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Editorial | Eckhard Jedicke

Ungewohnte Mehrfachnutzung: Schafe im Weinberg – Innovation für mehr Nachhaltigkeit

Schafe im Weinberg – unmöglich? Weil sie die Rebstöcke beschädigen, Trauben fressen oder unter Pestizid- oder Kupferausbringung leiden? Eine Befragung von 34 Experten zeigt: Schon mit relativ geringen Anpassungen in den Betriebsabläufen können je nach Reberziehungssystem Schafe problemlos eingesetzt werden. Und das nicht nur, um etwas Schaffleisch zu produzieren. Denn die weidenden Wiederkäuer können während der Vegetationsperiode wesentliche händische, maschinelle und chemische Arbeitsschritte des Weinbaus ersetzen. Mit anderen Worten: Weinbau wird mithilfe der Schafe von einer Monokultur zu einem möglicherweise auch ökonomisch attraktiven Doppelnutzungsmodell, er produziert mehr Ökosystemleistungen. Aus ökologischer Sicht sind sie allemal ein Gewinn: Seltenere maschinelle Bearbeitungen, weil die Schafe sowohl die Zeilenbegrünung niedrig halten als auch das Laubwandmanagement erledigen, schonen den Boden und lassen artenreiche Begrünungen zu, deren Pflanzensamen von den Schafen als Taxi verbreitet werden.
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Prof. Dr. Eckhard Jedicke
Prof. Dr. Eckhard JedickeDr. Moustafa Selim
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Landschaftsästhetik valide bewerten

Nicht zuletzt beleben Schafe im Weinberg das Landschaftsbild – Letzteres ist das Thema des zweiten Hauptbeitrags. Wie lässt sich die Empfindlichkeit des Landschaftsbilds großflächig und hochauflösend, valide und akzeptiert bewerten? Der Beitrag zeigt Wege auf, wie dieses auf Landesebene funktionieren kann; ein wichtiger Beitrag zur Abwägung in der Planung von Windparks und Freileitungen.

Und wieder die Frage: Welche Folgen hat Corona?

Blickwechsel zum Thema Nummer eins in der öffentlichen Debatte: Seit bald drei Monaten lebt die Welt im Corona-Ausnahmezustand. Das hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsfelder von Naturschutz und Landschaftsplanung: Ortstermine und Tagungen wurden abgesagt, Besprechungen finden nur noch „mit Abstand“ oder aber per Telefon- und Videokonferenzen statt. Projekte liegen plötzlich auf Eis, neue Vorhaben bleiben erst einmal unangetastet. Über vielen Aufgaben und Tätigkeiten steht ein großes unsichtbares Fragezeichen: Wie geht's weiter, was kommt? Die öffentliche Hand wird sparen, Aufträge werden entfallen, Investitionen unterbleiben, Fördermittel gekürzt. Denn die ungeheuren finanziellen Hilfeleistungen bisher und erst recht in Zukunft werden Einsparungen in anderen Bereichen notwendig machen. Es besteht berechtigter Grund zur Sorge, dass darunter auch die zentralen Aufgaben des Natur- und Klimaschutzes zu leiden haben werden – das war schon Thema im letzten Editorial.

Kurzzeitig ein wenig weniger Umfang

Auch in Verlag und Redaktion zeigt die Pandemie ihre Folgen: Die Ulmer-Zeitschriften und -Bücher entstehen derzeit weitgehend im Homeoffice. Das funktioniert recht gut, und der Verlag tut alles, damit seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich geschützt sind. Um auch die wirtschaftliche Sicherheit garantieren zu können, werden wir die Umfänge der Hefte aller Zeitschriften für zwei Monate geringfügig kürzen. Wundern Sie sich also nicht, dass das vorliegende ein wenig dünner ausfällt, nachdem wir die Umfänge vor Kurzem erst deutlich erhöht hatten. Auch bei der Juli-Ausgabe wird das noch einmal so sein. Lassen Sie sich nicht beunruhigen: Wir sind guter Dinge, anschließend wieder mit voller Kraft zurück zu sein. Wir konzentrieren uns umso mehr auf die wichtigen Fragen! Die Krise wird uns noch auf Monate, wenn nicht Jahre beschäftigen. Gemeinsam möchten und werden wir einen Beitrag dazu leisten, dass die drängenden Probleme von Natur und Umwelt im Strudel der Krisenbewältigung nicht untergehen.

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