Vögel können komplexe Sozialverbände bilden
Mehrschichtige Gesellschaften waren bislang nur bei Säugetieren mit großem Gehirn bekannt, wie zum Beispiel beim Menschen, bei anderen Primaten, Elefanten, Giraffen und Delfinen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz sowie der Universität Konstanz haben nun auch bei einem Vogel mit kleinem Gehirn, dem Geierperlhuhn(Acryllium vulturinum) , eine mehrschichtige Gesellschaftsform beobachtet. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass die Vögel den Überblick über soziale Vereinigungen mit Hunderten anderer Individuen behalten können. Ein großes Gehirn ist also nicht Voraussetzung für die Bildung komplexer Gesellschaften. Die Studie liefert zudem einen Hinweis darauf, wie sich diese Gesellschaften entwickelt haben könnten.
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Die Untersuchung ist die erste jemals an dieser Vogelart durchgeführte wissenschaftliche Studie. Die Forscher verfolgten über ein Jahr hinweg die sozialen Beziehungen einer Population von über 400 erwachsenen Vögeln in einem Forschungsgebiet in Kenia und markierten jeden einzelnen Vogel. Dabei entdeckten sie, dass die Population 18 verschiedene soziale Gruppen mit jeweils 13 bis 65 Individuen umfasste. Auffällig war, dass diese Gruppen stabil blieben, obwohl sie sich sowohl tagsüber als auch nachts regelmäßig mit einer oder mehreren anderen Gruppen überschnitten. Die Beobachtungen ergaben, dass sich die Gruppen nicht zufällig miteinander vermengten. Sie zeigten auch, dass Interaktionen zwischen den Gruppen verstärkt zu bestimmten Zeiträumen des Jahres und um charakteristische Punkte der Landschaft herum stattfinden. Unter WebcodeNuL4028 finden Sie die englischsprachige Originalveröffentlichung.
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