Bieten Brandstellen in Naturschutzgebieten Habitate für Schmetterlinge?
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Die Verbrennung von anfallendem Schnittgut aus der Naturschutzpflege direkt in wertvollen Lebensräumenwie Kalkmagerrasen führt immer wieder zu kontroversen Diskussionen zwischen verschiedenen Akteuren. Einerseits stellt sie oftmals die einzige praktikable Möglichkeit dar, das anfallende Material zu beseitigen. Andererseits hinterlässt das Verfahren Brandstellen, auf denen die Vegetation deutlich gestört wird – was insbesondere in empfindlichen Lebensräumen kritisch gesehen wird.
Doch inwiefern sind solche Störungen tatsächlich problematisch? Kalkmagerrasen und ihre charakteristischen Artengemeinschaften sind durch jahrhundertelange, wiederkehrende Beweidung entstanden und somit an regelmäßige Störungen der Vegetationsentwicklung angepasst. Es stellt sich daher die Frage, ob punktuelle Brände eher eine Gefährdung oder möglicherweise auch eine ökologische Chance darstellen.
Der Vortrag beleuchtet die ökologischen Auswirkungen der punktuellen Schnittgutverbrennung auf Kalkmagerrasen auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse sowie einschlägiger Publikationen. Im Mittelpunkt stehen die durch den Brand entstehenden Strukturen und ihre Bedeutung für die Artengruppe der Tagfalter. Untersucht werden sowohl die zeitliche Dynamik dieser Strukturen als auch deren Nutzung durch verschiedene Tagfalterarten. Auf der Grundlage der beobachteten ökologischen Effekte werden mögliche Konsequenzen für die zukünftige Pflege von Kalkmagerrasen und den Umgang mit Schnittgut in Naturschutzgebieten diskutiert.
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