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Kurz & bündig

Arten des Jahres: Für das Jahr 2015 wurden die ersten „Arten des Jahres“ proklamiert. Den Feld-Ahorn stellen die Stiftung Baum des Jahres und das Bundesamt für Naturschutz in den Vordergrund. Den Habicht priorisieren NABU und Landesbund für Vogelschutz in Bayern.

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Wolfs-Genetik: Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen haben eine neue Methode entwickelt, um den „genetischen Fingerabdruck“ von Wölfen zu nehmen. Die Datenerhebung verspricht schneller, kostengünstiger und einfacher zu sein als bei bisherigen Vorgehensweisen. Wolfs-DNA kann Auskunft über Abstammung, Ausbreitung und die genetische Vielfalt der Tiere geben, außerdem können die Verursacher von gerissenen Tieren identifiziert werden. Die Studie erschien im Fachjournal „Molecular Ecology Resources“. Sie dient als Pilotprojekt, um diese Technik auch für weitere Tierarten zu etablieren, für die genetisches Monitoring unerlässlicher Bestandteil eines Schutzkonzepts ist.

DNA-Barcoding: Gleich vier neue Kieselalgen-Arten hat die Forschungsgruppe Dia­tomeen im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin entdeckt. Der Fund erfolgte zufällig bei der Erarbeitung eines neuen, standardisierten Ablaufs für die Erstellung einer Kieselalgen-Referenz-Datenbank mittels DNA-Barcoding, der Analyse eines kurzen Abschnitts ihrer Erbinformation ähnlich dem Produktbarcode im Supermarkt. Dafür wurden stichprobenartig die Kieselalgen von elf verschiedenen Gewässerstandorten in Berlin untersucht.

Landmanagement: Der potenzielle Beitrag landbasierter Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels ist gering. Die Landfläche der Erde reicht nicht, um den zukünftigen Bedarf an Biomasse zu befriedigen. Und nicht überall, wo Klimaschutz drauf steht, ist auch Klimaschutz drin: Einige Maßnahmen, die zwar den CO2-Ausstoß verringern, sind nur auf den ersten Blick klimaschonend und nachhaltig. Bei genauerer Betrachtung haben sie keine oder sogar eine gegenteilige Wirkung. Letzteres gilt insbesondere für die Nutzung von Bioenergie, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und der CSIRO im australischen Canberra festgestellt haben. Wichtig für die nachhaltige Intensivierung der Biomasseproduktion ist in ihren Augen vor allem ein kon­trollierter Einsatz von Düngemitteln, um einen Überschuss an Stickstoff und die damit verbundenen Emissionen von Lachgas und anderen Stickstoffoxiden zu vermeiden. Denn deren Emissionen aus der Landwirtschaft und der Viehzucht machen derzeit den klimaschützenden Effekt der weltweiten Vegetation zunichte, die der Atmosphäre jährlich große Mengen CO2 entzieht. „Nur ein nachhaltiges, integriertes Landmanagement ohne Lachgas- und Methanemissionen kann beide Ziele erreichen: eine Abschwächung des Klimawandels und eine Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse“, sagt Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze, einer der Autoren.

BiK-F: Der Wissenschaftsrat attestiert dem Frankfurter Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), eine exzellente, leistungsstarke Einrichtung zu sein. Das BiK-F wurde im Sommer 2014 im Rahmen seiner angestrebten Eingliederung in die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die zur Leibniz-Gemeinschaft gehört, durch eine unabhängige Gutachtergruppe evaluiert. Der Wissenschaftsrat hebt hervor, dass die Wissenschaftler in inno­vativer Weise Methoden und Ansätze der Bio- und Geowissenschaften kombinieren, um die gesellschaftlich wichtige Biodiversitäts- und Klimaforschung voranzutreiben. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal entstehe durch die an­gestrebte Eingliederung in Senckenberg ein wissenschaft­licher Mehrwert für ganz Deutschland.

Umweltpreis: Hubert Weinzierl (78) erhielt für sein lebenslanges Naturschutz-Engagement den erst zum dritten Mal vergebenen Ehrenpreis des Deutschen Umweltpreises. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt würdigte ihn als Vordenker und Visionär, einen der ganz wenigen Zeitzeugen, die den organisierten Naturschutz aus der Nische in das Zentrum der Gesellschaft gerückt hätten. Er gelte vielen als profiliertester Naturschützer Deutschlands und Integrationsfigur von klassischem Naturschutz und moderner Umweltpolitik. Der Ehrenpräsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR) und Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) habe sich Zeit seines Lebens mit viel Zivilcourage in der Naturschutzbewegung engagiert.

Wandernde Tierarten: Eine positive Bilanz der UN-Konferenz zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) in Quito hat der NABU gezogen. Der Umweltverband hob die Forderung nach einem weltweiten Verbot von Diclofenac in der Tiermedizin hervor – der entzündungshemmende Wirkstoff hatte in der Vergangenheit die Geierarten Indiens fast vollständig ausgerottet. Die Aasfresser vergiften sich, wenn sie von einem Kadaver fressen, der zu Lebzeiten mit Diclofenac behandelt wurde. „Die Vertragsstaaten haben eine Reihe wegweisender Beschlüsse verabschiedet, die insbesondere stark bedrohten Zugvögeln zugutekommen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Er begrüßte außerdem die verabschiedete Empfehlung, die Verwendung bleihaltiger Jagdmunition bis 2017 weltweit zu verbieten.

Holger Haag (†): Der frühere Präsident des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ist im Alter von 76 Jahren verstorben, teilt der Verband mit. Berufliche Stationen Holger Haags waren als Assistent das Institut für Grünplanung und Gartenarchi­tektur der TU Hannover, ein eigenes Landschaftsplanungs-Büro in Langenhagen und die Professur im Lehrgebiet Freiraumplanung in Höxter. Ab 1983 engagierte er sich im bdla-Präsidium, ab 1989 stand er für sechs Jahre dem Verband vor.

Crowdfunding: Die Deutsche Umwelthilfe hat die erste deutschsprachige Crowdfunding-Plattform für die Finanzierung nachhaltige Projekte gestartet. EcoCrowd bringt Projektideen- und Geldgeber zusammen. Der Initiator legt einen Zielbetrag fest und Menschen, denen das Projekt gefällt, helfen gegen eine Belohnung (ein Tauschgut) dabei mit, diesen Zielbetrag in kleinen Schritten zu finanzieren ( http://www.ecocrowd.de ).

Katzen im Tunnel: Großvolumige Amphibiendurchlässe werden nicht nur von Fröschen, Kröten und Molchen genutzt – auch Mäuse, Füchse, Fledermäuse, Schmetterlinge und andere Tierarten unterqueren auf diesem Wege Straßen. Aus Niedersachsen liegen jetzt auch Beobachtungen vor, dass Wildkatzen Amphibienkastendurchlässe nutzen. Dokumentiert wurde das durch BUND und NABU an zwei Amphibiendurchlässen unter der B217 bei Sedemünder zwischen Springe und Hameln mittels dort angebrachter Fotofallen. Auch ein Straßendurchlass unter der B 217 des Flüsschens Haller bei Springe diente zumindest einem Tier regelmäßig als Passage, solange der Wasserstand im Durchlass niedrig war. Denn als der Wasserstand im Durchlass höher stieg, wurde hier eine Wildkatze auf der Straße tot aufgefunden. Inzwischen wurde reagiert und in diesem „nassen“ Durchlass eine Berme eingebaut. Gegenwärtig ist der Straßentod immer noch die höchste Todesursache, der Wildkatzen zum Opfer fallen.

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