Neue Schutzprojekte
Verschiedene größere Naturschutzprojekte gingen in den letzten Wochen an den Start – eine Auswahl:
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Obere Ahr: In Rheinland-Pfalz startete die Umsetzungsphase des Naturschutzgroßprojekts „Obere Ahr-Hocheifel“. Für den Schutz und die Entwicklung der Gewässer und der angrenzenden Auen stehen auf 3287 ha Fläche Kerngebiet insgesamt 9,3 Mio. € zur Verfügung.
Löffelkraut: Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) bemüht sich im Rahmen des Bundesprogramms biologische Vielfalt um das Bayerische Löffelkraut, eine endemische Pflanzenart, die in Bayern lediglich in zwei Teilgebieten vorkommt. Bis 2016 sollen die Vorkommen dieser Art erfasst und gesichert werden. Im Vordergrund stehen naturnahe Kalkquellen, wenig beeinträchtigte Quellbäche und Bachoberläufe. Insgesamt stehen knapp 650000 € zur Verfügung, kofinanziert durch BN und Bayerischen Naturschutzfonds.
Feuersalamander: Im Thüringer Wald widmet sich ein Projekt mit Förderung des Bundesprogramms, des Freistaats Thüringen und der Allianz Umweltstiftung über sechs Jahre dem Schutz des Feuersalamanders. Die Naturstiftung David will mit dem Schutzprojekt für diese Verantwortungsart den Lebensraum Waldbach fördern. Bis Ende 2017 sollen an allen 40 Seitenbächen der Wilden Gera und der Zahmen Gera Rohrdurchlässe und andere Bauwerke zurückgebaut oder so verändert werden, dass sie von Fließgewässerlebewesen wieder durchwandert werden können. Die Wälder im Einzugsgebiet, vor allem aber am Ufer der Bäche, werden zu naturnahen Laub- und Bergmischwäldern umgestaltet.
Hufeisennase: Unter der Federführung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LB) zusammen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben startete in der Oberpfalz ein Projekt für die Große Hufeisennase, gefördert aus dem EU-Programm LIFE+ mit einem Kostenaufwand von über 1 Mio. €. In Deutschland lebt die letzte Kolonie dieser in ganz Mitteleuropa stark bedrohten Fledermausart in Hohenburg südlich von Amberg. Es sollen geeignete Quartiergebäude geschaffen, Jagdgebiete durch Auslichten verbuschender Wiesen und Wälder verbunden sowie das Nahrungsangebot von Großinsekten durch eine Beweidung mit Oberpfälzer Rotvieh gefördert werden.
Wildkatze: Das erste bundesweite genetische Monitoring für eine Säugetierart realisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – im Projekt „Wildkatzensprung“ untersucht der Verband die aktuelle Verbreitung der Wildkatze bundesweit und die genetischen Unterschiede zwischen einzelnen Populationen, die Hinweise auf die Verinselung der Lebensräume bieten können. Neu belegt wurden bereits im Sommer Vorkommen im Kottenforst bei Bonn und im Odenwald. 5,1 Mio. € stehen für dieses Projekt insgesamt zur Verfügung. 300 Personen sind, meist ehrenamtlich, an der Gewinnung von Haarproben beteiligt.
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