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Öko Pro Kallweit GmbH

Markenzeichen Zuverlässigkeit

Das Unternehmen Öko Pro Kallweit GmbH ist eigentlich noch ganz jung – und steckt trotzdem voller spannender Ziele: Gründer Torsten Kallweit sieht seine Berufung nicht nur darin, ökologische Projektbegleitung anzubieten, sondern auch in der Umweltbildung. Gemeinsam mit seinem Sohn Tristan und seiner Mitarbeiterin Esther Verjans hat er uns das Unternehmen vorgestellt.

von Julia Bächtle erschienen am 03.11.2025
Kescherfang: Dieses Zauneidechsenmännchen darf nun in sein neues Quartier ziehen. © Öko Pro Kallweit
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Als ich mich mit Torsten Kallweit und seinem Team treffe, bin ich gestresst: Die nächste Ausgabe muss fertig werden, der nächste Newsletter drängt auch, und eigentlich haben wir ja eh alle viel zu viel zu tun. Keine ideale Voraussetzung, um ein Unternehmen kennenzulernen. Und doch soll mir dieses Kennenlernen im Gedächtnis bleiben: Es ist Torsten Kallweits Gelassenheit, die in unserem Gespräch zum roten Faden werden soll.

Der gebürtige Mecklenburger und Wahl-Niedersachse ist eigentlich Forstwirt. In den Wald hat es ihn dennoch nicht verschlagen: Seit etwa 30 Jahren ist er im Garten- und Landschaftsbau tätig. Sein 40-köpfiges Team baut Privatgärten, übernimmt, wenn nötig, Baumfällungen, und – hier wird es spannend – baut auch Ersatzhabitate für Zauneidechsen und realisiert die artgerechte Umsiedlung als Rahmenvertragspartner für die Deutsche Bahn. Über die Jahre hat sich dieser Aufgabenbereich im GaLaBau-Unternehmen immer weiterentwickelt, wurde zum wesentlichen Standbein – nicht nur in der reinen Ausführung, sondern auch in Sachen Projektbegleitung. 2018 wurde Torsten Kallweit klar: „Die Aufgabenstellungen haben sich so verschoben, dass sie sich zu weit von den GaLaBau-Kernthemen entfernt haben. Das muss man voneinander lösen.“

Schnell entsteht eine Vision: ein zweites Unternehmen, das die ökologischen Belange von Bauprojekten abdeckt, mit dem Ziel – so bringt es Torsten Kallweit auf den Punkt –, dass Bauherren nicht in eine Falle tappen, indem sie beispielsweise das Tötungsverbot missachten. Er will stattdessen Bauherren nachhaltig baubegleitend hinsichtlich Arten- und Naturschutzthemen beraten: Öko Pro ist geboren.

Aber gleich zwei Unternehmen führen? Ist das nicht zu viel für eine einzelne Person? Der Forstwirt hat auch dafür eine Lösung. Sie mag auf einer seiner auffälligsten Charaktereigenschaften beruhen: Torsten Kallweit vertraut auf andere Menschen. Deshalb hat er in seinem GaLaBau-Unternehmen Meister eingestellt, die überwiegend eigenverantwortlich ihre Bereiche betreuen. Und auch bei Öko Pro bleibt er nicht allein: Sein Sohn Tristan, seines Zeichens Ökologe, und Dr. Esther Verjans, promovierte Biologin, ergänzen ihn fachlich; Tristan ist inzwischen sogar gemeinsam mit seinem Vater in der Geschäftsführung der GmbH. Außerdem sind in diesem Jahr zwei Masterabsolventen zum Team dazugestoßen – ganz bewusst Menschen frisch von der Uni, die neue Perspektiven einbringen können und sich selbst weiterentwickeln dürfen.

Für Esther Verjans kam die Perspektive, die Torsten Kallweit ihr hier bot, wie gerufen: Zuvor war sie für Behörden tätig, fühlte sich aber eingeengt. „Torsten hat mir die perfekte Grundlage für meine Arbeit und meine Bedürfnisse gegeben“, erzählt sie. Hier hat sie endlich die Freiheit, eigene Schwerpunkte zu entwickeln – in ihrem Fall vor allem der Zauneidechsenfang und ihre sichere Umsiedlung. „Ich werde gefördert und gefordert, was Theorie und Praxis betrifft!“

Auch Junior Tristan Kallweit weiß diese Freiheit zu schätzen: „Die Firma bietet einen riesigen Raum für Entfaltung. Die Arbeit muss natürlich erledigt werden – aber wir sind flexibel.“

Zusammen begleitet das Quintett inzwischen nicht nur potenzielle Baustellen der Bahn, sondern auch andere Projekte wie Windparks oder Biogasanlagen. In allen Fällen gilt es, für den Schutz der betroffenen Tierarten zu sorgen. Bei Projekten der Bahn sind das meist Zauneidechsen, bei anderen Auftraggebern oft auch Amphibien wie die Rotbauchunke.

Mit Schildern weist das Team auf Ersatzhabitate hin.
Mit Schildern weist das Team auf Ersatzhabitate hin. © Öko Pro Kallweit

Jeder und jede im Team arbeitet dabei weitgehend selbstständig. Das ist eine der Qualifikationen, die alle Mitarbeitenden bei Torsten Kallweit mitbringen müssen. „Wir tragen ein hohes Maß an Eigenverantwortung“, meint er. „Wir brauchen keine Mitläufer.“ Außerdem wichtig: Zuverlässigkeit. „Wir müssen als Ansprechpartner für unsere Kunden greifbar sein“, erklärt der Forstwirt. „Das bedeutet beispielsweise auch, dass ich Mails am selben Tag beantworte.“

Diese Grundprinzipien sind für Torsten Kallweit unumstößlich. Daneben bekommt sein Team viel Freiraum: beginnend bei flexiblen Arbeitszeiten über umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zur freien Wahl des Arbeitsortes – in Esther Verjans’ Fall zum Beispiel Hamburg, während Torsten Kallweit selbst im Landkreis Lüneburg sitzt.

Erstbegehung zum Feststellen von Reptilien
Erstbegehung zum Feststellen von Reptilien © Öko Pro Kallweit

Die räumliche Verteilung des Teams hat Vorteile: So lassen sich Projekte von der holländischen bis zur polnischen Grenze gut betreuen, auch die Ortseinsätze zur Umsiedlung von Eidechsen lassen sich meist leicht bewerkstelligen. Allerdings: Der persönliche Austausch bleibt manches Mal auf der Strecke. Ein Manko für Torsten Kallweit, denn er ist sich sicher, dass gerade im direkten Austausch miteinander die besten Ideen entstehen.

Doch auch hier ist bereits eine Lösung in Aussicht: Derzeit baut Öko Pro am Stammsitz in Neuhaus ein Naturstammhaus für die ArtenReich gGmbH – eine weitere große Vision Torsten Kallweits. „Wir müssen uns einfach irgendwo bündeln und regelmäßig treffen können“, erklärt er. „Wir brauchen eine richtige Ideenschmiede.“ Das soll das „ArtenReich“ sein – ein Bürogebäude mit Strahlkraft, energieeffizient und nachhaltig, quasi das Aushängeschild des jungen Unternehmens.

Entwurf des Naturstammhauses für die ArtenReich gGmbH in Neuhaus
Entwurf des Naturstammhauses für die ArtenReich gGmbH in Neuhaus © opp. architekten, Lüneburg

Das ist aber nicht alles. Torsten Kallweit hat noch weit größere Pläne. Der Sitz der ArtenReich gGmbH soll auch zu einem Umweltbildungszentrum werden. Hier möchte er zum Umdenken anregen, denn er ist sich bewusst, dass ein „Weiter so“ für die Menschheit nicht funktionieren kann. Nachhaltiger zu leben lernen, das ist Kallweits Devise.

Im „ArtenReich“ sollen deshalb die Jüngsten in kleinen Gruppen an die Natur herangeführt werden, ein Verständnis für Arten und deren Schutz erlangen. Und wieso gerade Kinder? „Ältere Menschen sind in ihrem Denken schon sehr fest. Viele verstehen nicht, wieso Natur- und Artenschutz wichtig und notwendig sind“, erklärt Kallweit. „Der einzig sinnvolle Prozess ist deshalb, die anzusprechen, die noch formbar sind. Kinder sind begeisterungsfähig. Sie sind neugierig!“

Das Lernen beginnt dabei bereits im Naturgarten, der auf den fast 6.000?m² um das Gebäude herum gestaltet werden soll: Blühwiesen sollen hier entstehen, Reptilienhabitate und Teiche für Amphibien – beides wenig überraschend beim Portfolio von Öko Pro –, außerdem ein kleines Moor, Habitate für Fledermäuse und Brutvögel. Die Ideen sprudeln hier nur so aus Torsten Kallweit heraus. Es soll ein „Garten der Zukunft“ werden – ganz gemäß des Nachhaltigkeitsgedankens, der den Forstwirt so umtreibt.

Der Garten soll ein Zuhause werden für Ringelnattern, Eidechsen und Co. – und er soll Lust machen auch auf die umgebende Natur: die Elbauen und ihre Artenvielfalt mit Laub- und Nadelwäldern, Plenterstrukturen und Brüchen. Wie genau dann Kinder diese Vielfalt entdecken, steht aber derzeit noch nicht fest – Kallweit selbst ist hier kein Experte. Er vertraut stattdessen mit der ihm eigenen Gelassenheit darauf, dass zur passenden Zeit die passenden Personen für diese Aufgabe gefunden werden. „Ich verstehe mich als Ideengeber für die Initialzündung“, meint er. „Aber das soll ein Selbstläufer werden.“

Kreuzotter
Kreuzotter © Öko Pro Kallweit

Dafür soll und darf das Unternehmen weiter wachsen – mit dem Naturstammhaus und der ArtenReich gGmbH entsteht gerade der Grundstein dafür.

Zur Person
Torsten Kallweit
ist Diplom-Forstwirt. 1993 hat er ein Unternehmen im Garten- und Landschaftsbau gegründet, das seit 2018 von Öko Pro Kallweit ergänzt wird. Seit 2021 führt er das Tochterunternehmen gemeinsam mit Sohn Tristan Kallweit als GmbH.
Zur Person
Tristan Kallweit
ist Ökologe und hat an der Universität Greifswald studiert. Bei Öko Pro bringt er sich nicht nur als Geschäftsführer ein, sondern wickelt selbstständig Projekte in der ökologischen Baubegleitung ab.
Zur Person
Dr. Esther Verjans
ist in Biologie promoviert und hat sich auf das Monitoring und die Umsiedlung von Eidechsen spezialisiert. Bei Öko Pro kann sie ihre Schwerpunkte eigenständig weiterentwickeln.
Betriebsdaten
  • Name: Öko Pro Kallweit GmbH
  • Gründung: 2018, 2021 Umwandlung in GmbH
  • Mitarbeitende: 5, davon 1 Ökologe, 3 Biologen/Zoologen, 1 Forstwirt
  • Ziel: Ökologische Projektbegleitung
Kontakt
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Öko Pro Kallweit GmbH

Poststraße 18

19273 Neuhaus

Telefon: 038841 - 615 380

E-Mail: info@oeko-pro-kallweit.de

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