Gründung einer Arbeitsgruppe zur ökologischen Vernetzung von Fließgewässern
Die DWA plant eine neue Arbeitsgruppe zur ökologischen Vernetzung von Fließgewässern im Fachausschuss GB-1 „Ökologie und Management von Flussgebieten“ des DWA-Hauptausschusses „Gewässer und Boden“ zu gründen.
von DWA/Red erschienen am 24.01.2024Die ökologische Durchgängigkeit im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie umfasst vor allem die longitudinale Durchgängigkeit in einem Fließgewässer für wandernde aquatische Organismen (Fische, Wirbellose) und Feststoffe wie Schwebstoffe, Sedimente und Geschiebe.
Auf eine Gesamtbetrachtung eines Einzugsgebietes bezüglich der ökologischen Durchgängigkeit mit allen longitudinalen und lateralen Beziehungen wird allerdings bei der Bewertung der Durchgängigkeit selten näher eingegangen. Nutzungsbedingte Folgeeffekte wie zum Beispiel Wasserentnahmen, Staubereiche oder physikalisch-chemische Barrieren, die longitudinale und laterale Habitat-Vernetzung durch Ufergehölze sowie Anforderungen an Mindesthabitatgrößen und Biotopverbunde für Fische und adulte Insekten wurden bislang nicht berücksichtigt. Neben Fischen und wirbellosen Gewässerorganismen werden zudem auch größere Säugetiere, wie Fischotter oder Biber in ihren Wanderungen behindert. Auch diese Einschränkungen werden bei der Bewertung der Durchgängigkeit bislang nicht ausreichend thematisiert.
Um diese Lücke zu schließen, gründet die DWA nun eine Arbeitsgruppe, die sich des Themas annehmen soll. Ziel ist es, die Relevanz der Thematik durch eine Veröffentlichung zu unterstreichen, in der die Problemlage und die besten Praktiken zur Verbesserung der Durchgängigkeit im Einzugsgebiet über die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie hinaus aufgezeigt werden.
In der Arbeitsgruppe sollen neben Vertreterinnen und Vertretern aus der Wissenschaft auch Ingenieur- und Planungsbüros, Verbände und kommunale beziehungsweise staatliche Stellen beteiligt sein. Zur Mitarbeit sind alle interessierten Fachleuten mit entsprechenden Kenntnissen, insbesondere auch junge Fachkolleginnen und -kollegen, eingeladen. Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen. Interessierte können sich bis zum 1. März mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres Werdegangs bei Lutz Breuer (lutz.breuer@dwa.de) melden.
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