Nehmen Ozeane mehr CO₂auf als gedacht?

Phytoplankton benötigt zum Wachsen Licht und Nährstoffe. Beides gemeinsam in ausreichender Menge ist für die mikroskopischen Algen im Ozean aber selten zu finden. In den oberen Wasserschichten fehlen ihnen in der Regel die Nährstoffe, weiter unten das Licht. Eine neue Studie unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Hereon sagt nun: Phytoplankton kann zwischen tieferen Schichten und der Wasseroberfläche hin- und herwandern. Sollte sich das bestätigen, hätte es enorme Konsequenzen für die Kalkulationen der natürlichen Kohlenstoffpumpe und damit auch für aktuelle Berechnungen des Kohlenstoffbudgets.

Veröffentlicht am: von Helmholtz-Zentrum Hereon/GEOMAR/Red
erschienen am 05.09.2022

erschienen in Naturschutz und Landschaftsplanung 09/2022

Die Ergebnisse der Studie wurden jüngst in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht ( NuL4196 ). Bislang gingen Forschende davon aus, dass sich Phytoplankton kaum selbst bewegt, sondern von der Strömung mitgetrieben wird. Nun analysierte das Autorenteam zahlreiche empirische Forschungsergebnisse. Ihr Fazit: Die gemessenen Daten können nicht mit der passiven Bewegung des Phytoplanktons erklärt werden. Auf dieser Grundlage entwickelten die Forschenden ein neues Modell, das die senkrechte Wanderung des Phytoplanktons mit einbezieht und somit das aktive „Hochpumpen“ von Nährstoffen berechnen kann. Das Team um Kai Wirtz legt dar, dass Phytoplankton, obwohl es oft nur wenige Meter pro Tag schwimmt beziehungsweise sinkt, in der...

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