Naturbewusstsein der Deutschen nach wie vor groß
Bonn (BfN). Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet den Ausbau der erneuerbaren Energien. Gefragt vor dem Hintergrund, dass dieser zu Veränderung im Landschaftsbild führen wird, findet insbesondere der Ausbau von Windkraft im Meer (87 %) und an Land (79 %) sowie von Solaranlagen außerhalb von Siedlungen (77 %) die Akzeptanz der Bevölkerung. Deutlich weniger beliebt ist hingegen eine Zunahme von Hochspannungsleitungen, nur 42 % würden diese akzeptieren.
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Das sind Ergebnisse einer bundesweit repräsentativen Studie zum Naturbewusstsein 2011, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumweltministerium (BMU) in Bonn vorstellten. Darin zeige sich, so beide Behörden in einer Pressemitteilung, ein stark ausgeprägtes Interesse an einer natur- und umweltschonenden Lebensweise und die Bereitschaft, sich persönlich für den Erhalt der Natur einzusetzen: 96 % der Befragten sähen den Schutz der Natur als eine Pflicht des Menschen an. 18 % sagten, dass sie sich jetzt schon aktiv den Schutz der Natur einsetzen.
61 % könnten sich vorstellen, an einem zeitlich befristeten Projekt zum Schutz der Natur aktiv mitzuarbeiten, und 56 %, Naturerlebnisaktionen für Kinder und Jugendliche durchzuführen.
Argumente der Gerechtigkeit stünden dabei Vordergrund, so das Recht zukünftiger Generationen auf eine intakte Natur, oder Argumente des Glücks, die den emotionalen Zugang zur Natur im Blick haben und ihren Schutz beispielsweise mit ihrer Schönheit begründen. Dagegen sei uneingeschränkte Zustimmung zu Argumenten, die den Schutz der Natur mit ihrer wirtschaftlichen Nutzung begründeten, in der Bevölkerung weniger stark ausgeprägt. „Naturschutz bedeutet, einen Teil unseres persönlichen Lebensglücks zu erhalten und dieses Lebensglück auch zukünftigen Generationen zu ermöglichen, weil sie ein Recht darauf haben“, folgerte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Handlungsbedarf dagegen zeige die Studie im Themenfeld biologische Vielfalt. Die 2007 von der Bundesregierung verabschiedete Biodiversitäts-Strategie formulierte das Ziel, dass bis zum Jahr 2015 ein Anteil von 75 % der Bevölkerung über ausreichendes Wissen sowie eine entsprechende Einstellung und Handlungsbereitschaft zum Schutz der biologischen Vielfalt verfügt. Derzeit erfüllten aber nur 23 % der Befragten die gestellten Anforderungen. Somit seien Anstrengungen in Bildungsarbeit, Naturschutz, Kommunikation und Bewusstseinsbildung notwendig ( http://www.bfn.de/naturbewusstsein.html ).
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