Wie geht nachhaltige Forstwirtschaft in der Zukunft?
Wie europäische Wälder unter sich verändernden Umweltbedingungen nachhaltig bewirtschaftet werden können, beschreibt das Forschungsvorhaben SOSFOR. Ziel der fünf am Vorhaben beteiligten Universitäten aus Italien, Rumänien, Spanien, Norwegen und Deutschland ist es, Entscheidungsträgern und Waldbewirtschaftenden Handlungsoptionen für Europas Wälder aufzuzeigen.
von FNR/Red erschienen am 20.08.2024Das Forschungsvorhaben Sustainable Operational Spaces for Forests (SOSFOR) widmet sich Fragen zur nachhaltigen Forstwirtschaft unter sich ändernden Umweltbedingungen und steigendem Nutzungsdruck sowie den Handlungsoptionen politischer Entscheidungsträger, um eine waldbezogene Nachhaltigkeit in europäischen Landschaften zu fördern. In dem transnationalen Projekt soll insbesondere die Tragfähigkeit der Waldökosysteme auf lokale Ebene herunterskaliert werden, um daraus konkrete Handlungsräume für die Waldakteure zu definieren, sodass langfristig eine Verbesserung der forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeit in Europas Wäldern erreicht werden kann.
In dem dreijährigen Projekt untersuchen Forscher und Forscherinnen von fünf europäischen Universitäten jeweils die regionale Situation und nutzen ihr gebündeltes Fachwissen, um daraus Pläne und Prognosen für die Zukunft zu entwickeln. In partizipativen Prozessen werden verschiedene Interessengruppen einbezogen, um lokale Zukunftspläne zu entwickeln. SOSFOR erstellt lokale Klimaszenarien, kartiert Treiber-, Belastungs-, Zustands-, Wirkungs- und Reaktionsindikatoren und simuliert die zukünftige Entwicklung von Wäldern, Ökosystemleistungen sowie sozialen und wirtschaftlichen Aspekten bis 2050 und darüber hinaus, um daraus nachhaltige Handlungsoptionen abzuleiten.
SOSFOR wird dabei bilanzieren, wie weit die europäischen Wälder, die Forstwirtschaft und die forstliche Wertschöpfungskette von den Nachhaltigkeitszielen entfernt sind und Empfehlungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und -planung formulieren, die etwa auch relevant sind für die EU-Forststrategie bis 2030, das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, die Klimapolitik, die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums und die Politik zur Förderung des Zusammenhalts in Europa.
Im Ergebnis geht es aber vor allem darum, ein Modellierungswerkzeug zu entwickeln, das Waldbewirtschaftende in die Lage versetzt, mehrere Bewirtschaftungsziele zu berücksichtigen und dabei die Waldökosystemleistungen zu gewährleisten.
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