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DBU-Umweltpreis

DBU zeichnet Klimaforscherin Sonia Seneviratne aus

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeichnet in diesem Jahr die Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne mit dem Deutschen Umweltpreis aus. Sie habe als exzellente Forscherin und mit hohem persönlichen Engagement die Wechselwirkungen zwischen Bodenfeuchte, Vegetation und Atmosphäre sichtbar gemacht und in den internationalen Diskurs gebracht, so die DBU.

von DBU/Redaktion erschienen am 17.09.2025
Sonia Seneviratne © ETH Zürich/Kilian Kessler
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Die Professorin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) teilt sich den mit insgesamt 500.000 € dotierten Deutschen Umweltpreis der DBU mit dem Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Ingenieurin Dr. Birgitt Bendiek vom Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ mit Stammsitz in Gelsenkirchen.

Seneviratne sei eine „brillante Klimawissenschaftlerin, die mit bahnbrechenden Studien auf dem Gebiet der Land-Klima-Dynamik internationales Ansehen erlangt hat und deren Expertise weltweit gefragt ist“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die ETH-Professorin bewies mithilfe interdisziplinärer Forschungen und innovativer Methoden, wie Bodenfeuchte, Pflanzen und Atmosphäre zusammenwirken und den Klimawandel verstärken.

Die in der Schweiz geborene Seneviratne studierte zunächst Biologie in Lausanne, später Umweltphysik an der ETH. „Frau Seneviratne hat beide Disziplinen herausragend kombiniert und neue Erkenntnisse über Wechselwirkungen zwischen Wasser- und Kohlenstoffkreislauf geliefert“, so Bonde. „Ihr und ihrem Team ist es zu verdanken, dass globale Klimamodelle den Einfluss von Bodenfeuchte, Vegetation und Verdunstung auf das Klimasystem deutlicher als zuvor berücksichtigen.“

Vom Weltklimarat bis zur nationalen Gletscher-Initiative

Neben ihrer „ausgezeichneten Forschung und Lehre“ hat Seneviratne es nach Bondes Worten „mit großem Elan zu ihrer Sache gemacht, die Gesellschaft vor Klimawandelfolgen zu warnen sowie Klimaschutz und Klimaanpassungen voranzutreiben“. Unter anderem wirkt sie seit 2023 im Vorstand des Weltklimarats IPCC, in welchem sie Vizepräsidentin der Arbeitsgruppe I ist. Zuvor war sie koordinierende Hauptautorin des sechsten IPCC-Berichts und eine der leitenden Hauptautorinnen des Kapitels „Wetter und Klimaextreme im Klimawandel“. Als eine der bekanntesten Klimabotschafterinnen in der Schweiz unterstützte sie die Gletscher-Initiative, die indirekt zum Anfang 2025 in Kraft getretenen Klima- und Innovationsgesetz der Schweiz führte. Seneviratnes Forschung trug maßgeblich zur Nationalen Trockenheitsplattform bei, ein vom Schweizer Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) koordiniertes Frühwarnsystem, das seit 2025 online zur Verfügung steht. „Beispielhaft“ nannte Bonde, „dass Seneviratnes universitäre Forschung in ein langfristiges Monitoring mündet, weil sie Grundlage der schweizweit verbreiteten Bodenfeuchtemessungen geworden ist, eines Instruments von hoher gesellschaftlicher Relevanz“.

Seneviratne spricht vier Sprachen und gilt als ausgewiesene Expertin, die komplexe Sachverhalte verständlich zu erläutern vermag. Ein Grund, warum sie sowohl im mehrsprachigen Schweizer Fernsehen (SRF) als auch in internationalen Medien ein gern gesehener Gast ist. Zudem schreibt sie für den hochschuleigenen „Zukunftsblog“ und war zwei Jahre Klima-Kolumnistin in der Boulevard-Zeitung „Blick“. Ihre zentrale Botschaft: runter mit den CO2-Emissionen. Haltung und Engagement beweist die meist mit der Bahn fahrende Forscherin auch im Alltag. Bonde erklärte: „Der Preis würdigt ganz bewusst die internationale Wissenschaft, insbesondere die Klima-Wissenschaft.“ Diese gerate medial und politisch zunehmend unter Druck – nicht zuletzt durch Falschmeldungen und Verschwörungstheorien. „Faktenbasierte Forschung und Kommunikation sind entscheidend bei der Bewältigung der globalen Klimakrise“, so der DBU-Generalsekretär.

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