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