450.000 Glasaale in Elbe ausgesetzt
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Die Tiere wurden schonend an der französischen Atlantikküste gefangen und nach Bleckede gebracht. Entlang des West- und Ostufers der Elbe, in den Altarmen und Nebengewässern wie Jeetzel und Krainke wachsen die Jungaale auf und können später als erwachsene Blankaale die Elbe in Richtung ihres Laichgebietes im Atlantik wieder verlassen. Der Elbestrom eignet sich besonders gut für den Aalbesatz: Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig verbessert. Mit dem Wehr in Geesthacht existiert auf dem Weg zum Meer nur ein Absperrbauwerk. Und dort erleichtert je ein Fischpass pro Ufer den Weg der Aale in ihr Laichgebiet.
Der Lebenszyklus des Aals ist komplex. Er laicht in der Sargassosee. Wo genau die Tiere sich dort paaren und die Larven schlüpfen, ist unbekannt. Die durchsichtigen, weidenblattartigen Larven werden vom Golfstrom nach Osten verdriftet, erreichen nach etwa zwei bis drei Jahren die europäischen Küsten und entwickeln sich zu Glasaalen. Gelingt es ihnen, die Flusssysteme hinaufzuziehen, werden die kleinen Aale durch Pigmentierung dunkel. Die Oberläufe der Flüsse sind ihre Aufwuchsgebiete, die sie nach sechs bis zwölf Jahren als erwachsene Aale verlassen, um wieder über die Nordsee und quer über den Atlantik zum Laichgebiet zu wandern.
Die Bestände des europäischen Aals sind überall in Europa seit Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Forscher diskutieren ungefähr ein Dutzend verschiedene Ursachen, darunter klimatische Veränderungen, die Fischerei, Parasiten, natürliche Feinde wie die Vogelart Kormoran sowie Wasserbauwerke, die die natürliche Wanderungsbewegung der Aale stören.
Zur Bestandssicherung des Aals hat die Europäische Union 2007 eine Aal-Verordnung erlassen, mit dem Ziel des Wiederaufbaus des Aalbestands. Neben Niedersachsen führen auch andere Länder des Elbeeinzugsbereichs – Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin – Aalbesatzmaßnahmen durch. Klar ist, dass messbare Erfolge aller Maßnahmen und der zurückliegenden Besatzaktionen sich frühestens in einigen Jahren abschätzen lassen. Aktuell ist ein positiver Trend erkennbar.
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