Schützt die Waldränder!
Obwohl die Waldränder - gerade im besiedelten Bereich - eine besondere Bedeutung haben, sind wegen ihrer exponierten Lage besonders gefährdet; in erster Linie durch Vermüllung und Überdüngung. Wir haben mal einen Grundtext für ein Musterinformationsblatt aufgesetzt, das sich zum Beispiel gemeinsam mit der entsprechenden Gemeinde und/oder einem Naturschutzverband realisieren lässt.
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Unsere Waldränder sind besondere Lebensräume: Sie bieten auf kleinstem Raum ganz unterschiedliche Nischen für besondere Pflanzen und Tiere. Außerdem liegen sie wie Linien in der Landschaft und vernetzen die Lebensräume miteinander.
Leider schaut kaum ein Waldrand im Gemeindegebiet noch so aus, wie er aussehen könnte. Das liegt daran, dass viele Menschen gar nicht wissen, wie wichtig der Waldrand ist und ihn deshalb zweckentfremden. Dabei ist der Schutz dieses Lebensraums besonders einfach: Da er eigentlich wenig genutzt wird, würde ein bisschen Bewusstsein und Rücksichtnahme schon reichen, um ihn zu erhalten.
Was ist nicht gut für den Waldrand?
- Abkippen von Gartenabfällen
- Entsorgen von Müll
- Deponieren von organischen Abfällen aus Land- und Forstwirtschaft
- Ablagern von Boden und Schutt
- Unorganisiertes Lagern von Langholz
- Abschieben von Wege-, Bankett- und Grabenräumgut in den angrenzenden Wald
- Wegwerfen von Flaschen, Dosen und Verpackungen
- Häufiges und zu tiefes Mähen oder Mulchmahd der Gras- und Krautschicht
- Beschädigen der Bäume am Waldrand durch große Land- und Forstmaschinen
Weshalb sind diese Dinge nicht gut für den Waldrand?
Durch Abkippen und Lagern wird die vorhandene Vegetation zerstört – durch Verdunkelung, mechanische Zerstörung oder Überdüngung. Störungs- und Nährstoffzeiger sowie expansive Gartenpflanzen breiten sich aus und verdrängen großflächig die angestammte Vegetation. Dadurch verschwinden auch viele Tiere – besonders Insekten – weil ihre Nahrungspflanzen verdrängt werden. Aus den vielfältigen Biotopen werden Brennnessel- und Brombeerfluren. Diese bieten zwar auch bestimmten Tierarten Nahrung, aber nur solchen, die nicht gefährdet sind.
Was man stattdessen tun kann
- Alle Grünabfälle können problemlos bei den bekannten Annahmestellen abgegeben werden.
- Die meisten Gartenabfälle lassen sich auch im Garten entsorgen: als Kompost, als Mulch, als Igelhaufen, als Anheizholz, als Kaminholz
- Müll gehört in die entsprechenden Tonnen oder Container. Das Entsorgen am Waldrand ist ohnehin strafbar und unsozial.
- Abfälle und Boden aus der Landwirtschaft lassen sich am besten auch wieder auf der eigenen Ackerfläche verwerten.
- Forstabfälle können besser im Wald als am Waldrand zurück in den Kreislauf geführt werden.
- Langholzlager müssen nicht auf den gesamten Waldrand ausgedehnt, sondern auf kleinere Bereiche beschränkt werden. Nach der Abfuhr sollten die Reste beseitigt werden.
- Beim Wegebau oder der Grabenräumung anfallendes Material sollte unbedingt abgefahren und fachgerecht entsorgt werden.
- Intakte Waldränder müssen kaum gemäht werden (maximal 1 x/Jahr), weil sie weniger Nährstoffe aufweisen. Möglichst grundsätzlich auf Mulchmahd verzichten.
Jeder kann etwas für den Schutz unserer Heimat und den Erhalt der Artenvielfalt tun. Oft reicht es dazu, bestimmte Dinge einfach nicht mehr zu tun. Wer sich besonders engagieren möchte, kann sich vor Ort dafür einsetzen, dass Waldränder wieder instandgesetzt werden; Boden und organische Abfälle abgetragen werden, Müll beseitigt und Brennnesselfluren durch Mahd und Mähgutbeseitigung reduziert werden.
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