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Ozeane im Klimawandel

Größte sauerstoffarme Region variabler als bisher angenommen

Die Analyse des Stickstoffisotopenverhältnisses in Korallenskeletten offenbart starke dekadische Schwankungen der Ausdehnung der weltweit größten sauerstoffarmen Zone in den letzten 80 Jahren. Diese Dynamik macht sie voraussichtlich anfälliger für Klimaveränderungen, was erhebliche Auswirkungen auf die Meeresökosysteme hätte – so das Ergebnis einer Studie, die nun in „Science“ veröffentlicht wurde.

von Max-Planck Institut/Redaktion erschienen am 10.12.2024
Sonnenuntergang am Meer © Julia Schenkenberger
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Das internationale Forschungsteam rekonstruierte die Entwicklung des Sauerstoffgehalts im östlichen tropischen Pazifik in den letzten 80 Jahren. „Wir konnten anhand von Korallenbohrkernen mehrere Zeitreihen stabiler Stickstoffisotope aus den letzten 80 Jahren erstellen. Diese Daten zeigen, dass sich die sauerstoffarme Zone im östlichen tropischen Nordpazifik etwa alle zehn Jahre ausdehnt und zusammenzieht, viel häufiger als bisher angenommen“, so Alan Foreman, Postdoktorand am Max-Planck Institut für Chemie.

Dabei steuern dekadische Klimaschwankungen im Pazifik die Größe der sauerstoffarmen Zone über Veränderungen der Stärke der Ostwinde. Die enge Kopplung der Windstärke und der Ausdehnung der sauerstoffarmen Gewässer zeigt, dass die Sauerstoffmangelzonen dynamischer sind als bisher angenommen. Zudem könnten sie in den kommenden Jahrzehnten schnell auf Klimaveränderungen reagieren, was erhebliche Auswirkungen auf die Meeresökosysteme hätte.

Zu diesem Ergebnis gelangte das Forschungsteam anhand von geochemischen Parametern von Steinkorallen. Sie nutzten als Indikator für die Sauerstoffkonzentration im Ozean das Stickstoffisotopenverhältnis organischer Stoffe, die im Skelett von Korallen eingeschlossen sind.

„Mit unserer Korallensammlung können wir die Variabilität der sauerstoffarmen Gewässer im 20. Jahrhundert über ein Gebiet von Tausenden von Meilen mit großer Genauigkeit rekonstruieren. Für mich ist dies wie eine Bibliothek, in der jeder neue Korallenkern ein Buch ist, das eine Geschichte über unseren Ozean erzählt“, erklärt Nicolas Duprey, Hauptautor der Studie und Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Chemie. „Letztendlich besteht unsere Arbeit darin, jedes dieser Bücher zu entschlüsseln, um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Ozean zu verstehen und das Bewusstsein für dieses dringende Problem zu schärfen.“

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