Die Heinz Sielmann Stiftung eröffnet zweites Projektbüro in Bayern
Rund 50 Kilometer südlich von München, in Bad Tölz, hat seit September Andreas Nemetz die Leitung des neu eingerichteten Büros übernommen. Die Heinz Sielmann Stiftung verstärkt dadurch ihren Einsatz für BayernNetzNatur, dem Biotopverbund im Freistaat, indem sie die Vernetzung ökologisch wichtiger Lebensräume auch in südlichen Landkreisen zielbewusst fördert.
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Erstes Büro in Ostbayern
Bereits 2019 errichtete die Heinz Sielmann Stiftung in Ostbayern, im Landkreis Schwandorf, ein erstes Projektbüro im bayerischen Freistaat. Eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hatte zuvor bestehende Projekte zum Natur- und Artenschutz identifiziert und zusätzlich Gebiete verzeichnet, die als potentielle Biotope infrage kommen. Seitdem koordiniert der dortige Projektleiter Bernhard Gohlke die zahlreichen Maßnahmen und ist im regen Austausch mit Kommunen, den Landkreisen, Wirtschaftsunternehmen, Vereinen und Privatpersonen.
Kommunalarbeit im Blut
Vergleichbare Aufgaben erwarten jetzt auch Andreas Nemetz. Der gebürtige Würzburger und Diplom Ingenieur der Landschaftsarchitektur befasst sich bereits seit vierzehn Jahren mit dem öffentlichen Grünflächenmanagement, der Entwicklung naturnah gestalteten Straßenbegleitgrüns, sowie der Anlage und ökologischen Aufwertung von Biotopen. Während seiner Tätigkeit im Gemeindegebiet Haar, erhielten die naturnahen, öffentlichen Grünflächen 2019 vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ das Label „Stadtgrün naturnah“ in Gold. Essentieller Beitrag zum Arten- und Klimaschutz Nemetz kann für zukünftige Aufgaben auf die gewonnenen Erkenntnisse aus Sielmanns Biotopverbund Bodensee zurückgreifen. „Ich freue mich sehr darauf, diese erfolgreiche und wichtige Arbeit, welche die Heinz Sielmann Stiftung bereits seit 2004 in Baden-Württemberg leistet, nun auch im Süden Bayerns fortsetzen zu können“, sagt Nemetz und erklärt:
„Es geht bei den Projekten und Maßnahmen nicht nur um die Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie oder des Versöhnungsgesetzes. Mit der Arbeit an einem funktionierenden Biotopverbund leisten wir einen essentiellen Beitrag für den Artenschutz und das Klima und gleichzeitig für unsere eigene Lebensgrundlage.“
Gute Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Nemetz ist bezüglich seiner neuen Aufgaben und Herausforderungen
guter Dinge und wünscht sich „einen regen Austausch mit den Menschen
und Verantwortlichen in der Region. Unser Ziel ist es, bei der Umsetzung
von Maßnahmen der Biotopverbundprojekte alle Beteiligten ausreichend
zu informieren und einzubeziehen. Der Erfolg der Naturschutzarbeiten
hängt maßgeblich von einer guten Kooperation mit den Akteurinnen und
Akteuren vor Ort ab.“
Feucht- und Nassbiotope im Fokus
Nach Potenzialanalysen gibt es bereits Projekte, deren Planung Nemetz nun vertiefen und anschließend die Umsetzung koordinieren wird. Unter anderem großflächige Amphibienprojekte, bei denen Kammmolch. (Triturus cristatus), Rotbauchunke (Bombina bombina), Laub- (Hyla arborea) und Springfrosch (Rana dalmatina) wichtigen Zielarten bilden. Zudem ein Beweidungsprojekt in der Pupplinger Au mit MurnauWerdenfelser-Rindern, einer alten Landrasse Bayerns. Diese Maßnahme erfolgt in enger Kooperation mit dem Isartalverein e.V., der sich für den Erhalt eines naturnahen Isartals engagiert. Andere biotopfördernde Maßnahmen in den Landkreisen WeilheimSchongau, Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen und Traunstein sind ebenfalls in der Vorbereitung. Dabei liegen die Schwerpunkte der Biotopmaßnahmen vorwiegend auf Auen, Mooren, Still- und Fließgewässern.
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