Big Data für die Biodiversität
Am 16. April 2024 haben sich sechs der größten deutschen naturkundlichen Sammlungen zusammengeschlossen. Sie wollen ihre über 140 Millionen Sammlungsobjekte zukünftig für die Wissenschaft digital vernetzen und frei zugänglich machen. Dies soll im Rahmen der Forschungsinfrastruktur Distributed System of Scientific Collections (DiSSCo) erfolgen, die heute bereits über 170 Naturkundemuseen, Botanische Gärten und universitäre Sammlungen aus ganz Europa vernetzt.
von Freie Universität Berlin/Red erschienen am 19.04.2024Der Botanische Garten an der Freien Universität Berlin, das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn und Hamburg, das Museum für Naturkunde in Berlin, die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, das Staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart sowie die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns bilden ab sofort einen „DiSSCo-Knoten“ für Deutschland. Gemeinsam haben sie es sich zum Ziel gesetzt, ihre Sammlungen als Forschungsressource zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben verfügbar zu machen. Sie alle sind Mitglieder der Deutschen Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen e. V. (DNFS). Laut der DNFS soll der Knoten in Zukunft auch über den Kreis der sechs Gründungsmitglieder hinaus erweitert werden.
Wissen über die biologische Vielfalt der Erde zu erlangen, ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, um globalen Herausforderungen wie dem Artensterben, dem Klimawandel oder der Ernährung der Weltbevölkerung zu begegnen. Eine unverzichtbare Grundlage hierfür sind belastbare, allgemein zugängliche, verknüpfbare und nachnutzbare Biodiversitätsdaten. Hier setzt die Forschungsinfrastruktur DiSSCo an. Ziel ist es, durch DiSSCo europäische naturkundliche Sammlungen als leistungsfähige, verknüpfte Infrastruktur für datenintensive Forschung zu etablieren. Im Zentrum stehen dabei die physischen Sammlungsobjekte sowie deren Digitalisierung.
Der DNFS ist ein 2007 gegründeter Verein, in dem sich die großen deutschen naturhistorischen Forschungsmuseen und -sammlungen zusammengeschlossen haben. Sein Ziel ist es, die Sammlungen der Mitglieder umfassend zu erschließen und für Forschung und gesellschaftliche Aufgaben nutzbar zu machen. Dafür engagiert sich der Verein in entsprechenden Netzwerken und Initiativen. Mit seiner gebündelten Expertise ist der Verein Ansprech-, Beratungs- und Kooperationspartner für weitere wissenschaftliche Plattformen sowie für Politik, Gesellschaft und Medien.
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