Kurz & bündig
Klimawandel: Auch die genetische Vielfalt innerhalb von Arten wird durch den Klimawandel bedroht. Das ist das Ergebnis einer im Fachjournal Molecular Ecology veröffentlichten Übersichtsstudie. Forscher des Frankfurter Biodiversität und Klima Forschungszentrums, der Frankfurter Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung haben darin die möglichen Folgen der genetischen Verarmung zusammengefasst. Außerdem zeigen sie in einer Methodenstudie in der Fachzeitschrift BMC Evolutionary Biology auf, wie die genetische Vielfalt künftig besser in Untersuchungen der Auswirkungen des Klimawandels einbezogen werden kann.
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Wassercent: Als 13. Bundesland hat Rheinland-Pfalz einen Wassercent eingeführt. Das Entgelt wird für die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern und Grundwasser fällig. Umweltministerin Ulrike Höfken rechnet unter Berücksichtigung der auch von der Industrie zu leistenden Zahlungen mit jährlichen Einnahmen in Höhe von ca. 20 Mio. €. Dabei kämen auf jede Bürgerin und jeden Bürger durchschnittlich 3 € an zusätzlichen Kosten im Jahr zu, die auf ihrer Wasserrechnung ausgewiesen würden. Die Einnahmen gingen zu 100 % in Maßnahmen zum Schutz unserer Gewässer – für Maßnahmen zur Wasserversorgung, zum Erhalt der Wasserressourcen, zur Abwasserbehandlung oder zur Gewässerrenaturierung. „Wer Wasser nutzt, bezahlt – mit diesem Verursacherprinzip erfüllen wir den Auftrag der europäischen Wasserrahmenrichtlinie“, sagte Höfken.
Biodiversität: Den Reichtum an Arten und Lebensräumen in Mecklenburg-Vorpommern zu schützen, ist Ziel eines Konzepts „Erhalt und Entwicklung der Biologischen Vielfalt“, das Umweltminister Dr. Till Backhaus vorgestellt hat. Auf über 170 Seiten erhalte es in 13 Aktionsfeldern Ziele und 73 Maßnahmenvorschläge im ländlichen Raum sowie im Bereich der Küstengewässer. Mehr als ein Drittel der Landesfläche in Mecklenburg-Vorpommern werde von FFH- und Vogelschutzgebieten eingenommen. Damit sei das Bundesland Spitzenreiter in Deutschland. Trotzdem gelten auch im Nordosten Deutschlands nur rund 50 % der Tierarten als ungefährdet. Beispiele geplanter Maßnahmen: Aktiv entwässerte Küstenpolder sollen von 16500 um 10000ha Flächen reduziert werden. 2000 km Fließgewässer werden in einen mindestens guten ökologischen Zustand gebracht. 17000 ha Seenflächen sollen restauriert werden. Eine erste Überprüfung der Ergebnisse ist für das Jahr 2020 geplant.
Nationalpark in RLP: Die beiden rheinland-pfälzischen Naturschutzverbände BUND und NABU haben die Absicht der Landesregierung begrüßt, einen Nationalpark in RLP auszuweisen. „Nachdem bis auf Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg alle Flächenländer bereits einen Nationalpark besitzen, ist dieser Schritt längst überfällig“, unterstrich Dr. Holger Schindler, Vorsitzender des BUND. Nach Auffassung der Verbände gibt es einige geeignete Suchräume in Rheinland-Pfalz. Wichtig ist den Verbänden, dass ein Nationalpark in erster Linie eine Naturschutzfunktion erfüllen muss. Dazu habe er internationale Kriterien, wie 10000 ha Mindestgröße, einen hohen Kernzonenanteil, eine funktionsfähige Nationalparkverwaltung mit qualifiziertem Personal und eine an Naturschutzzielen orientierte Entwicklungsphase, zu erfüllen. „Wir brauchen keinen Nationalpark um seiner selbst willen oder als Prestigeprojekt, sondern um die naturschutzfachliche Lücke schließen zu können“, ergänzte Siegfried Schuch, Vorsitzender des NABU Rheinland-Pfalz.
Wolfs-Abschuss: 70 Tagessätze zu 50€ und Verlust des Jagdscheins – mit diesem Urteil endete der Prozess vor dem Amtsgericht Montabaur gegen den Jäger, der in Rheinland-Pfalz einen Wolf abgeschossen hat. NABU und Umweltministerin Ulrike Höfken begrüßten die Ahndung. Es sei der erste Wolf gewesen, der 123 Jahre nach der Ausrottung des Wolfes nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt sei.
Geodaten: Als erstes Flächenland gibt Baden-Württemberg ab sofort Geobasisdaten in amtlicher Qualität und mit weitreichenden kostenlosen Nutzungsrechten frei. Damit sei auch eine langjährige Forderung der OpenStreetMap-Community erfüllt, teilte der Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde, mit. Gleich ob für kommerzielle Zwecke oder nicht, die einzige Bedingung laute, den Hinweis „Datengrundlage: LGL, http://www.lgl-bw.de“ anzugeben.
Auenschutz: Deutschlands Flussauen sind mehr als attraktive Landschaften und nationale Hotspots der biologischen Vielfalt. Sie erbringen einen großen Nutzen für die Gesellschaft. Bei Hochwasser schützen Auen als natürliche Rückhalteflächen Vermögenswerte entlang von Flüssen von über 300 Mrd. €. Jahr für Jahr halten sie bis zu 42000 t Stickstoff sowie über 1000t Phosphor zurück und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung der Flüsse sowie zum Schutz der Meere vor weiterer Überdüngung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ, Leipzig) und das Institut biota (Bützow) im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erstellt haben. Die Wissenschaftler erstellten erstmals einen Überblick über ausgewählte Ökosystemfunktionen der Flussauen Deutschlands. Dazu wurden Auenflächen von rund 15000 km² an insgesamt 79 Flüssen ausgewertet.
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