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Editorial

Skybeamer statt Mond- und Sternenlicht

Was ist ein „Sternenlicht-­Reservat“? Nein, keine Angst, nicht noch eine weitere Schutz­gebiets-Kategorie im Naturschutzrecht. Vier Jahre ist es her, dass auf La Palma eine hochrangig besetzte Konferenz unter Beteiligung der UNESCO eine Deklaration zum Schutz der Qualität des Nachthimmels und des Rechts zur Beobachtung von Sternen verabschiedete ( http://www.starlight2007.net ). Der Ort Tekapo in Neuseeland schickt sich an, das erste Gebiet mit dem von der UNESCO verliehenen Titel „Starlight Reserve“ zu werden.

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Lichtverschmutzung ist ein von der Wissenschaft kaum thematisiertes, aber wachsendes Problem unserer Zivilisation. Heiko Haupt bietet eine Ausnahme: Er stellt in diesem Heft Ergebnisse von Unter­suchungen aus Bonn vor, wie noch oben abstrahlende Lichtquellen ziehende Kleinvögel beeinflussen – mit deutlichem Ergebnis: Mehr als 90 % aller Vögel, die einen Lichtkegel durchflogen, zeigten ein auffälliges Verhalten. Ulrike Schillemeit erläutert aus juristischer Sicht, dass Naturschutz-, Immissionsschutz- und Bauordnungsrecht durchaus eine Handhabe bieten, um die Problematik anzugehen. Es muss ja nicht gleich ein Sternenlicht-Reservat in der ehema­ligen Bundeshauptstadt sein – dafür bieten viele ländliche Regionen weniger hohe Hürden.

In diesen schwindet im Zuge des demographischen Wandels die Bevölkerung ohnehin – wenn auch damit sicher nicht das Bestreben des Menschen sinkt, durch Beleuchtung die Nacht zum Tag zu machen. Aber im Ernst: ­Naturschutz und ehrenamtliches Engagement für die Natur werden sich aufgrund des demographischen Wandels verändern. Ein schwieriges Thema, dem sich Maria Moorfeld und Bernd Demuth in einem weiteren Beitrag widmen. Die Auto­ren leiten konkrete Empfehlungen für die Arbeit von Ehrenamtlichen in Naturschutzverbänden ab.

Diese beiden Hauptbeiträge stehen beispielhaft für einen wichtigen Auftrag unserer Zeitschrift: zu sensibilisieren für Themen und Fragen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Und anzuregen, diese Hinweise in der Praxis zu berücksichtigen, aber vielleicht auch durch eigene Forschung besser abzusichern. Dazu besteht nicht nur bei neuen Themen, sondern auch bei vielen „alten Eisen“ Bedarf: sei es die Bewertung von Landschaft, Entwicklungen der Landwirtschaft, Managementplanung von Buchenwäldern unter dem Schirm von Natura 2000, die Sicherung eines Verbundsystems ungenutzter Wälder – um nur einige Themen der neuen Ausgabe von Naturschutz und Landschaftsplanung zu nennen. Viel Spaß dabei!

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