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Kurz & Bündig

UMWELTKLAGEN: Genügen die Möglichkeiten der Bürger und Gemeinden in Deutschland, in Umweltfragen vor Gericht zu ziehen, möglicherweise nicht den EU-Standards? Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs vertritt in seiner Empfehlung für das Urteil im laufenden Vertragsverletzungsverfahren diese Auffassung. Sollte das Gericht so beschließen, müsste Deutschland die Klageposition deutlich stärken.

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25 JAHRE NATIONALPARKE: Am 12. September 1990 wurden auf Beschluss des ehemaligen DDR-Ministerrats 14 Großschutzgebiete unter Schutz gestellt und damit über den Einigungsvertrag auch für das wiedervereinigte Deutschland gesichert. In einem Festakt in Berlin würdigte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die ostdeutschen Naturschützer, die in den Turbulenzen vor der Vereinigung die historische Gelegenheit genutzt hatten, 4,5 % der Fläche der DDR unter Schutz zu stellen – allen voran Prof. Dr. Michael Succow als letzter DDR-Umweltminister (und früherem Mitherausgeber dieser Zeitschrift), Prof. Hans Dieter Knapp, Dr. Lebrecht Jeschke und Prof. Matthias Freude. Die Sicherung der Flächen habe den Grundstein für ein System von Großschutzgebieten im wiedervereinten Deutschland gelegt. „Ein Grund zu feiern, ohne Frage“, teilte NABU-Präsident Olaf Tschimpke mit: „Gleichwohl müssen wir in diesem Moment aber auch den Blick nach vorne richten, denn der Kampf um unsere Naturschätze ist noch lange nicht gewonnen, wie die aktuelle Diskussion um den Fitness Check der Naturschutzrichtlinien zeigt.“

MOORSCHUTZ: Rund 35 Mio. Euro stehen in Niedersachsen bis 2020 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, um Klimaschutz durch Moorschutz zu realisieren. Diese werden durch Mittel des Landes Niedersachsen ergänzt, so dass die Förderung bis zu 75 % der zuwendungsfähigen Ausgaben betragen kann. Damit werden freiwillige Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung von Hoch- und Niedermooren unterstützt, die zu einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Mooren führen können. Die Richtlinie wendet sich an Kommunen, Naturschutzorganisationen sowie landwirtschaftliche, torfgewinnende, torfverarbeitende, gartenbau­liche und forstwirtschaftliche Unternehmen. Förderanträge können online unter http://www.nbank.de gestellt werden.

WELTERBE-APP: Seit vier Jahren sind fünf alte deutsche Buchenwälder als Erweiterung des bestehenden slowakisch-ukrainischen UNESCO-Welterbes „Buchenurwälder der Karpaten“ in die Welterbeliste eingeschrieben. Dazu bieten jetzt die beteiligten Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Hessen eine kostenlose App an. Sie soll Besuchern die Eigenheiten der Welterbegebiete näher bringen ( http://www.app.weltnaturerbe-buchenwaelder.eu ).

NATURERBE-APP: Auf Entdeckungstour ins Nationale Naturerbe – kostenlose Audioführungen bietet eine Naturerbe-App, welche die DBU-Naturerbe GmbH in Kooperation mit sieben Naturschutzstiftungen anbietet. Die ersten sieben Audioführungen führen auf den Baumwipfelpfad, durch die Dauerausstellung im Naturerbe Zentrum Rügen sowie über die DBU-Naturerbefläche Prora ( http://www.dbu.de/naturerbeapp ).

GEIER-TOD: Der tiermedizinisch eingesetzte Wirkstoff Diclofenac ist hoch gefährlich in der Umwelt und bedroht die europäischen Geier. Aber kein EU-Mitgliedsstaat zeigte sich bereit, ein Verbotsverfahren anzustrengen, obwohl unschädliche alternative Medikamente existieren, erklärte der NABU. Seit Anfang 2014 fordern BirdLife International sowie die European Vulture Conservation Foundation (VCF) ein sofortiges Einsatzverbot des Wirkstoffes Diclofenac bei Tieren in Europa. Anlässlich des Internationalen Geiertages am 05. September 2015 klagten die Organisationen, dass weiterhin keine effektiven Maßnahmen getroffen wurden, um ein Massensterben von Europas Geiern zu verhindern. Auf dem indischen Subkontinent habe das zur Behandlung von Rindern eingesetzte entzündungshemmende Mittel in den 90er Jahren zu einem Massensterben bei Geiern geführt, dem 99% aller Geier Indiens zum Opfer fielen.

HERPETOFAUNA: Rund 600000 Einzeldatensätze für 33 heimische sowie 14 eingeschleppte Amphibien- und Reptilienarten vermitteln einen bundesweiten Überblick über deren Verbreitung. Das ist das Ergebnis eines Projekts, das die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt hat. Daraus entstanden ist der erste Online-Atlas der Amphibien und Reptilien für Deutschland, der auf der Website http://www.feldherpetologie.de/atlas abrufbar ist.

BEBAUUNGSPLÄNE: In Baden-Württemberg setzen manche Kommunen in Bebauungsplänen festgesetzte Ausgleichsmaßnahmen vorbildlich um. Es überwiegen aber Negativbeispiele. Zu diesem Ergebnis kommt der Landesnaturschutzverband (LNV) in einer Umfrage bei seinen regionalen Gruppen, den LNV-Arbeitskreisen. Insgesamt häufig bemängelte Punkte waren laut einer Pressemitteilung Umsetzungsdefizite, Kontrolldefizite, fehlende Transparenz der festgesetzten Maßnahmen und undurchsichtige Führung kommunaler Ökokontem. „Um die sachgerechte Umsetzung baurechtlicher Ausgleichsmaßnahmen im Lande ist es schlecht bestellt“ kritisierte Dr. Gerhard Bronner, Vorsitzender des Naturschutz-Dachverbandes. Als Ursachen nannte er insbesondere die personelle Unterbesetzung der zuständigen Behörden sowie eine unbefriedigende Rechtslage.

PLANER IN EUROPA: Die Mobilität von Landschaftsarchitekten zwischen den nationalen Verbänden zu erleichtern, forderte die Generalversammlung des europäischen Zweigs der International Federation of Landscape Architects, IFLA Europe, im November 2014 in Oslo. Nun hat der Verband die Initiative „Professional Movement between Associations“ gestartet: Das Projekt befördert den Prozess der gegenseitigen Anerkennung der Mitgliedschaft auf Verbandsebene. Festgeschrieben wurde aktuell ein einheitliches europaweites Vorgehen, das Landschaftsarchitekten der IFLA-Mitgliedsverbände beim Wechsel in europäische Partnerverbände unterstützt. Ein europaweit identisches, englisches Formular schafft hierfür die notwendige Transparenz. Im Ergebnis erleichtert es allen Beteiligten die internationale Zusammenarbeit.

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