Der Feldhamster als Botschafter: Rechtspflichten bedürfen einer kooperativen Umsetzung
- Veröffentlicht am

Landnutzer müssen auskömmlich leben können
Der Feldhamster ist als bedrohte Tierart ein Beispiel für Biodiversität, zu deren Erhaltung sich die Gesellschaft durch Konventionen, Richtlinien, Gesetze und Strategien auf allen Ebenen vielfach bekannt und auch verpflichtet hat. Doch die Umsetzung im Tagesgeschäft ist schwierig, zu hart prallen wirtschaftliche Interessen und schützerische Erfordernisse aufeinander. Viele Landwirte sind offen dafür, in Projekten aktiv mitzuarbeiten. Andere haben grundsätzliche Bedenken:Wenn wir da mitmachen, wird das dann doch bald zum Standard erhoben und wir bekommen keinen Cent für den Mehraufwand. Solche Einwände sind ernst zu nehmen: Nur wenn Landwirtinnen und Landwirte, Wein-, Obst- und Gemüsebaubetriebe, Forst- und Fischereibetriebe von ihrer Arbeit gut auskömmlich leben können, lässt sich mit ihnen über die Art und Weise ihrer Ressourcennutzung diskutieren.
Gute Beratung Schlüssel zum Erfolg
Warum sollten die Primärproduzenten nicht nur mit Nahrungsmitteln, sondern ebenso auch mit Biodiversität, vitalen, CO2speichernden Böden und gesunden Gewässern Geld verdienen, wenn sie diese „produzieren“? Öffentliches Geld für öffentliche Güter, so lautet die Devise, die endlich konsequent Eingang in die Agrarförderpolitik finden muss. Doch die Zusammenarbeit klappt nur durch Kommunikation und in Kooperation. Dazu liefert der erste Hauptbeitrag am Beispiel des Feldhamsters in Thüringen Anregungen. Schlüssel für den Erfolg sind eine gute persönliche Beratung der Betriebe, eine finanzielle Vergütung für Leistungen und Verluste, verknüpft mit einer Anreizkomponente, und eine unbürokratische und sanktionsarme Maßnahmenabwicklung.
Parallel zur Umsetzung solcher Projekte und Agrarumweltmaßnahmen bedarf es weiterer Forschung: Der zweite Beitrag zeigt auf, wie Strukturvielfalt in Agrarlandschaften die Vorkommen von Amphibien beeinflusst. Daraus lassen sich Kenngrößen für die Förderung ableiten. Immer wichtiger wird der urbane Raum – als Lebensraum von immer mehr Menschen, als Ort, an dem der Klimawandel am schärfsten wirkt: Im dritten Hauptbeitrag wird der kühlende Effekt von Bäumen deutlich, der gerade über Asphalt von höchster Bedeutung ist. Auch in den Städten bedarf es einer integrativen Zusammenarbeit: Grüne Infrastruktur ist das Zukunftsthema, zu dem Stadt-, Freiraum-, Erholungs- und Landschaftsplanung gleichermaßen beitragen müssen. Auch das zeigt Corona: wie groß die Sehnsucht nach wohn- und arbeitsortnahen Flächen zur Erholung ist.
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot
Als Abonnent:in von Naturschutz und Landschaftsplanung erhalten Sie pro Kalenderjahr 100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot im Grünen Stellenmarkt.
mehr erfahrenNoch kein Abo? Jetzt abonnieren und Rabatt für 2025 sichern.
zum Naturschutz und Landschaftsplanung-Abo
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.