Paintball-Einsatz gegen Eichenprozessionsspinner
Wald und Holz NRW testete im Juli in Saerbeck (Regionalforstamt Münsterland) eine innovative Methode für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS). Mit Paintball-Markierern wollen die Forschenden die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners effektiv eindämmen. Dabei schießt das Team Sexuallockstoffe in die Baumkronen, um die frisch geschlüpften männlichen Falter zu verwirren. Das Ziel ist, dass sich der Raupenbefall im nächsten Frühjahr deutlich verringert.
- Veröffentlicht am
„Wir beschäftigen uns schon seit 2019 mit der Idee, Pheromone gegen den Eichenprozessionsspinner einzusetzen. Allerdings fehlte es bisher an einer technischen Lösung für das Ausbringen der Lockstoffe. Diese steht nun zur Verfügung“, erklärt Dr. Ole Theisinger, Team Wald und Klimaschutz im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft. Dabei wird eine pastenartige Trägersubstanz aus Wachsen, Ölen und Emulgatoren wird mit dem synthetisierten Pheromon des Eichenprozessionsspinners angereichert und maschinell in Gelatinekugeln gehüllt. Diese Kugeln werden mit Paintball-Markierern in die Eichen geschossen und zerplatzen dort. Die Pheromonpaste verteilt sich und das Pheromon wird über einen längeren Zeitraum langsam abgegeben. Das Pheromon ist leicht flüchtig und wirkt artspezifisch. Deshalb sind hier keine negativen Auswirkungen auf andere Insektenarten oder die Umwelt zu erwarten.
Der Eichenprozessionsspinner hat sich in den letzten Jahren verstärkt ausgebreitet. Der Kontakt zu den Raupen kann starke allergische Reaktionen auslösen. Gleichzeitig schwächt der Blattfraß die Vitalität der befallenen Bäume.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.