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Tipps für die Kettensägen-Pflege

Spannen – Schmieren – Schärfen

Jedes Motorsägen-Fabrikat und mitunter jedes Modell hat bei der Schneid­einrichtung spezielle konstruktionsbedingte Eigenheiten. Doch der Aufbau ist recht gut standardisiert. Die für alle Kettensägen zutreffenden Kriterien für einen guten Schnitt und eine lange Lebensdauer der Säge werden hier beleuchtet.

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Musche
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Die Tabelle 1 (pdf im Anhang) zeigt vorab die Einteilung Motorstärke- Kettenteilung-Schwertlänge. Gleichermaßen ist die Auswahl des geeigneten Schwertyps entsprechend der zu absolvierenden Arbeiten sehr wichtig, denn je größer die Schwerlänge wird, muss die Festigkeit und Elastizität mitsteigen. Empfehlenswert ist deshalb bei der Anschaffung einer Kettensäge, ein zweites Schwert anderer Schnittlänge mitzukaufen, um möglichst viele Fäll- und Astungsarbeiten mit einer Säge ausführen zu können.

Die richtige Kettenspannung ist vorentscheidend. Die Gleitflächen der Kettenglieder sollen an der Schwertunterseite anliegen, trotzdem muss man die Kette mit wenig Kraftaufwand ziehen können. Dabei  ist es für eine gleichmäßige Spannung der Kette  notwendig, dass man während des Spannvorgangs die Kette mehrmals durchzieht. Während des Sägens entsteht unvermeidbar Gleitreibung. Bei Schwertern mit Umlenkstern entsteht diese nur auf den Laufstegen, bei Vollstahlschwertern mit lasergehärteter Spitze dagegen auch an der Spitze. Deshalb sollen Ketten auf Schwertern mit Umlenkstern stärker gespannt werden.

Eine zu schwache Spannung führt zu Ausbrüchen und Einschlägen am Schwert.  Außerdem kann es zum Abspringen der Kette kommen, was äußerst gefährlich fürs Bedienpersonal werden kann und die Kette unbrauchbar macht.

Regelmäßig entgraten

Nach längerem Gebrauch arbeitet sich die Kette in die Schwertnut, was zu Kettenklemmern und Schäden am Umlenkstern führt. Eine regelmäßige Entfernung dieses Grates mittels Feile oder Schleifscheibe verlängert die Lebensdauer von Schwert und Kette enorm.Wird eine neue Kette oder ein neues Schwert montiert, ist eine einminütige Einlaufphase ohne Schnittbelastung anzuraten. Dabei glätten sich alle kleinen Rauheiten und Unebenheiten. Nach nochmaligem Nachspannen kann dann gesägt werden.

Ohne Schmierung hoher Verschleiß

Neben der richtigen Auswahl der Schneideinrichtung und dem Einstellen der Kettenspannung spielt die Kettenschmierung eine wichtige Rolle. Ist kein Ölfilm zwischen Schwert und Kette vorhanden, entsteht durch die stark erhöhte Gleitreibung eine extrem hohe Reibungswärme (blauschwarze Schwertverfärbung), die zum vorzeitigen Verschleiß von Kette und Schwert führt.

Die Kettenschmierung wird geprüft, indem bei laufendem Motor die Schwertspitze auf einen Baumstumpf, ein Stück Holz oder ähnliches gerichtet wird. Ist ein Ölstrich zu sehen, ist alles o.k. Läuft aber nach circa einer Minute das Öl schon am Schwert herunter, sollte die Ölmenge an der einstellbaren Ölpumpe verringert werden. Kommt aber bis zu diesem Zeitpunkt kein Öl, kann es nochmals ohne Schneideinrichtung probiert werden, denn oftmals hat sich durch Späne und Schmutz nur das Ölloch am Schwert oder die Führungsnut zugesetzt, und nach kurzer Schwertreinigung ist die Säge wieder einsatzbereit. Um dies zu vermeiden, ist es bei jedem Kettenwechsel ratsam, per Druckluft oder mit einem alten Messer die Schwertnut an der Spitze beginnend von Sägeresten zu befreien.

Schärfen der Sägekette

Zum richtigen Schärfen der Sägekette gehören folgende Parameter:

  • Abstand Oberkante Sägezahn – Oberkante Tiefenbegrenzer: Er bestimmt die Spangröße. In der Regel erfolgen dabei soviel Hübe mit der Rundfeile am Sägezahn wie Hübe mit der Flachfeile auf dem Tiefenbegrenzer, zum Beispiel je drei. Je kleiner die Kettenteilung, desto geringer sollte dieser Abstand gewählt werden.
  • Schneidwinkel und Brustwinkel werden durch den richtigen Feilendurchmesser (Tabelle 2) gewährleistet und erzeugen die Hobelzahnform. Man feilt nur in eine Richtung von innen nach außen (vom stumpfen zum spitzen Zahnwinkel), damit sich ein scharfer Grat bildet.
  • Schärfwinkel ist der Zahnwinkel und wird durch die Stellung der Feile bestimmt (von innen gesehen). Je nach Hersteller sind Abweichungen möglich, aber grundsätzlich gelten die Maßangaben in Tabelle 3. Die geringere Gradzahl gilt für Vollmeißel- und die größere für die Halbmeißelausführung. Längsschnittketten besitzen einen Schärfwinkel von 10°. 
  • Feilführungswinkel ist der Winkel Feile zur Kette von der Schwertspitze aus gesehen und beträgt immer 90°.

Um all diese Anforderungen zu erfüllen, empfiehlt sich auch für geübte Anwender eine Feillehre, um schnell und problemlos die Kette zu schärfen. Alle Angaben gelten auch, bis auf den Führungswinkel (60°), für das Schärfen mit einem elektrischen Kettenschärfgerät, welches sich schon bei 40 bis 50 Schärfgängen je Jahr bezahlt macht.

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