Kurz & bündig
Gentechnik: Mehr als 60000 Menschen haben in den ersten drei Wochen die öffentliche Petition für einen Anbaustopp von gentechnisch veränderten Pflanzen unterzeichnet. „Mit dem tausendfachen Nein zur Gentechnik auf dem Acker haben wir erreicht, dass der Petitionsausschuss des Bundestages das Thema in einer öffentlichen Sitzung behandeln wird“, kommentierte der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und Petent Felix Prinz zu Löwenstein.
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Derzeit befinden sich 28 gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU-Zulassungspipeline. Die Petition fordert, dass die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen sofort gestoppt wird – aufgrund unzureichender Prüfung gesundheitlicher, ökologischer und sozio-ökonomischer Risiken.
Projektagentur: Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat in Erfurt die Projektagentur „Buntes Thüringen – biologische Vielfalt vor unserer Haustür“ gestartet. Aufgabe ist, konkrete Projekte zum Arten- und Biotopschutz ins Leben zu rufen. So sollen neue Projektideen entwickelt und Partner für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen gesucht werden. Die Agentur wird den Praktikern vor Ort bei der Ausarbeitung der Projektanträge und der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten helfen. Das Vorhaben wird vom Umweltministerium und der EU über die Förderinitiative ländliche Entwicklung in Thüringen (FILET) im Rahmen des ENL-Programms gefördert
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Landwirtschaft: Ganz praktische Tipps zur Förderung der Natur durch Landwirte enthält eine Broschüre und ein Internet-Angebot des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern (LBV). Ziele, Maßnahmen, Aufwand, Kosten und Fördermöglichkeiten werden prägnant geschildert. Die in der Broschüre knapp dargestellten Tipps werden auf http://www.praxistipps.lbv.de ausführlich und mit vielen Bildern erläutert (E-Mail oberbayern@lbv.de).
Billigpflanzen: Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Halle und der TU Berlin beschäftigen sich mit dem Verlust regionaler biologischer Vielfalt durch die Ausbreitung von Zierpflanzen und werben für eine verstärkte Verwendung regionaltypischer Pflanzen in Gärten. Alte Zierpflanzen, darunter auch viele einheimische Arten, würden in Gärten immer seltener. Fingerhut, Mohn, Rittersporn, Ackerringelblume, die früher Bauerngärten zierten, fänden sich kaum noch. Stattdessen böten Gartencenter im ganzen Land die gleichen Pflanzen an, die dann in Gärten von den Alpen bis zur Küste zu finden seien. Einigen dieser Zierpflanzen gelinge der „Sprung über den Gartenzaun“ – sie verwildern. In Deutschland seien mehr als 200 verwilderte Zierpflanzenarten bekannt, darunter auch problematische Arten wie Drüsiges Springkraut, Japanknöterich und Herkulesstaude.
RAL-Gehölze: Mit dem RAL Gütezeichen Wald- und Landschaftspflege verpflichten sich mehr als 1000 Betriebe zur Einhaltung besonders hoher Qualitätsanforderungen. Nach der Erweiterung der Güte- und Prüfbestimmung gelten entsprechende Kriterien jetzt auch für die Anzucht gebietsheimischer Gehölze. Dazu zählen die Ausweisung von Beständen gebietsheimischer Gehölze, die Gewinnung des Saatguts, seine Lagerung, Aufbereitung und Aussaat sowie seine Anzucht und Transport der Pflanzen. Für die Baumschulen und Forstbetriebe bedeutet das u.a., dass sie das Saatgut nur aus einem mindestens 50 Jahre alten einheimischen Bestand gewinnen dürfen. Der Abstand zu Gehölzen gebietsfremder Herkunft muss 300m betragen.
Mehr Wildnis: Wildnisentwicklung auf 2 % der Landfläche Deutschlands – dieses Ziel soll laut Nationaler Strategie zur Biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2020 umgesetzt sein. Doch dieses Ergebnis ist noch lange nicht in Sicht, denn laut Wildniskonferenz vom Mai 2010 sind bei großzügiger Berechnung knapp 0,4 % bislang realisiert. Die Ergebnisse der Tagung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg sind jetzt unter http://www.wildniskonferenz.de zu finden, und auch eine Resolution zum Thema kann hier noch mitgezeichnet werden.
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