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Gefährdungspotenzial und Maßnahmen für einen besseren Schutz bei Bauvorhaben und Instandsetzungen

Reptilien im Gleisschotter

Zur Bedeutung des Gleisschotters für Reptilien stellen wir Aussagen von Bundesbehörden, Publikationen zu auf der Website der DB präsentierten Projekten sowie eigene Beobachtungen vor. Diese stammen unter anderem von Hochgeschwindigkeits-, Regional- und stillgelegten Strecken. Mauereidechsen treten typischerweise in hohen Dichten auf. Pro Trassenkilometer konnten teilweise mehr als tausend Tiere aus dem Gleisschotter geborgen werden. Bei Zauneidechsen und Blindschleichen wären dreistellige Fangzahlen bei angemessenen Fangzeiträumen nicht ungewöhnlich. Schlangen konnten je Kilometer in zweistelligen Zahlen aus dem Schotter geborgen oder gefangen werden. Die Mortalitätsraten von Reptilien bei Eingriffen in den Schotterkörper hängen insbesondere davon ab, wie viele Tiere sich aktuell gerade im Schotter aufhalten. Dies wird nicht zuletzt von der Tages- und Jahreszeit sowie der aktuellen Witterung bestimmt. Die Literatur macht oft starke Gefährdungen von Reptilien bei Arbeiten am Schotterkörper deutlich. In anderen Publikationen wird eine stärkere Betroffenheit hingegen bestritten; sogenannte Kurzfassungen von Behörden stehen teilweise im Widerspruch zu den Inhalten von Studien. Nach unseren Beobachtungen verbleiben Mauereidechsen beim Einsatz von Gleisbauzügen oder Großmaschinen auf und im Schotter; dieses Verhalten dürfte auch für andere Reptilien typisch sein. Während der für viele Arten sicher belegten Überwinterung im Schotter können Schlangen und Echsen ohnehin nicht fliehen. Wir machen Vorschläge für einen besseren Schutz bei Instandhaltungs- und Baumaßnahmen, auch durch Fachbegleitung vorsichtiger Baggerarbeiten in Reptilien-Kernbereichen. Eingereicht am 12.01.2025, akzeptiert am 19.04.2025.
Veröffentlicht am
Zauneidechsen-Männchen schaut zu Aktivitätsbeginn aus dem Gleisschotter.
Zauneidechsen-Männchen schaut zu Aktivitätsbeginn aus dem Gleisschotter.Ina Blanke
1 Einleitung Den Anstoß zu dieser Veröffentlichung gaben Diskussionen über die Betroffenheit von Reptilien bei der geplanten Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg – Hannover. Sowohl Untere Naturschutzbehörden als auch die DB InfraGO (früher DB Netz) baten dabei um Beratung. Das Problemfeld „Reptilien im Gleisschotter“ ist für Trassenbetreiber von hoher Relevanz. Aufgrund der großen Bedeutung von Bahntrassen als Lebensraum sind Arbeiten am Schotterkörper auch für den Artenschutz besonders relevant; für mehrere Reptilienarten gelten diese bundesweit als wichtige Gefährdungsursache (Rote-Liste-Gremium Amphibien und Reptilien 2020). Auf das Problem der „massenhaften Tötungen“ von Reptilien im Schotter werden wir seit Langem von Baufirmen...
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