22 % weniger Blaumeisen gesichtet
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Im Mittelpunkt des Interesses der diesjährigen Zählung stand die Blaumeise. Seit Anfang März waren beim NABU vermehrt Berichte über kranke und tote Blaumeisen eingegangen. Als Ursache wurde inzwischen das BakteriumSuttonella ornithocola identifiziert, das bei Meisenarten Lungenentzündungen verursacht. Die in Deutschland bisher einmalige Vogel-Epidemie flaut seit Ende April deutlich ab. Bundesweit betrachtet sind 22 % weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden.
Große Verlierer dieses Jahres sind neben der Blaumeise auch der Star und – wie schon in den Vorjahren – der Grünfink. Auch beim Zaunkönig sinken die Zahlen konstant von Jahr zu Jahr. Bei den größten Sorgenkindern unter den Siedlungsvögeln, Mehlschwalbe und Mauersegler wiederholten sich die katastrophalen Ergebnisse der Vorjahres zum Glück nicht, aber sie sind weiter weit entfernt von früheren Bestandszahlen.
Zu den Gewinnern zählen vor allem Ringeltaube und Türkentaube, die beide ihr bisheriges Bestergebnis erreichen. Auch bei Eichelhäher und Buntspecht zeichnet sich weiter ein positiver Trend ab. Mit 5,3 Vögeln pro Garten war der Haussperling der häufigste Gartenvogel. In den frühen Jahren der Aktion konnte die Amsel den Spatz dreimal überflügeln. Doch seit dem Aufkommen des Usutu-Virus vor zehn Jahren nehmen die Amselzahlen ab. Immerhin konnte sie in diesem Jahr mit 2,91 Vögeln pro Garten das Ergebnis des Vorjahres halten. Wie in jedem Jahr ist die Amsel aber weiterhin Deutschlands zuverlässigster Gartenvogel: Sie wurde in 94 % aller Gärten innerhalb einer Stunde gesehen.
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