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Gentechnisch veränderte Bäume

Berlin (NABU). Über Versuche mit gentechnisch veränderten Bäumen mit dem Ziel, verstärkt CO2 zu speichern, diskutierte der Naturschutzbund NABU bei einer Konferenz „Agrotechnik und transgene Bäume“.

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40 Mio. m³ Holz werden im Jahr 2020 fehlen, wenn die Pläne der Bundesregierung für den Einsatz für mehr Biomasse umgesetzt werden sollen und sich bis dahin nicht mehr Lieferquellen aufgetan haben, erklärte Daniela Trähn vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ). Die Optimierung der Holzlieferung des Waldes, eine Umstellung auf schnellwachsende Baumarten sowie die Umwandlung von Ackerland zu Forstflächen sowie die Erhöhung der Holzimporte bei steigender Nachfrage Dritter könne diese Lücke nicht schließen.

Der NABU fürchtet, dass daraus ein Einfallstor für gentechnisch veränderte Bäume erwachsen könne, die auf höheren Ertrag getrimmt werden. Welche ökologischen Risiken dabei entstehen, sei umstritten und angesichts der langen Lebensdauer von Bäumen offen. Je nach Baumart beginne die Produktion von Samen im Alter von vier oder auch erst von 30 Jahren. Ricarda Steinbrecher von der britischen Forschungsorganisation Econexus forderte auf der NABU-Konferenz daher ein Moratorium für die Freilandaussetzung von gentechnisch veränderten Bäumen, bis gesicherte Erkenntnisse vorliegen. De facto käme das allerdings einem Verbot der Nutzung von Genbäumen über mehrere Generationen gleich. Aktuell werden Genbäume in China und im US-Bundesstaat Hawaii im Freiland angepflanzt. Der Münchner Wissenschaftler Christoph Then (Institut Testbiotech) legte eine Literaturstudie über Gen-Pappeln in China vor, die seit 2001 großflächig kommerziell auch zur Biomasseproduktion angebaut werden. Das Verbreitungs­potenzial der Pappeln sei inzwischen kaum noch einzuschätzen: Die Stecklinge würden über lokale Märkte vertrieben, ohne als „gentechnisch verändert“ gekennzeichnet zu sein, so Then. Da die Pappelpollen bis zu 2000 km weit transportiert würden, sei die Ausbreitung der Genbäume bis hin nach Mitteleuropa kaum noch zu stoppen.

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