Debatten um neue Wildnis im Nordschwarzwald
Abstracts
Die Positionen zur Ausweisung von Nationalparken in Deutschland sind je nach Motivationslage und Betroffenheit sehr unterschiedlich. Grundsätzlich unterscheidet sich jedoch die Artikulierung von partikulären Interessen von wissenschaftlichen Analysen. Diese müssen objektiv sein, auf Grundlage aller wesentlichen Fakten erfolgen und in einem holistischen Sinne Kausalketten und Zusammenhänge aufzeigen; vor allem haben sie den Auftrag, wertneutral zu interpretieren. Nur so entsteht eine Wissens- und Erkenntnisbasis, auf welcher Schlussfolgerungen und letztlich politische Entscheidungen erfolgen können.
Problematisch sind Veröffentlichungen oder Gutachten, welche im Widerspruch hierzu einen vorgefassten Standpunkt einer Lobbygruppe vertreten. Oft lassen sich Argumentationslinien identifizieren, die in Form von gesicherten Erkenntnissen präsentiert werden, sich jedoch als sachlich falsche und wissenschaftlich nicht haltbare Behauptungen herausstellen. Besonders problematisch wird die Sachlage, wenn unseriöse wissenschaftliche Kausalisierungen in einer Gemengelage mit korrekt wiedergegebenen Sachverhalten dargestellt werden. Der Missbrauch wissenschaftlichen Arbeitens als politischer Hebel hat besonders im Kontext kontrovers diskutierter Zielsetzungen und Objekte Konjunktur; das betrifft auch die aktuellen Auseinandersetzungen um den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald. Der Aufsatz stellt die wichtigsten ökologisch und naturschutzfachlich falschen Argumentationslinien zusammen und zeigt Fehlschlüsse auf.
Debates on New Wilderness in the Northern Black Forest – How to better not argue against a planned national park
The positions on the designation of national parks in Germany differ significantly depending on motivation and concernment. However, there is a decisive difference between the presentation of particular interests on the one hand and scientific analyses on the other. The latter have to be objective, must base on all substantial facts, and they have to point out causal chains and coherences in a holistic sense; most of all their interpretations have to be unprejudiced. Only in this way a base of knowledge and understanding can be developed allowing serious conclusions and finally political decisions.
As a contrast publications or reports which depict the preconceived opinions of a lobby group are difficult. Frequently it is possible to identify sets of arguments which are presented in the shape of well-founded knowledge. Their closer examination however reveals factually inaccurate or scientifically untenable assumptions. The problems increase if dubious scientific justifications are mixed up with correctly reproduced information. The abuse of scientific work as polical lever has become in great demand, particularly in the context of controversial aims and objects; this is also true for the current dispute about the planned national park Northern Black Forest.
The paper has assembled the most important wrong sets of arguments, both of ecology and nature conservation, and it points out false conclusions.
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1 Hintergrund
Nationalparke werden (auch in Deutschland) eingerichtet, um das Arteninventar von natürlichen und/oder noch sehr naturnahen Lebensräumen möglichst vollständig zu erhalten, zu verbessern und zu entwickeln. Nationalparke ergänzen andere Schutzgebietskulissen (z.B. Biosphärenreservate und Naturparke), wo Naturschutzziele über geeignete, meist traditionell begründete Nutzungsweisen umgesetzt werden sollen. Dazu zählen auch nachhaltige Nutzungen im Wirtschaftswald.
Wichtigstes Element von Nationalparken sind großflächige Kernzonen, um dort das Vorkommen von Arten und Lebensgemeinschaften zu ermöglichen, die auf anthropogen ungestörte ökologische Prozesse (Prozessketten) angewiesen sind und einen großen Raumanspruch besitzen. Derartige Prozessschutzgebiete sind auch zentrale Bausteine der nationalen Biodiversitätsstrategie (BMU 2007), die ihrerseits wiederum in supranationale Vereinbarungen eingebettet sind. Zu erwähnen ist insbesondere das Abkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt (UN 1992) als ein wesentliches Ergebnis des Umweltgipfels von Rio de Janeiro, dessen Zielsetzung auch beim kürzlich stattgefundenen Umweltgipfel „20 Jahre nach Rio“ in Johannesburg bestätigt wurden. Es geht in dieser völkerrechtsverbindlichen Vereinbarung um den Beitrag Deutschlands zum Erhalt unseres Naturerbes. Im Handlungsfeld Schutz der Biodiversität von Waldökosystemen sind gemäß der nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) die deutschen Bundesländer überwiegend noch recht weit vom gesetzten 5- % -Zielwert des Instrumentes dauerhaft nicht bewirtschafteter Waldflächen (Prozessschutzflächen) entfernt (Abb. 1).
Die Positionen zur Ausweisung großer Flächen mit natürlicher und naturnaher Waldentwicklung als Nationalparke nach IUCN-Kriterien sind angesichts der zahlreichen gesellschaftlichen Interessengruppen sehr unterschiedlich. Je nach Betroffenheit sind verschiedene Standpunkte und Sichtweisen die Folge. Die Artikulierung von partikulären Interessen unterscheidet sich jedoch grundsätzlich von wissenschaftlichen Analysen. Diese müssen objektiv sein, müssen auf Grundlage aller wesentlichen Fakten erfolgen, müssen in einem holistischen Sinne Kausalketten und Zusammenhänge aufzeigen und sie haben vor allem den Auftrag, wertneutral zu interpretieren. Nur so entsteht eine Wissens- und Erkenntnisbasis, auf welcher Schlussfolgerungen und letztlich politische Entscheidungen erfolgen können.
Problematisch sind Veröffentlichungen oder Gutachten, welche diesen Grundsätzen nicht folgen, und irreführend werden sie, wenn sie suggerieren, erkenntnisorientiert vorzugehen, bei genauer Detektion jedoch a priori einen vorgefassten Standpunkt einer einzelnen Interessengruppe vertreten. Oft lassen sich Argumentationslinien identifizieren, die in Form von gesicherten „Erkenntnissen“ präsentiert werden, sich bei detaillierter Betrachtung jedoch als sachlich falsche, wissenschaftlich nicht haltbare und daher irreführende Behauptungen herausstellen. Besonders problematisch wird die Sachlage, wenn unseriöse wissenschaftliche Kausalisierungen in einer Gemengelage mit korrekt wiedergegebenen Sachverhalten dargestellt werden.
Der Missbrauch wissenschaftlichen Arbeitens als politischer Hebel hat besonders im Kontext kontrovers diskutierter Zielsetzungen und Objekte Konjunktur; das betrifft auch die aktuellen Auseinandersetzungen um den Nationalpark Nordschwarzwald. Derartige vermeintlich wissenschaftliche Fakten und Argumentationslinien werden nachfolgend dargestellt. Sie sind sowohl aus methodologischer als auch aus thematischer Sicht mit aktuellem Anlass von grundsätzlichem Interesse. Die Debatte um Wildnis und Prozessschutz, die hierfür bestehenden Potentiale und Grenzen findet auch auf internationale Ebene statt und war z.B. ein Schwerpunktthema des im vergangenen September stattgefundenen Europäischen Naturschutzkongresses in Glasgow / Schottland (siehe auch die Dokumentationen dazu unter http:// http://www.eccb2012.org/symposia.asp ).
2 Fundamentale Denkfehler
Denkfehler 1: Waldentwicklung nach Borkenkäferbefall – (k)ein Schaden für wen?
Borkenkäfer und die mit ihrem künftig wahrscheinlich verstärkten Auftreten einhergehenden waldbaulichen und ökosystemaren Szenarien sind ein zentrales Diskursthema im Pro und Kontra für einen geplanten Nationalpark Nordschwarzwald, insbesondere nachdem sich gezeigt hat, dass anthropogen entstandene Fichtenreinbestände durch Borkenkäferbefall flächig absterben können, und dieses gerade auch dann, wenn derartige Flächen in Prozessschutzgebiete überführt werden (Ahrens et al. 2002, Schelhaas et al. 2003).
Borkenkäfer im Wirtschaftswald sind zweifelsohne ein Schaden. Falsch ist jedoch die Aussage, dass sie in einem geplanten Nationalpark Nordschwarzwald – ebenso wie zuvor im Nationalpark Bayerischer Wald – automatisch große „Schadbilder“ durch Invasionen auslösen werden (u.a. Tzschupke 2012c). Erwiesen ist, dass bei konsequentem Management innerhalb von 500m breiten Pufferstreifen um ein großflächiges Prozessschutzgebiet 95 % des Käferbefalls erfolgreich eingedämmt werden kann (Habermann 2012), bei 800m Breite sind es sogar 99 % . Trotz dieser belastbaren Praxiserfahrungen wird argumentiert, dass Borkenkäfer, ausgehend von prophezeiten Gradationen in ausgewiesenen Kernzonen eines Nationalparks Nordschwarzwald, kilometerweit verfrachtet werden und über die zu fordernden breiten Pufferzonen automatisch die Auswirkungen des Nationalparks weit über die avisierten 10000 ha Fläche hinausreichen werden.
Erkenntnistheoretisch entscheidend ist auch, dass Borkenkäfer in einem Naturentwicklungsgebiet wie der Kernzone eines Nationalparks definitorisch keinen „Schaden“ verursachen. Vielmehr konnte im Bayerischen Wald (und auch schon im Schwarzwald) gezeigt werden, dass sich nach Käferbefall aufgelichtete Fichtenwaldareale zu wertvollen Habitaten entwickeln und zahlreiche gefährdete Arten davon profitieren, beispielsweise Dreizehenspecht und Auerhuhn (Förschler et al. 2012).
Mittlerweile liegen aus dem Bayerischen Wald aktuelle Daten und Forschungsergebnisse vor, die dokumentieren, dass in den aufgelichteten Beständen sich wieder Wald in vielfältigen sukzessionalen Stadien entwickelt. Insbesondere durch Verjüngung auf Moderholz hat sich in den letzten Jahren selbst auf vergrasten Partien eine flächendeckende Naturverjüngung eingestellt (Bauer 2002, Cížková et al. 2011, Svoboda et al. 2010). Derartige rasche Verjüngungsprozesse wurden vielfach für unmöglich erachtet.
Denkfehler 2: Der Nationalpark Nordschwarzwald gefährdet das Weltklima und unsere Energieversorgung
Angesichts steigender atmosphärischer CO2-Gehalte und den globalen Klimawirkungen wird gern mit der Notwendigkeit der CO2-Speicherung in Senken (wie es Wälder sein können) sowie mit der Substitutionswirkung nachwachsender Rohstoffe (in diesem Fall Holz) von fossilen Energieträgern argumentiert (z.B. Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher & Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland 2011, Tzschupke 2012b).
Die Ausweisung von Prozessschutzflächen, auf denen Wälder, wie etwa im Nationalpark Bayerischer Wald durch Sturmwurf und Kalamitäten ausgelöst, teilweise absterben, wird tatsächlich zunächst CO2 freisetzen. Ähnliches ist auch für Bereiche eines geplanten Nationalparks Nordschwarzwald zu postulieren, wo zunächst ein großflächiges Abgehen der anthropogen begründeten Fichtenbestände zu erwarten ist (vgl. Cada & Svoboda 2011); dieses auch als Folge des Klimawandels.
Nationalpark-ablehnende Positionen suggerieren weiterhin, dass der Verzicht auf 50000 Festmeter (fm) Holz substanzielle Auswirkungen auf die Rodung von tropischen Regenwäldern bzw. die Entstehung von Palmölplantagen hätte. Die Rechengrundlage für ein derartiges Aufkommen ist das Konstrukt einer theoretisch nutzbaren Holzmenge in den Kernzonen eines geplanten Nationalparks Nordschwarzwald auf einer Fläche von 7500ha. Was ist zu diesen Aspekten die konkrete Sachlage?
Im Suchraum von 17000 ha für einen Nationalpark sind je nach Betrachtung zwischen rund 1000 und 6000 ha bereits derzeit weitgehend frei von Nutzung (Bannwälder, Stilllegungsflächen, durch die orographische Situation bedingte unproduktive Flächen ohne regelmäßige Bewirtschaftung, Sturmwurfflächen mit Jungwald, unbewaldete Grinden, Moore und Moorränder; Zusammenstellung nach Daten des Naturschutzzentrums Ruhestein, mdl. Mitt.). Das heißt, schon jetzt sind in den möglichen Kernzonen der einzelnen Konkretisierungsszenarien zwischen 30 und 50 % Flächenanteile nicht (mehr) bewirtschaftet. Unter Berücksichtigung der lokalen Zuwachspotenziale ist in einer objektiven Bilanz daher von einer Mindereinschlagsmenge von 20000 bis 30000 fm pro Jahr auszugehen – und auch das erst nach 30 Jahren, wenn die Nutzung in allen Kernzonen eingestellt sein soll. Zahlen verklären auch die Dimensionen, denn realistisch geschätzt entspricht diese Mindermenge dem monatlichen Durchsatz eines mittelständischen Sägewerks. Schon jetzt decken selbst die noch heimischen Sägewerke im Schwarzwald ihren Bedarf an Rohholz teilweise durch Importe aus anderen Regionen (Springorum et al. 2008).
Die Bilanzierung der Speicher- bzw. Senkenfunktion von Wäldern für CO2 ist äußerst komplex und noch lange sind nicht alle Zusammenhänge bekannt. Nicht nur die oberirdische Biomasse entscheidet über die Quantität der CO2-Speicherung, sondern auch Art und Zustand des Bodens. Grundsätzlich gibt es eine Kausalität mit dem Alter eines Waldökosystems bzw. mit dem Lebensalter eines Baumes. Geht man vom (theoretischen) Konstrukt einer Klimaxentwicklung aus, gibt es in einem langen Wachstumsintervall kontinuierliche und sich erhöhende CO2 Speicherungen in der ober- und unterirdischen Biomasse. Diese können wald- und baumartenspezifisch mehrere Jahrhunderte andauern und sind in aller Regel deutlich länger als ein forstnutzungsorientierter Zyklus (Luyssaert et al. 2008). Danach tritt ein Waldökosystem (oder ein Baum) in eine mehr oder weniger lange Periode der Homöostasis ein, das heißt, dass sich die CO2-Bilanz durch gleichzeitige Aufbau- und Abbauprozesse ausgleicht. In echten, alten und großflächigen Urwäldern ist dieser Gleichgewichtszustand der Normalzustand.
Grundsätzlich induziert also jeder abgehende Wald (oder Baum) nach CO2-Freisetzung wieder eine lange Periode der CO2-Speicherung. In den zyklusbedingt (da vergleichsweise jung) noch lange zuwachsenden Wäldern des Schwarzwaldes und einem vermutlich zunächst eher durch intensivierten Holzabgang geprägten Gebiet (Klimawandel und präventive Borkenkäferbefallsstrategie) ist daher von einer nachfolgenden langen positiven Periode der CO2-Speicherung auszugehen. Diese wäre umso ausgeprägter, wenn vom Holz, das in den ersten 30 Jahren eines Entwicklungsnationalparks noch in erheblichen Bereichen entnommen werden kann, möglichst große Anteile stofflich (Bauholz und Veredlung) genutzt würde. Möglicherweise wird sich sogar der Einschlag von Fichten gegenüber heute temporär erhöhen. Eine theoretisch natürliche Homöostasis der CO2-Bilanz neuer Wälder im Nordschwarzwald ist erst in zwei bis drei Jahrhunderten erwartbar.
Deutschland importiert in zunehmender Weise Biomasse (vor allem in Form flüssiger Energieträger) für energetische Zwecke. Leider gelten (noch) fast alle derartigen Bioenergieträger konventionskonform, wie z.B. entsprechend der EU-RED (Renewable Energy Directive der Europäischen Union) per se als CO2-neutral, was sie nachweislich jedoch nicht sind. Negative Umwelteffekte gehen nicht nur mit der heimischen Produktion aus Raps, Zuckerrüben und Weizen einher, sondern sind vor allem global gesehen den Abholzungen der südostasiatischen Regenwälder und den nachfolgenden Palmölplantagen anzulasten (German National Academy of Sciences/LEOPOLDINA 2012, Luick & Ammermann 2012, UBA 2012). Unabhängig von der zu kritisierenden Substitutionspolitik für Treibstoffe lassen sich auf den Höhen des Nordschwarzwaldes weder Ölpalmenplantagen noch Rapsäcker anlegen und alle Technologieentwicklungen, um aus Holz Flüssigtreibstoffe herzustellen, sind aus technischen, ökonomischen und CO2-bilanziellen Gründen (glücklicherweise) bislang erfolglos geblieben.
Die Sturmereignisse der beiden letzten Jahrzehnte, volatile Marktentwicklungen und makro- und mikroökonomische Einflüsse in der Holz- und Sägeindustrie haben bei Weitem größere Einflüsse auf deren wirtschaftliche Situation und die Art und Menge des verarbeiteten Holzes als eine in mehreren Jahrzehnten möglicherweise gegebene verminderte regionale Holzbereitstellung von maximal 30000fm pro Jahr.
Ausgeblendet wird weiterhin der gesamtgesellschaftliche Kontext, dass nämlich global gesehen ständig steigende CO2-Emmissionen mit dem ebenfalls ständig steigenden Wachstum von industrieller Produktion und Bevölkerung einhergehen. Diese zu kompensieren würde eine erhebliche Zunahme der CO2-Senken und/oder eine zunehmende Erzeugung von Energie durch regenerative Energiequellen erfordern. Die Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wird jedoch eine zunehmende und von allen Seiten unerwünschte Flächenkonkurrenz mit anderen Nutzungen zur Folge haben; beispielsweise mit der landwirtschaftlichen Produktion oder anderen Waldfunktionen wie etwa Naturschutz (Schümann et al. 2010). Langfristig kann das Problem steigender Holznachfrage daher nicht durch steigende Holzproduktion gelöst werden. Notwendig ist das Erreichen eines Gleichgewichtszustandes im Holzverbrauch, um die nachhaltige Produktionsfähigkeit der heimischen Waldökosysteme zu stabilisieren.
Denkfehler 3: Unrealistische Annahmen kombiniert mit falschen Berechnungen führen zu irreführenden Schlussfolgerungen – „der Nationalpark frisst unsere Wirtschaftswaldfläche auf!“
Nach den Kriterien der IUCN soll ein zertifizierbarer Nationalpark mindestens 10000 ha umfassen, wovon 75 % – also ca. 7500 ha – als total geschützte Kernzonen ausgewiesen werden müssen. Von der IUCN wird der Mehrzahl der in Deutschland vorhandenen Nationalparke der Status von Entwicklungsnationalparken zugestanden. Das wird der kulturlandschaftlichen Genese dieser Gebiete gerecht und bedeutet gleichzeitig auch, dass erst nach einem mehrere Jahrzehnte dauernden zeitlichen Übergang dieser Zielwert erreicht werden muss.
Im Falle des geplanten Nationalpark Nordschwarzwald gibt es in der „Suchkulisse“ bereits ca. 1000 ha mit rechtlich gesicherter natürlicher Waldentwicklung (insbesondere „Bannwälder“). Weitere ca. 4700 ha Wald sind Flächen mit faktisch bestehendem Prozessschutzcharakter („arB-Flächen = außer regelmäßigem Betrieb“, also Flächen, auf denen sich eine systematische Nutzung nicht lohnt oder lohnen wird, siehe auch Denkfehler 2). Im Falle der Nationalpark-Ausweisung müssten, abhängig vom jeweiligen Konkretisierungsraum, also keinesfalls 7500 ha neu als Kernzone identifiziert und ausgewiesen werden, was zudem nach Erarbeitung eines Zonen- und Zeitplans erfolgen könnte.
In Vergleichen wird zudem mit überhöhten Zahlenwerten eine absurde Bedrohungslage konstruiert. So wird dargestellt, dass beispielsweise unter der Prämisse, dass vom im Suchraum der Gemeinde Baiersbronn liegenden Staatswald 10000 ha in einen Nationalpark einbezogen würden, dieses 53 % des Gemeindegebietes entsprechen würde (Tzschupke 2012a). Auch wenn dieses Szenario im Realisierungsfall eines Nationalparks Nordschwarzwald extrem unwahrscheinlich ist, wäre die Rechenoperation korrekt wie folgt: Baiersbronn hat eine Gemarkungsfläche von 18971ha mit einem Waldanteil von 16457ha (=87 % ); davon sind 12205 ha (=64 % ) Staatswald. In der theoretischen Suchkulisse liegen 7866ha (Staats-)Wald, das wären dann 41,5 % der Waldfläche, von denen wiederum, wie ausgeführt, schon viele Flächen aus normativen oder faktischen Gründen nicht in Nutzung sind.
Nationalpark-Kritiker suggerieren weiterhin, dass, sollte ein Nationalpark Nordschwarzwald eingerichtet werden, möglicherweise schon bald das Konzept eines Entwicklungsnationalparks aufgegeben würde. Denn das angestrebte Ziel des Waldumbaus (zum Buchen-Tannen-Fichten-Wald) würde sich nur dann verwirklichen lassen, wenn die bestehenden Bestockungen schnell, also durch Kahlschlag, beseitigt werden würden. Erst nach derartigen Großkahlschlägen könnten dann die gewünschten Zielbäume gepflanzt werden, was allerdings mit hohen Kosten verbunden wäre (Tzschupke 2012d). Realität ist, dass es bislang keine Aussagen gibt, ob überhaupt und wie und wo ein (im Sinne des Nationalpark-Gedankens im Grunde wesensfremder) Waldumbau durch Pflanzung sinnvoll ist – und keinesfalls würde das über Kahlhiebsverfahren ablaufen. Einschätzungen dazu werden frühestens im Rahmen eines zu erstellenden Managementkonzepts erfolgen.
Unabhängig davon stehen den Kosten eventueller waldbaulicher Maßnahmen auch gleichzeitig Erlöse von entnommenem Holz gegenüber, denn es ist eher davon auszugehen, dass wie dargestellt (siehe Denkfehler 2) über längere Zeiträume eine verstärkte Nutzung von Fichtenbeständen erfolgen wird. Ebenfalls unzulässig ist es, den Verlust von mutmaßlich überhöht angesetzten „entgangenen Erlösen“ aus dem Holzverkauf mit dem finanziellen Aufwand für die Strukturen und das notwendige Management eines Nationalparks zu korrelieren. Sofern einmal möglich oder logisch überhaupt sinnvoll, können derartige „Betriebskosten für Naturschutz- und Umweltbildungsdienstleistungen“ (Ecosystem Services) allenfalls mit ökonomischen Effekten im touristischen Wirtschaftssegment in Bezug gebracht werden.
Denkfehler 4: Unzulässiger Reduktionismus oder Unkenntnis der wertgebenden Parameter in der naturschutzfachlichen Bewertung
Die jüngst erschienene europaweite Metastudie zur vergleichenden Biodiversität bewirtschafteter und unbewirtschafteter Wälder von Paillet et al. (2012) zeigt, dass unbewirtschaftete Wälder eine höhere Gefäßpflanzen-Biodiversität aufweisen als bewirtschaftete Wälder, wobei boreale Alterklassenwälder besonders artenarm sind. Mehrere Studien in mitteleuropäischen Laubwäldern zeigen jedoch höhere Artenzahlen in bewirtschafteten gegenüber unbewirtschafteten Wäldern (Brunet et al. 1996, Schmidt 2005). Derartige Analysen dienen manchen Autoren dazu, Wirtschaftswäldern eine generell höhere naturschutzfachliche Wertigkeit im Vergleich mit Naturwäldern zuzuschreiben (Oettingen-Spielberg & Schilcher 1998; Tzschupke 2012a) und sind sogar Grundlagen für Suggestivfragen, so in einer jüngst durchgeführten Umfrage in Bayern (Proholz Bayern 2012).
Ein generelles Problem zur Ableitung von Referenzwerten zur Biodiversität natürlich alter Waldökosysteme – zumindest für mitteleuropäische Verhältnisse – ist das Fehlen von Vergleichsobjekten, da Wälder mit ausreichend großer Fläche und dem vollständigen Inventar aller ökosystemaren Lebenszyklen nicht existieren.
Weiterhin sind hohe Artenzahlen pro Fläche (alpha-Diversität) zwar ein wichtiges, aber nicht ausreichendes naturschutzfachliches Kriterium, um ein Ökosystem zu qualifizieren (Plachter 1990, Reif et al. 2000, Scherzinger 1996, Usher & Erz 1994). Dazu ein Beispiel: Ein intaktes Hochmoor hat im Vergleich zu einem anthropogen gestörten Hochmoor mit einem Mosaik aus Torfstichen verschiedenen Alters und Größe sowie angrenzenden Restmoorflächen eine deutlich niedrigere Artenvielfalt.
So werden in allen wissenschafts-basierten Inventur- und Bewertungsverfahren für Biotope/Ökosysteme weitere Parameter erfasst, die für natürliche und naturnahe Ökosysteme wertgebend sind. Dazu gehören insbesondere:
(1) Präsenz typischer und charakteristischer Arten;
(2) Seltenheit und Gefährdung der Arten;
(3) lebensraumtypische Vollständigkeit von Biozönosen, Strukturen und Prozessen;
(4) Wiederherstellbarkeit (Elastizität), Widerstandsfähigkeit (Stabilität) und die Repräsentanz des Ökosystems.
Vergleiche von Artenzahlen als einzige Grundlage für naturschutzfachliche Bewertungen basieren entweder auf Unkenntnis der wertgebenden Parameter in der naturschutzfachlichen Bewertung oder sie stehen für einen unzulässigen Reduktionismus, mit dem Ziel der Irreführung der Adressaten dieser Argumentation.
Denkfehler 5: Schwellenwerte unbekannt
Ist es für den Schutz der biologischen Vielfalt besser, viele kleine Habitate zu schützen oder einzelne große? Das thematisiert die SLOSS-Hypothese: Die Debatte um „single large oder several small“ (einzelne große oder mehrere kleine Schutzgebiete) wird im Naturschutz regelmäßig und kontrovers geführt. Eine wohl korrekte Positionsbestimmung zur (ökologischen, naturschutzfachlichen) Relevanz des Größenfaktors eines Schutzgebietes ist ein „Sowohl-als-auch“, also eine Kombination aus Groß und Klein. Je nach normativer naturschutzpolitischer Zielsetzung und den vielfältigen und artspezifischen Ressourcenansprüchen kann „single large oder several small“ oder die Mischung aus unterschiedlich großen Schutzgebietskategorien sinnvoll sein bzw. lässt sich bei suggestiver Zielsetzung unter Ausblendung der jeweils anderen Situationen singulär faktisch begründen.
So wird u.a. behauptet, dass konzentrierte Verteilungen von Totholz in großen Prozessschutzgebieten wie Nationalparken keine ökologischen Vorteile bieten würden und daher ein über die gesamte Waldwirtschaftsfläche einer Region verteiltes Angebot an bestimmten Totholzanteilen eine ökologisch sinnvollere Lösung wäre (u.a Tzschupke 2012a). Ausgeblendet wird hierbei die Bedeutung großer Totholzvorräte für bestimmte Artengruppen wie die Gilden xylobionter Käfer und Pilze. Geringe und räumlich weit verteilte Alt- und Totholzmengen sind als Strukturen und Habitatressourcen für viele Arten nicht ausreichend, um beispielsweise genetische Differenzierungen innerhalb von Alt- und Totholzarten auszulösen. Weiterhin ist die Kontinuität des Angebots von Totholz aus allen Alterstadien und Baumarten und ihre flächige Verteilung weniger gesichert (Möller 2009, Müller & Bütler 2010).
Damit wird die wichtige ökologische Bedeutung von integrativen Waldnaturschutzstrategien, wie z.B. des baden-württembergischen Alt- und Totholzkonzepts (ForstBW 2010), nicht in Abrede gestellt. Denn Habitatbaumgruppen und Waldrefugien im Wirtschaftswald können ebenfalls bestimmte auf Totholz angewiesene Arten(gruppen) mit spezifischen Ansprüchen substanziell fördern und sie können wichtige Trittsteinfunktionen erfüllen (s. dazu auch Abb. 7).
Denkfehler 6: Semantische Verdrehungen führen zu tendenziösen Schlussfolgerungen
Intellektuell interessant und gleichzeitig brisant ist es, wenn gesellschaftlich normative Naturschutzstandpunkte in den Kontext von wissenschaftlicher Erkenntnis gestellt werden und das auch noch in einer reziproken Weise dargestellt wird. Ausgehend von der Strategie zur Biologischen Vielfalt (BMU 2007) wird darauf verwiesen, dass Wirtschaft und Gesellschaft auf die Nutzung von Natur und Landschaft angewiesen sind, also auch auf Land- und Forstwirtschaft (Tzschupke (2012b). Basierend auf dieser als wissenschaftliche „Erkenntnis“ bezeichneten Trivialität wird der Widerspruch konstruiert, dass natürliche Entwicklung auf 10 % der Waldfläche der öffentlichen Hand diesen Zielen widersprechen würde. Analytisch korrekt ist, dass (1) die Nutzung von Natur und Landschaft durch Wirtschaft und Gesellschaft nicht eine Nutzung „aller“ Flächen beinhaltet, und (2) Prozessschutzgebiete letztlich ebenfalls eine gesellschaftliche Funktion haben und somit „Nutzung“ darstellen.
In ähnlicher Weise werden Standpunkte zu den Auswirkungen bzw. Potenzialen eines Nationalparks Nordschwarzwald auf den Tourismus entwickelt: So schreibt Tzschupke (2012a): „Touristische Interessen können nur am Rande und nur soweit berücksichtigt werden, als der Schutzzweck dies erlaubt.“ Hierbei wird aus dem Wegegebot, das eine Wegführung am Rande von einer unzerschnittenen Kernzone vorsieht, eine „marginale“ Berücksichtigung touristischer Interessen. Diese falsche Verallgemeinerung touristischer Interessen unterstellt, dass „die Touristen“ ein grundsätzliches Wegerecht und Zugang zu allen Flächen präferieren und ignoriert, dass ein erheblicher Teil der Besucher eines Nationalparks gezielt ungestörte Naturentwicklung vorfinden und erleben will.
3 Ausblick – was macht eine gute Diskussion zum Sinn eines Nationalparks aus?
Immer wieder argumentieren Akteure im politischen Diskurs mit einer selektiven Auswahl von Fakten oder Zitaten, offensichtlich um damit vorgefertigte Behauptungen (Hypothesen) zu belegen und die Meinungsbildung mit falschen oder zumindest einseitigen Argumenten zu beeinflussen. Ein Ignorieren von zitierbaren, widersprechenden Studien und Untersuchungen entspricht jedoch nicht den Ansprüchen an wissenschaftliches Arbeiten. Wenn es Belege für die eine oder die andere Hypothese gibt, sind diese zu zeigen und zu diskutieren. Dass an der eigenen Behauptung festgehalten werden kann, ist zwar durchaus legitim, aber Unsicherheitsfaktoren sind darzustellen.
Die Ausweisung oder auch die Ablehnung eines Nationalpark Nordschwarzwald wird letztlich eine politisch-normative Entscheidung sein und vermutlich nicht nur auf Erkenntnissen eines wissenschaftssachlichen Diskurses erfolgen, sondern auch gesellschafts- und wahltaktische Abwägungen beinhalten. In objektiver Weise ist eine wissenschaftlich begründbare ökologische Faktenlage, die einen Nationalpark unbedingt erfordert oder kategorisch verzichtbar macht, kaum herzuleiten.
Zielsetzung und Motivation für die Einrichtung großflächiger Prozessschutzgebiete (damit sind zusammenhängende Areale mit mehreren Hundert Hektar gemeint) finden sich auch in ethisch begründbaren Positionen und eröffnen Strategien jenseits einer auf einen Nationalpark fokussierten Debatte. Unsere Landschaften und Ressourcen stehen erst am Anfang von neuen und bedrohlich zunehmenden Konflikten und intensivierten Nutzungen. Daran hat in Deutschland die notwendige Energiewende mit der verstärkten Nutzung von Biomasse und einem Ausbau der Windenergie einen nicht unerheblichen Anteil. Vielleicht sind schon in nicht allzu langer Zukunft großflächige Schutzgebiete die letzten Refugien, in denen die Vielfalt an Arten, Strukturen und Prozessen gesichert erhalten bleibt und einen Zugewinn von bislang nicht bekannten Formen und Lebensräumen in unserer Umwelt ermöglichen.
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Anschrift der Verfasser: Prof. Dr. Rainer Luick, Hochschule für Forstwirtschaft, Schadenweilerhof, D-72108 Rottenburg, E-Mail luick@hs-rottenburg.de; Prof. Dr.Dr. h.c. Albert Reif, Universität Freiburg, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Professur für Vegetationskunde, Tennenbacher Straße 4, D-79085 Freiburg, E-Mail albert.reif@waldbau.uni-freiburg.de.
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