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Studie

Wildkaninchen als Schlüsselfaktor für Steinschmätzer-Vorkommen in Küstendünen

Der Verlust nährstoffarmer Lebensräume mit kurzrasiger Vegetation hat zu massiven Bestandsrückgängen vieler Offenland-Vogelarten geführt. Der Steinschmätzer(Oenanthe oenanthe) gehört zu diesen Arten und ist daher in Deutschland vom Aussterben bedroht. Ein Großteil der mitteleuropäischen Bestände brütet heute in stark anthropogen überformten Lebensräumen wie Tagebaulandschaften, Truppenübungsplätzen, Abtorfungsflächen, Weinbergen oder Industrieanlagen. Daneben gibt es einen klaren Verbreitungsschwerpunkt in den Küstendünen der Ostfriesischen Inseln Niedersachsens.
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Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)Thomas Fartmann
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Besonders der Insel Norderney kommt aufgrund hoher Brutdichten eine besondere Verantwortung für den Schutz des Steinschmätzers zu. Typisch für die Insel ist eine hohe Dichte an Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus ), die durch ihre grabende Tätigkeit und durch Verbiss ihre Lebensräume nachhaltig verändern. Demgegenüber stehen sehr niedrige Brutpaarzahlen des Steinschmätzers auf kaninchenfreien Inseln.

In einer jüngst in der Fachzeitschrift Ecological Engineering publizierten Studie der Universität Osnabrück wurde nun erstmals der Einfluss der Wildkaninchen als Ökosystem-Ingenieure auf die Populationsdichte des Steinschmätzers systematisch untersucht. Die Ergebnisse belegen eine enge Beziehung zwischen den Aktivitäten des Kaninchens und dem Vorkommen des Steinschmätzers, die über die alleinige Bereitstellung von Höhlen als Brutplatz deutlich hinausgeht. Die Tiere schaffen durch die Grabetätigkeit und den intensiven Verbiss zusätzlich kurzrasige und störstellenreiche Nahrungshabitate für den Steinschmätzer. Ohne die Wildkaninchen hätten die Ostfriesischen Inseln daher wohl kaum eine Bedeutung als Lebensraum für den Steinschmätzer. Die Studie wurde durch ein Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert. Unter NuL4196 gelangen Sie zur vollständigen Publikation.

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