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TEEB DE: Ökosystemleistungen in ländlichen Räumen

Berlin, Leipzig (UFZ). Welchen Beitrag leistet die Natur für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume? Wie kann die Multifunktionalität dieser Räume erhalten und gefördert werden? Und setzt die europäische und deutsche Agrarpolitik dazu die richtigen Hebel an? Die Studie „Naturkapital Deutschland – TEEB DE“ soll durch eine ökonomische Perspektive die Potenziale und Leistungen der Natur sichtbar und erfassbar machen. Im Rahmen der Internationen Grünen Woche in Berlin wurde der zweite TEEB-DE-Bericht „Ökosystemleistungen in ländlichen Räumen – Grundlage für menschliches Wohlergehen und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung“ vorgestellt.

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Dunkle Wolken über dem ländlichen Raum – immer neue Stallbauten sind kein Rezept, um die Ökosystemleistungen zu erhalten.©Eckhard Jedicke
Dunkle Wolken über dem ländlichen Raum – immer neue Stallbauten sind kein Rezept, um die Ökosystemleistungen zu erhalten.©Eckhard Jedicke
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„Eine Investition in die Natur ist eine Investition in die Zukunft“, betonte der Leiter der deutschen TEEB-Studie, Prof. Dr. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). „Verlieren wir wichtige Ökosystemleistungen, führt das zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten. Besonders die Entwicklungsperspektiven ländlicher Räume werden dadurch eingeschränkt.“ Eine starke Konzentration auf die Erbringung weniger Ökosystemleistungen bewirke oft erhebliche volkswirtschaftliche Einbußen. Eine allein auf Produktivität ausgerichtete Landwirtschaft führe zu Emissionen von Klimagasen und einer übermäßigen Belastung der Gewässer und Meere. Multifunktionale Agrarlandschaften dagegen reduzierten Belastungen und erhielten das Naturkapital.

„Grünlandumbruch in Deutschland führt pro Hektar und Jahr zu gesellschaftlichen Folgekosten zwischen 440 und 3000 Euro – den Verlust zu stoppen, ist vor allem auch eine volkswirtschaftlich sinnvolle Investition“, erklärte Hansjürgens als Beispiel. Der zweite TEEB-DE-Bericht zeige sowohl den vielfältigen Nutzen des Schutzes, der nachhaltigen Nutzung und der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme als auch die Kosten ihres Verlustes auf. Durch eine ökonomische Perspektive auf ländliche Räume würden (Fehl-)Anreize und Entscheidungsdefizite aufgedeckt und Lösungen für eine dauerhafte Sicherung des Naturkapitals in ländlichen Räumen angeboten.

„Wir können schon auf kleinen Flächenanteilen und mit wenigen Maßnahmen wichtige Wirkungen für Natur und Umwelt erzielen“, fasste die Berichtsleiterin Prof. Dr. Christina von Haaren von der Leibniz Universität Hannover zusammen. Sie nannte als Beispiel Wirkungen von Gewässerrandstreifen in Niedersachsen: Bereits die ökonomisch bewertbaren Nutzen dieser Maßnahmen würden die aufgewendeten Kosten um das 1,8-fache übersteigen.

An der Erstellung des Berichts waren mehr als 130 Personen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft als Autor(inn)en und Gut­ach­ter(innen) beteiligt. Sie forderten, die flächendeckend wirkenden Triebkräfte der Naturzerstörung abzumildern, gefährdete Bereiche besonders zu schützen und den Einsatz öffentlicher Mittel stärker an die Bereitstellung eines gesellschaftlich ausgewogenen Bündels von Ökosystemleistungen zu knüpfen, teilte das UFZ mit. Download des Be­richts: http://www.naturkapital-teeb.de.

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