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Rotmilane und Windkraft

Erhöhung der Einschaltwindgeschwindigkeiten von Windenergieanlagen kann zum effektiveren Schutz der Art beitragen

Zur Reduktion klimaschädlicher CO 2 -Emissionen wurden in den letzten Jahrzehnten verstärkt Windenergieanlagen errichtet. Dabei zeigt sich, dass insbesondere Greifvögel, unter diesen besonders Rotmilane, durch Kollisionen an Windenergieanlagen bedroht sind. Unsere Ergebnisse sollen einen Beitrag leisten, das Kollisionsrisiko von Rotmilanen nachhaltig zu verringern. Dazu haben wir die Flugaktivität und Flughöhe von 37 GPS-besenderten Rotmilanen in unterschiedlichen Naturräumen in ganz Hessen untersucht. Mehr als 582.800 Ortungspunkte über 127 Individuenjahre hinweg wurden in Abhängigkeit von Windgeschwindigkeiten und Landnutzung – in Form von Offenland, Wald und anthropogenen Strukturen – über einen Zeitraum von sieben Jahren analysiert. Die Flughöhen variierten stark zwischen Individuen und Landnutzungstypen, wobei mit circa 62 % der Großteil aller Flüge über Offenland stattfand. Mehr als ein Viertel der Flugbewegungen fand im von den Rotorblättern aktueller Windenergieanlagen überstrichenen Höhenbereich statt. Zukünftige Anlagen werden durch Verschiebung der Rotorbereiche in größere Höhen wahrscheinlich zu einer Abnahme dieses Anteils führen. Zudem zeigte sich eine gleichbleibend hohe Flugaktivität über den gesamten Bereich der vorkommenden Windgeschwindigkeiten. Einen vielversprechenden Ansatz für die Minderung des Kollisionsrisikos sehen wir in der Erhöhung der Einschaltwindgeschwindigkeiten von Windenergieanlagen. Ein Einschalten ab mittleren Windgeschwindigkeiten von mindestens 7,4 m/s über Offenland und 7,6 m/s über Wald würde dabei 90 % aller Flugbewegungen aus dem Kollisionsrisiko mit sich drehenden Rotoren nehmen, deren Rotorblattunterkanten Höhen von 80 m über Grund übersteigen. Eingereicht am 18.04.2024, angenommen am 21.07.2024.
Veröffentlicht am
Abb. 2: GPS-GSM-Sender wird mittels Rucksackgeschirr an einem Rotmilan angebracht.
Abb. 2: GPS-GSM-Sender wird mittels Rucksackgeschirr an einem Rotmilan angebracht. Sascha Rösner
Zu diesem Beitrag liegt ein Addendum vor. https://www.nul-online.de/artikel.dll?AID=8089497&MID=201982 1 Einleitung Der Klimawandel gilt als einer der Hauptbedrohungsfaktoren der Biodiversität (Díaz et al. 2019, IPBES 2019). Um die klimaschädlichen CO 2 -Emissionen durch fossile Brennstoffe trotz stetig steigenden Energiebedarfs zu minimieren, wurden Entwicklung und Ausbau erneuerbarer Energien in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben und zum Beispiel die Anzahl der Windenergieanlagen stark erhöht (Berkhout et al. 2019, Tabassum-Abbasi et al. 2014). Der notwendige Ausbau der Windenergienutzung geht dabei mit einer Reihe von zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt einher. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass es für Tiere zu...
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