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Agrarlandschaft

Kleingewässer stark mit Pestiziden belastet

Pestizide sichern die Erträge in der Landwirtschaft, indem sie schädliche Insekten, Pilze und Unkräuter bekämpfen. Sie gelangen aber auch in benachbarte Bäche und schädigen die aquatischen Lebensgemeinschaften, die für den Erhalt der Artenvielfalt entscheidend sind, Teil des Nahrungsnetzes sind und die Selbstreinigung des Wassers unterstützen. In einem bundesweiten Monitoringprogramm hat ein Konsortium von Forschenden unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gezeigt, dass die staatlichen Grenzwerte für Pestizide in der Regel zu hoch angesetzt sind und selbst diese zu hohen Werte in über 80 % der Gewässer noch überschritten werden. Wie in der Fachzeitschrift Water Research (NuL4196 ) zu lesen, kann der Verlust der Artenvielfalt nur gestoppt werden, wenn die Umweltrisikobewertung der Pestizide radikal reformiert wird.
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 Zwei Jahre lang haben Forschende die Pestizidbelastung an Bächen in Agrarlandschaften untersucht.
Zwei Jahre lang haben Forschende die Pestizidbelastung an Bächen in Agrarlandschaften untersucht. André Künzelmann/UFZ
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Zwei Jahre lang wurde die Pestizidbelastung an mehr als 100 Messstellen an Bächen untersucht, die durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Tieflandregionen in zwölf Bundesländern fließen. Die Forschenden stellten dort erhebliche Überschreitungen des RAK-Werts fest – das ist die im behördlichen Zulassungsverfahren eines Pflanzenschutzmittels festgelegte Konzentration eines Wirkstoffs, die im Gewässer nicht überschritten werden darf, um negative Auswirkungen auf Gewässerorganismen zu verhindern. Die Untersuchung zeigte, dass in 81 % der Gewässer überschritten wurde. In 18 % der Bäche wurden sogar für mehr als zehn Pestizide derartige Überschreitungen nachgewiesen.

Mit der Untersuchung wurde außerdem belegt, dass Pestizide auf Lebensgemeinschaften aquatischer Wirbelloser bereits in viel niedrigeren Konzentrationen wirken als bisher in der Pestizid-Zulassung angenommen. Sie fordern deshalb ein regelmäßiges behördliches Umweltmonitoring, um die Menge und die Auswirkung der Pestizide besser beurteilen zu können.

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