Neue Forschungsergebnisse zur Renaturierung und Verjüngung
Bergheide-Ökosysteme sind wichtige Refugien für boreal-montane Arten und haben eine herausragende Bedeutung für den Biodiversitätsschutz. Infolge der Aufgabe der traditionellen Heidebauernwirtschaft, anschließender Aufforstung und atmosphärischer Stickstoffeinträge zählen Bergheiden heute europaweit zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen. Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projektes „Bergheide-Ökosysteme im Rothaargebirge: Optimierung von Management- und Renaturierungsmaßnahmen” wurde der Erfolg von Renaturierungs- und Verjüngungsmaßnahmen auf die Phytodiversität der Heiden beleuchtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind nun in zwei Artikeln in der Fachzeitschrift „Ecological Engineering“ publiziert worden.
- Veröffentlicht am
In der ersten Studie konnte gezeigt werden, dass renaturierte Heiden zehn Jahre nach Durchführung der Maßnahmen mehr Zielarten und einen höheren Anteil gefährdeter Arten aufwiesen als die noch vorhandenen Bergheiden. Darüber hinaus zeichneten sich frühe Stadien der Heideentwicklung – wie sie beispielsweise in geplaggten Heiden oder auf Skipisten zu finden sind – durch eine hohe Bedeutung für die Phytodiversität aus, insbesondere für seltene Moos- und Flechtenarten.
Eine zweite Studie belegt den positiven Effekt von Verjüngungsmaßnahmen auf die Phytodiversität der Heiden. Das Entfernen der organischen Auflage (Schoppern) und des Oberbodens inklusive des Auflagehorizonts (Plaggen) führte zu einer Reduzierung des Nährstoffniveaus und spiegelte sich in einer höheren Phytodiversität der verjüngten Heideflächen wider. Während beide Methoden positive Auswirkungen auf die Gesamtdiversität hatten und die Besenheide(Calluna vulgaris) förderten, profitierte die für Bergheiden typische Preiselbeere(Vaccinium vitis-idaea) vor allem vom Schoppern. Die Studien unterstreichen die hohe Bedeutung früher Sukzessionsstadien und eines heterogenen Habitatmanagements für den langfristigen Erhalt der Phytodiversität in Bergheide-Ökosystemen. Beide Studien können Sie über Webcode NuL4196 lesen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.