Rückblick
23 Jahre Vilmer Sommerakademien über Grundsatzfragen des Naturschutzes
„Heimat“ – ein nach wie vor umstrittener Begriff. Im Jahr 2001 startete die Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm (INA) mit diesem Thema ihre erste Sommerakademie. Die damals intensive Diskussion war der Auslöser, seither jährlich eine solche Kontroverse über Grundsatzfragen zu führen: ein Rückblick auf die interdisziplinären Gespräche von Naturschützerinnen und Naturschützern mit den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen der Kultur-, Geistes- und Naturwissenschaften.
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Norbert Wiersbinski Prolog Kurz nach der Jahrtausendwende schleuderte ein erboster „Naturnutzer“ auf einer Tagung auf der Insel Vilm den versammelten Naturschutz-Kolleginnen und -Kollegen einen bitteren Satz entgegen: „Ich liebe die Natur, aber ich hasse die Naturschützer!“ (DRL 2003: 19). Wie ist so eine eklatante Diskrepanz zwischen Naturliebe und Hass auf Naturschützer zu erklären? Haben die Naturschützer keine guten Argumente für ihre Sache? Können sie diese nicht überzeugend vertreten? Oder liegt es eher an einem allgemeinen gesellschaftlichen Klima, das Naturschutz als einen „Störfaktor“ in der kapitalistischen Steigerungslogik von Wachstum und Wohlstand identifiziert hat? Der Wutausbruch auf der Insel Vilm geht uns auch deshalb so...