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Kurz & bündig

Weltbiodiversitätsrat: Der UN-Standort Bonn ist um ein weiteres internationales Sekretariat reicher – der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) hat hier seinen Sitz eröffnet. Die Bundesregierung stellt der Institution Räume im UN-Tower („Langer Eugen“) zur Verfügung. Nach dem Vorbild des Weltklimarats IPCC widmet sich IPBES der wissenschaftlichen Politikberatung. IPBES steht für „Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“, „Zwischenstaatliches Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung zu den Themen Biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen“. Das neunköpfige Sekretariat wird von Anne Larigauderie geleitet. Der Rat soll politischen Entscheidungsträgern Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt zur Verfügung stellen. Er wird der Politik zudem wissenschaftlich fundierte Handlungsoptionen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität und der Ökosystemdienstleistungen aufzeigen.

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Pseudogley: Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW – Die Waldeigentümer) hat die Wahl eines Waldbodens zum „Boden des Jahres 2015“ begrüßt. Mit dem Pseudogley, einem Stauwasserboden, rückten die überaus wichtigen Funktionen der Waldböden ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Waldböden schützten vor Erosion und Hochwasser. Sie filterten Schadstoffe aus dem Regenwasser und speicherten den Großteil des Trinkwassers. Die besondere Bedeutung von Waldböden sollte durch Politik und Gesellschaft mehr gewürdigt werden – und damit auch die Leistungen der Waldbesitzer. Damit verbinden die Waldbesitzer die Forderung nach einer Teilhabe an Wasser­entgelten und einer Förderung des Waldumbaus.

Wasser-ÖSL: Wasserversorger erbringen häufig vorsorgende Maßnahmen zum Schutz des Wassers und der Gesundheit. Diese sind nicht nur unter ökologischen und verbraucherorientierten Aspekten unverzichtbar, sondern auch aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll, da hierdurch Gewässerbelastungen und Kosten vermieden werden, die ansonsten von der Allgemeinheit oder anderen Trägern übernommen werden müssten. Um Branche, Behörden und Öffentlichkeit eine Orientierung über Umfang und Art dieser Leistungen zu geben, haben Bundesumwelt- und gesundheitsministerium einen Katalog solcher Maßnahmen veröffentlicht. Ein Beispiel für solche Leistungen ist die Gewässerüberwachung, für die staatliche Stellen auf die umfangreichen Daten und Messnetze der Wasserversorger zurückgreifen können. Auch die Beratung und Unterstützung von Landwirten bei der Verringerung der Einträge von Nitrat, Pestiziden und mikrobiologischen Belastungen in die Gewässer ist ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Umweltbelastungen ( http://www.bmub.bund.de/N51085 ).

Welterbe in Klimanot: Mit einer „Erklärung von Sanssouci“ ging eine internationale Fachtagung zum Thema „Historische Gärten im Klimawandel“ in Potsdam zu Ende, orga­nisiert von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Daran nahmen Vertreter von mehr als 50 Institutionen aus 15 Ländern teil. Zunehmende Trockenheit und häufiger auftretende Wetterextreme haben auch Folgen für den Erhalt und die Pflege der historischen Gärten der zum UNESCO-Welterbe gehörenden Potsdam-Berliner Kulturlandschaft. Die Erklärung sagt, wie darauf zum Erhalt von historischen Gärten und Kulturlandschaften“ reagiert werden muss. Kurzfristig gelte es, wissenschaftlich begleitete Modellprojekte in den historischen Gärten und Kulturlandschaften zu realisieren. Außerdem wurde ein Handbuch mit dem Titel „Historische Gärten im Klimawandel – Empfehlungen zur Bewahrung“ vorgestellt ( http://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/historische-gaerten-im-klimawandel/tid/586/ ).

Schwarzstorch: Satellitensender bieten nun erstmals die Möglichkeit herauszufinden, wo Schwarzstörche ihre Nahrung suchen und wie dicht sie den gefährlichen Rotoren von Windkraftanlagen kommen. In einem dreijährigen Projekt möchte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) so mehr über die heimliche Lebensweise der Störche erfahren. Mit den Daten können die Naturschützer den Schutz der seltenen Tierart künftig deutlich verbessen. Die Flugrouten von drei Senderstörchen können unter http://www.lbv.de/schwarzstorch live verfolgt werden.

Gründachstrategie: Als erste deutsche Großstadt entwickelt Hamburg Pläne, die Stadt mit Hilfe einer „Gründachstrategie“ an den Klimawandel anzupassen. Begrünte Dächer bieten Rückhaltung und Verdunstung für 50 bis 90 % der Niederschläge, sie verringern die Überlastung der Entwässerungssysteme und mindern die Gefahr der Überflutung. Zudem wirken sie positiv auf das Stadtklima, erschließen bisher ungenutzte sowie neue Freiräume und erhöhen die Biodiversität in der Stadt. Das Bundesumweltministerium fördert die Hamburger Gründachstrategie als Pilotprojekt im Rahmen des Programms „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“. Das entwickelte und erprobte Instrumentarium soll später aber auch für andere Städte nutzbar sein.

Gewässer-Konvention: Als weltweit gültiger rechtlicher Rahmen für die internationale Zusammenarbeit von Fluss­anrainern trat im August die UN-Gewässer-Konvention in Kraft. Mit der „UN Watercourses Convention“ werden bisher ungeschriebene völkerrecht­liche Grundsätze über das gutnachbarliche Verhalten zwischen den Anrainerstaaten grenzüberschreitender Binnengewässer verankert und fortentwickelt. Hierzu zählt die Verpflichtung zu einer ausgewogenen und angemessenen Nutzung grenzüberschreitender Wasserläufe und zur Verhinderung beträchtlicher Schäden bei anderen Staaten im Einzugsgebiet eines gemeinsamen Wasserlaufs, teilte das Bun­desumweltministerium mit.

Wolfs-Genetik: Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen haben eine neue Methode entwickelt, um den „genetischen Fingerabdruck“ von Wölfen zu nehmen. Die Datenerhebung verspricht schneller, kostengünstiger und einfacher zu sein als bei bisherigen Vorgehensweisen. Wolfs-DNA kann Auskunft über Abstammung, Ausbreitung und die genetische Vielfalt der Tiere geben, außerdem können die Verursacher von gerissenen Tieren identifiziert werden. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal „Molecular Ecology Resources“ erschienen. Sie dient als Pilotprojekt, um diese Technik auch für weitere Tierarten zu etablieren, für die genetisches Monitoring unerlässlicher Bestandteil eines Schutzkonzepts ist.

Nationalpark Senne: Ein aktualisiertes Gutachten bestätigt auf Grundlage von neuen Kartierungen, dass die Bundesflächen im Truppenübungsplatz Senne die Voraussetzungen zur Ausweisung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen erfüllen. Das hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel bekannt gegeben. „Die Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt auf Bundes- und auf Landesebene sehen vor, den Anteil der Wälder mit natürlicher Entwicklung deutlich zu erhöhen. Das Gutachten bestätigt, dass der Nationalpark Senne hierzu einen wertvollen Beitrag leisten kann. Gleichzeitig würden in dem Nationalpark die naturschutzfachlich wertvollen Offenlandlebensräume, wie die charakteristischen Heideflächen, erhalten werden“, sagte Remmel. Erarbeitet wurde das Gutachten vom Landesumweltamt. Im Vergleich zur 2011 vorgelegten Planung berücksichtigt es ausschließlich bundeseigene Flächen. Wälder, Still- und Fließgewässer, Heiden, Trockenrasen, magere Wiesen und Moore prägen das Landschaftsbild des rund 10900ha großen Senne-Areals.

Nationalpark Eifel: In Schleiden-Gemünd haben Akteure im Nationalpark Eifel dessen zehnjähriges Bestehen gefeiert. Mehr als 7800 Arten haben Fachleute in dem Schutzgebiet bereits nachgewiesen, teilte das Landesumweltministerium mit. Über 330000 Menschen nahmen seit Gründung des Nationalparks an den organisierten Veranstaltungen teil. Die fünf eröffneten Nationalpark-Tore mit Ausstellungen erwarten in den nächsten Wochen bereits ihren zweimillionsten Gast. Schutzziel ist die Entwicklung der heimischen Laubwälder. Bisher können sich über 3500ha natürlich entwickeln. Um in nicht gebietsheimischen Nadelwäldern, die vor allem im Süden des Schutzgebietes auf großer Fläche vorkommen, die Laubwaldentwicklung zu fördern, wurden in den vergangenen Jahren auf einer Fläche von rund 600ha ca. 900000 junge Buchen gepflanzt. „In den Jahren 2015 bis 2020 können große Teile des nördlichen Nationalparks einer natürlichen Entwicklung überlassen werden“, kündigte Minister Remmel an.

Wiedervernetzung: Ein Elchbulle geriet in die Schlagzeilen, weil sein Ausflug aus freier Wildbahn in einem Firmengebäude in Sachsen endete. Mit Blick auf diesen Fall hat der NABU auf die Bedeutung von Grünbrücken hingewiesen und die Bundesregierung zu einer konsequenten Umsetzung des von ihr 2012 beschlossenen Bundesprogramms Wiedervernetzung aufgerufen. „Das Beispiel des jungen Elchbullen zeigt, dass wir unsere Landschaft wieder durchgängiger für Tierarten mit großen Raumansprüchen machen müssen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In diesem Jahr habe es bereits mehrfach Elchbeobachtungen im grenznahen Bereich zu Polen und Tschechien gegeben, die potenziellen Wanderrouten seien aber vielerorts durch Straßen unterbrochen. Von den im Bundesprogramm identifizierten 99 prioritär erforderlichen Querungsbauwerken an deutschen Fernstraßen sei erst ein einziges Projekt auf regulärem Wege fertig gestellt worden, wenige weitere sind in Bau oder in der Planungsphase. „Ohne einen eigenen Haushaltstitel innerhalb des Straßenbauetats dürfte es schwierig werden, die geplante Umsetzung des Programms bis zum Jahr 2020 tatsächlich zu erreichen“, so der NABU.

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