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Europäisches Wattenmeer

Wie breiten sich invasive Schlickgräser aus?

Ein Forschungsteam des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg hat untersucht, wie sich invasive Schlickgräser der GattungSpartina im europäischen Wattenmeer ausbreiten. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Pflanzen unterschiedlich auf Klima sowie Geomorphologie reagieren und wurden in der Fachzeitschrift „Estuaries and Coasts“ (Webcode NuL4196) veröffentlicht.

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 Spartina-Marsch in Schleswig Holstein: Hier kommen beide Cytotypen vor.
Spartina-Marsch in Schleswig Holstein: Hier kommen beide Cytotypen vor. Dirk Granse
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Im europäischen Wattenmeer wurden im Rahmen von Landgewinnungsmaßnahmen vor etwa 90 Jahren Spartina-Individuen gepflanzt, um die Sedimentation zu erhöhen und die Bodenoberfläche zu stabilisieren. Fast alle angepflanzten Pflanzen stammten aus Poole Harbour, etwa 30 km südwestlich von Southampton in Großbritannien. Mit der Anpflanzung wurden zwei Cytotypen eingeführt: Spartina × townsendii und Spartina anglica. Spartina anglica ist der direkte Abkömmling von Spartina x townsendii , hat jedoch einen verdoppelten Chromosomensatz, der durch eine (natürliche) Genomduplikation entstanden ist. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Schlickgras in den Salzmarschen des Wattenmeeres stark ausgebreitet.

Die Forschenden zeigten, dass Spartina × townsendii vor allem im nordöstlichen Teil des Wattenmeeres, vom niedersächsischen Wangerland (Deutschland) bis Skallingen (Dänemark), vorkam, während Spartina anglica im gesamten Wattenmeergebiet zu finden war. Darüber hinaus stellte das Team fest, dass Spartina anglica nicht nur eine größere geografische Verbreitung hat, sondern auch in Mischbeständen dominiert und auch in deutlich höheren Gezeitenlagen vorkommt als Spartina × townsendii . Die Forschenden vermuten, dass dies durch Unterschiede in Klima und Geomorphologie verursacht werden könnte: Während das ost-westlich verlaufende Wattenmeer als stabil gilt, kommt es im nordöstlichen Teil zu Landverlusten oder Absenkungen. Außerdem hat der nordöstliche Teil kältere Winter.

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