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Artenvielfalt

Waldverlust verstärkt Biodiversitätswandel

Der Verlust von Waldflächen verringert nicht grundsätzlich die biologische Vielfalt – aber er kann sie stark verändern. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die im Fachmagazin „Science“ veröffentlichte Studie ( NuL4196 ) zeigt anhand von Biodiversitätsdaten der vergangenen 150 Jahre von mehr als 6.000 Orten, dass der Rückgang von Wäldern auf der ganzen Welt bestehende Zunahmen oder Rückgänge bei den vorherrschenden Tier- und Pflanzenarten verstärkt. Doch diese Veränderungen werden mitunter erst nach Jahrzehnten deutlich.
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Die Wissenschaftler untersuchten dabei, welche Folgen der Waldverlust für die Arten und die Biodiversität über die Zeit und an verschiedenen Orten weltweit hat. Sie fanden heraus, dass der Rückgang von Waldflächen sowohl die Zunahme als auch den Rückgang verschiedener Arten und der Biodiversität insgesamt befördert. Erstautorin Gergana Daskalova von der Universität von Edinburgh erklärte: „Erstaunlicherweise haben wir herausgefunden, dass ein Rückgang des Waldes nicht unbedingt auch zu einem Rückgang der Biodiversität führt: Wenn sich eine Pflanzen- oder Tierart ohnehin im Rückgang befindet, dann verschlimmert sich dies durch den Waldverlust. Umgekehrt trifft das aber auch zu, wenn Arten zunehmen.“

Die Forschungsergebnisse zeigen sowohl unmittelbare als auch spätere Auswirkungen des Waldverlustes auf die Ökosysteme. Dies legt nahe, dass die Reaktionen der Biodiversität auf den Einfluss des Menschen vielfältig sind und über Jahrzehnte hinweg auftreten können. So waren sowohl Veränderungen der Biodiversität innerhalb weniger Jahre feststellbar, wie bei kurzlebigen Gräsern und lichtliebenden Pflanzen und Insekten, doch mitunter auch erst nach Jahrzehnten, wie bei langlebigen Bäumen und größeren Vögeln oder Säugetieren. Diese langlebigen Arten reagieren nicht sofort auf den Verlust der Waldflächen, stattdessen können die Folgen erst nach vielen Jahren anhand der gesammelten Daten deutlich werden.

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