Kurz & bündig
Ökosystemleistungen: Mit der ökonomischen Bewertung von Ökosystemen und den von ihnen erbrachten Leistungen wie etwa Klimaschutz, Trinkwasserversorgung oder Luftreinhaltung haben sich Experten aus 20 europäischen Ländern in einem Workshop an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm befasst. Auf Basis der Übersichtsstudie TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) wurden Empfehlungen für die Ausgestaltung nationaler TEEB-Prozesse erarbeitet. Die Teilnehmer sprachen sich für eine intensivere Zusammenarbeit unter den europäischen Ländern aus, um inhaltlich koordinierte TEEB-Prozesse zu initiieren. Auch Deutschland plant eine Studie zur Erfassung des Naturkapitals.
- Veröffentlicht am
Planungsrecht: Der Verband Beratender Ingenieure VBI hat in Nürnberg ein Positionspapier mit Forderungen für eine Reform des Planungsrechts vorgelegt. „Wir benötigen eine sinnvolle übergeordnete Investitionsplanung für die Verkehrsinfrastruktur und eine Verbesserung der Kommunikation auf allen Ebenen der Projektdurchführung“, so VBI-Vorstand Heinrich Best. Der VBI forderte eine interdisziplinäre Netzbedarfsplanung, die mit der Ermittlung der externen Kosten, beispielsweise Folgekosten bei einer Nichtrealisierung von Projekten, unterlegt sei. „Zu viele Projekte sind regional initiiert, politisch motiviert und bringen oft keinen übergeordneten Nutzen. Netzbedarfsplanung heißt, sich von volkswirtschaftlich sinnlosen Projekten auch im Bundesverkehrswegeplan zu verabschieden“, so der VBI-Verkehrsexperte Best.
Pestizide: Ein größeres Problem als lange angenommen sind Pestizide in Gewässern. Das geht aus einer Studie hervor, für die Daten zu 500 organischen Substanzen in den Einzugsgebieten von vier großen europäischen Flüssen ausgewertet wurden. 38 % dieser Chemikalien kommen in Konzentrationen vor, bei denen Wirkungen auf Organismen nicht auszuschließen sind. Dieses Ergebnis zeige klar, dass die Verschmutzung mit organischen Chemikalien ein europaweites Problem sei, schreiben Wissenschaftler im Fachmagazin „Science of the Total Environment“. Die meisten der als Umweltrisiko eingestuften Substanzen waren Pestizide, deren Mehrzahl sich nicht auf der europäischen Liste prioritärer Stoffe findet, welche regelmäßig überwacht werden müssen. Deshalb sei eine Überarbeitung der Chemikalienliste, die die EU-Wasserrahmenrichtlinie den nationalen Behörden zur Beobachtung vorschreibt, dringend notwendig.
EuroNatur: Christel Schroeder ist neue Präsidentin der europaweit tätigen und in Deutschland ansässigen Naturschutzstiftung EuroNatur. Die bisherige Vizepräsidentin, ehemals Vorsitzende der Biologischen Station Senne (Nordrhein-Westfalen), folgt Prof. Dr. Hartmut Vogtmann nach, der im Juli zurücktrat.
Genlabor: Das „Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research (BeGenDiv)“ ist im Botanischen Museum Berlin-Dahlem eröffnet und vorgestellt worden. Partner des neu gegründeten Konsortiums sind die Freie Universität Berlin mit dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem, das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin (MfN) und die Universität Potsdam. Die Bündelung der Ressourcen ermöglicht es den Partnern, Labore mit modernen Hightech-Geräten zur Genomanalyse auszustatten. Mit der Pyrosequenzierungs-Technologie können die Wissenschaftler in kürzester Zeit genetische Informationen in erheblichem Umfang gewinnen.
Sternenpark: Der Naturpark Westhavelland hat sich beim 11. Europäischen Symposium zum Schutz des Nachthimmels in Osnabrück als erstes Sternenreservat in Deutschland beworben. Wegen der dünnen Besiedlung in der Region 70km westlich Berlins wird der Himmel dort nicht so stark aufgehellt, das schwach schimmernde Band der Milchstraße ist noch deutlich zu erkennen. Um diese Himmelsqualität zu schützen und auch touristisch nutzen zu können, möchte der Naturpark als International Dark Sky Park bei der International Dark Sky Organisation IDA anerkannt werden. Die Ziele decken sich in den zentralen Punkten mit den Aufgaben des Naturparks: Umweltbildung, nachhaltige Regionalentwicklung, naturverträglicher Tourismus und Naturschutz.
Referendariat: Mit nun 26jähriger Tradition werden in Nordrhein-Westfalen Landespflege-Referendare ausgebildet – eine Qualifikation für den höheren technischen Verwaltungsdienst mit bundesweit zentraler Prüfung. Absolventen technischer Studiengänge werden auf berufliche Tätigkeiten als Führungskraft in der Verwaltung vorbereitet. Das beinhaltet – neben Anwendung und Vertiefung fachlicher Inhalte – vor allem den Erwerb vertiefter Kenntnisse über Rechtsgrundlagen, Verwaltungsverfahren und -organisation sowie die Vorbereitung auf zukünftige Leitungs- und Personalführungsaufgaben. Bisher haben in Nordrhein-Westfalen über 130 Assessoren ihre Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Die nächste Runde mit meist sechs Stellen wird in diesen Wochen ausgeschrieben. Informationen: http://www.landespflege-referendariat.de.
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot
Als Abonnent:in von Naturschutz und Landschaftsplanung erhalten Sie pro Kalenderjahr 100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot im Grünen Stellenmarkt.
mehr erfahrenNoch kein Abo? Jetzt abonnieren und Rabatt für 2025 sichern.
zum Naturschutz und Landschaftsplanung-Abo
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.