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Editorial

Naturschutz ist nicht der Totengräber: Deutschland richtet die Windenergie zugrunde

Über den Kohleausstieg wird wegen der Relevanz als Arbeitgeber heftig gerungen – der Ausstieg aus den erneuerbaren Energien mit viel mehr Arbeitsplätzen hingegen geschieht fast heimlich, still und leise: 25.900 Arbeitsplätze in der Windenergie gingen schon im Jahr 2017 in Deutschland verloren – 16 Prozent der Menschen, die noch Ende 2016 in der Branche Arbeit und Brot fanden. Allein dieser Verlust ist deutlich höher als die damalige Gesamtzahl der in der Braunkohleindustrie Beschäftigten. Und die Erosion der Arbeitsplätze in der Windbranche schreitet weiter voran: Enercon, größter deutscher Hersteller, kündigte soeben die Streichung von bis zu 3.000 von 13.000 Arbeitsplätzen an, nachdem er schon 2018 Hunderte Jobs kürzte. Bei der Konkurrenz sieht es nicht besser aus. Kein Wunder, gingen doch im ersten Halbjahr 2019 lediglich 150 neue Windräder ans Netz – 2017 waren es im ganzen Jahr noch 1.792, im letzten Jahr 743. Wie soll so das Ziel der Energiewende erreicht werden, bis 2030 den Anteil von Ökostrom von heute 43 auf dann 65 Prozent zu steigern, nachdem 2022 das letzte Atomkraftwerk und bis 2038 die letzte Kohleverstromung vom Netz gehen soll?

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Prof. Dr. Eckhard Jedicke
Prof. Dr. Eckhard JedickeDr. Moustafa Selim
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Energiewendemade in Germany ist passé

Keine Frage, die Bundesregierung gibt nach der Solarenergie nun auch der Windenergie den Todesstoß. Energiewendemade in Germany könnte bald vollendete Vergangenheit sein. Als Ursachen sieht MdB Johann Saathoff (SPD), einer der wenigen Kritiker der Energiepolitik der Bundesregierung aus dem Regierungslager, gleich sechs Faktoren: das mit dem EEG 2017 eingeführte Ausschreibungsmodell, schleppenden Netzausbau, Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung (vor allem im Osten und Süden der Republik), die Debatte um Mindestabstände zur Wohnbebauung, wachsende Rechtsunsicherheit der Kommunen bezüglich Windvorranggebieten sowie Einschränkungen durch Radarsysteme von Wetterdienst und Flugsicherung. Die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geplante Abstandsregelung von 1.000 m zur Wohnbebauung ab fünf Häusern stieß indes auf einhelligen Widerspruch der Länderumweltminister.

Die Windkraftgelbwesten

Windkrafthasser in Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden jubeln. DerSpiegel sieht Bürgerinitiativen, Naturschutzorganisationen und nicht zuletzt die AfD als Klimawandelleugnerin als die deutschen Windkraftgelbwesten, die blockieren. „Ihr klagt unsere Zukunft kaputt“, titelte jüngst das Nachrichtenmagazin. Bürokratie und Naturschützer aber in einem Atemzug als Hauptverantwortliche zu benennen greift zu kurz. Dieser Eindruck entsteht, weil das NIMBY-Prinzip (Not in my backyard ) zu gern den Naturschutz instrumentalisiert. Doch landschaftsästhetische Argumente werden in aller Regel durch Ersatzzahlungen weggewogen. Und das Artenschutzrecht kann zwar etwas lenken, taugt aber nicht als universelle Wunderwaffe und schon gar nicht als pauschaler Verhinderer. Mehr denn je braucht es vorausschauende Planung als Steuerungsinstrument – ganz besonders die Regional- mit Landschaftsrahmenplanung, um Vorrang- und Ausschlussgebiete für die Windkraftauf fundierter Basis zu definieren.

Neue Kenntnisse zum Birkhuhn

Die Forschung ist gefordert, dafür die fachlichen Kenntnisse zu vertiefen – so zeigt in diesem Heft eine Studie, dass das Birkhuhn nur dort sensibel auf Windräder reagiert, wo andere anthropogene Faktoren hinzukommen. Ein Mosaikstein mehr in unseren Maßstäben für die Abarbeitung naturschutzrechtlicher Kriterien. Und pauschal gegen Windkraft zu sein kann kein ernsthafter Naturschützer wagen: Der Klimawandel wird den Landnutzungswandel als wichtigste Ursache des Artensterbens ablösen, prognostizieren Wissenschaftler. Auf eine räumlich konkrete gut begründete Abwägung kommt es an ...

11 Kommentare
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  • User_MTUyNzE0MA 01.12.2019 18:09
    Moin Herr Prof. Jedicke, au weia, da haben Sie ja was in Ihrem Editorial abgelassen. „Windkrafthasser, Windkraftgelbwesten, Klimaleugner, AfD“, alles rin in einen Topf und kräftig umgerührt. Wenn das man so einfach wäre. Was Ihnen offensichtlich entgangen ist: Windkraft heißt Windkraft, weil sie nur wetterabhängig funktioniert und deshalb keinen Einfluss auf das Klima haben kann. Klima definiert die World Meteorological Organization (WMO) als statistischen (!) Wert der dreißigjährigen Wetteraufzeichnung für eine bestimmt Region. Als ausgewiesener Klimaschützer müssten Sie also ab heute das Wetter mit allen seinen Erscheinungsformen schützen, um in dreißig Jahren sagen zu können, ob es denn genützt hat. Es sind zudem nicht „Windkrafthasser“ oder gar „Gelbwesten“, die sich in Deutschland in mehr als tausend Bürgerinitiativen zusammengeschlossen haben. Die wissen, warum. Unerträglicher tieffrequenter Schall, der vielen Anwohner von Wind“parks“ das Leben zur Hölle macht, Tag und Nacht, wenn der Wind weht. Bei inzwischen mehr als 200 m hohen Windkraftanlagen sind 1000 m Abstand zur Wohnbebauung viel zu gering, da auch durch die Biegungsschwingungen der Masten kilometerweit der Schall über den Boden in die Häuser geleitet wird. In Ostfriesland (hier kungeln Projektierer und Politiker bei der Ausweisung von Flächennutzungsplänen zusammen, nicht wenige Ratsmitglieder profitieren dann als Kommanditisten von den windigen Firmen, alles legal in Niedersachsen!) wurden durch die hohe Windparkdichte schon ganze Bereiche für die Wohnbebauung aufgegeben. Windkraft ist zudem eine Obendrauf-, also eine Additivstromerzeugung, die kein stabiles Netz generieren kann. Windkraft ist daher keine Alternative, sondern nur ein Additivenergie. Ohne grundlastfähige Wärmekraftwerke, die die Netzstabilität von 50 Hertz bei 230 Volt regeln und garantieren, kann auch die Windstromeinspeisung nicht funktionieren. Das ist Physik und nicht AfD. Mal abwarten was geschieht, wenn im Industrieland Deutschland diese Regelkraftwerke aus rein ideologischen Gründen abgeschaltet werden... Triebfeder für die Erneuerbaren waren stets die hohen garantierten Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare Energie Gesetz, die Lizenz zum Gelddrucken, bezahlt mit jährlichen zweistelligen Milliardenbeträgen zusätzlich zum Strompreis von allen Stromkunden, nicht aber das vorgeschobene wohlfeile Klima. Die Gewinnerwartungen werden nun durch das neue Ausschreibungsverfahren sinken. Das ausgerechnet Sie dem weiteren Ausbau der Windkraft das Wort reden, ist beschämend. Sie müssten um die jährlichen enormen Fledermausverluste an den WEA wissen, sie müssten wissen, dass der Allerweltsvogel Mäusebussard inzwischen dramatisch unter die Windräder geraten ist, um nur ein paar Arten zu nennen. An der Küste wurden viele Rasthabitate der arktischen Zugvögel allein durch den Scheucheffekt der Anlagen entwertet. Die Klimahysterie treibt schon seltsame Blüten, bis in Ihre Fachzeitschrift und die vorgeblichen „Naturschutz“verbände. Grüße von der Küste MK (www.wattenrat.de)
    • TW 01.12.2019 19:01
      Lieber Herr Knake! Tut mir leid - aber alleine bei dem Begriff "Klimahysterie" sträuben sich mir die Nackenhaare. Aber auch sonst enthält Ihr Text eine Menge Unsinn. Nur weil Industrie und Politik mit Speichertechnik und Infrastruktur nicht nachkommen, wird aus der Windenergie keine "Additivenergie". Auch müssen Sie uns bestimmt nicht den Unterschied zwischen "Wetter" und "Klima" erklären. Wenn Sie glauben, dass "Gelbwesten" für unsere Gesellschaft sinnvoll sind - bitte schön - ich kann auf dermaßen unqualifizierte und destruktive Beiträge zur Demokratie gerne verzichten; zumal sie keinerlei Alternativen aufzeigen. Viele Grüße, Tjards Wendebourg
      • User_MTUyNzE0MA 02.12.2019 11:05
        Selbstverständlich bekommen Sie eine Antwort: Mir „sträuben sich die Nackenhaare“, wenn ich inhaltsleere Kampfbegriffe wie „Klimaleugner, Klimastreik, Klimanotstand“ o.ä. lese. Ab heute wird ja in Madrid anlässlich der „Klimakrise“ schon der globale Exitus in wenigen Jahren an die Wand gemalt. Die affiliierte Mainstreampresse von Spiegel bis zur „Alpen-Prawda“, sprich Süddeutsche Zeitung, stimmt uns ja schon wieder auf die korrekte Denke ein. Das Klima soll ja angeblich demnächst „kippen“. Wer soll diesen, mit Verlaub, sprachlichen Bullshit noch ernst nehmen? Es ist eine Beleidigung der Vernunft. Wo, bitteschön, befindet sich der Thermostat auf der Erde, mit dem man die „Globaltemperatur“ (die es gar nicht gibt, das ist nur ein Konstrukt) politisch auf Zehntelgrade genau justieren will. Und wo gibt es die „Speicher“, die Sie erwähnen, die 1) bezahlbar sind und 2) eine ausreichende Kapazität vorhalten, um den „erneuerbaren“ Strom für eine längere Zeit ins Netz einspeisen zu können? Alle bisher vorgestellten Speichersysteme waren extrem teuer und hatten nur eine geringe Kapazität, m.E. Propagandaplacebos. Wie viele Euro wollen Sie denn in Zukunft für eine „erneuerbare“ Kilowattstunde bezahlen? Suchmaschinen geben Auskunft, wie viele Atom- oder Kohlekraftwerke derzeit weltweit im Bau oder in Planung sind, Sie werden überrascht sein. Die Menschheit wächst rasant, und alle möchten irgendwann mal die Annehmlichkeiten einer verlässlichen Stromversorgung genießen. Mit Windkraft wird das nichts. Sie werfen mir zudem „Unsinn“ vor, das hätte ich gerne präzisiert, aber bitte keine Lustschlösser, „was wäre wenn“. Zum Schluss frage ich mich, ob ich tatsächlich in einer Veröffentlichung kommentiere, die den Namen „Naturschutz und Landschaftsplanung“ trägt. Oder bin ich versehentlich beim Bundesverband Windenergie gelandet?
        • TW 02.12.2019 11:14
          Lieber Herr Knake! Nur, weil Sie mehr schreiben, wird der Inhalt nicht automatisch sinnreicher. Ich muss leider von umfänglicher Beantwortung absehen, nur so viel: Es macht keinen Sinn, mit jemand zu diskutieren, der an die wundersame Vermehrung von Ressourcen glaubt. Da fehlt jegliche Vernunft und es würde mich nicht wundern, wenn Sie politisch da zu verortwen sind, von wo Sie sich offensichtlich Ihre Argumentationsstränge borgen. Und von da erwarte ich weder Sinn, noch Verstand. Viele Grüße, Tjards Wendebourg
          • User_MTUyNzE0MA 02.12.2019 12:10
            Ihre Reflexe funktionieren ja prächtig. Mir ging es mehr um Inhalte als um politische Zuordnungen. Nun ordnen Sie mich andeutungsweise also ganz „rächtz“ ein, oder gar schon als „Nazi“, weil ich dem Windkraft- und Klimahype kritisch gegenüberstehe? Ich kenne diese platte Argumentationsschiene zur genüge. Wenn einem zur Sache nichts mehr einfällt, kommt eben diese letzte vermeintliche „Trumpfkarte“. Ganz erbärmlich, Herr Wendebourg. Ich befasse mich aus eigener Anschauung schon seit mehr als 20 Jahren mit der Windenergie (Enercon produziert ganz in der Nähe), der Verhunzung ganzer Landstriche, dem Verlust von Vogellebensräumen an der Küste, den gesundheitlichen Nöten der Anwohner oder mit den EEG-Profiteuren und deren wohligen Klima auf den Betreiberkonten. Das schon lange, bevor es die AfD (die sie wohl meinen) überhaupt gab. Und eine kleine Korrektur: Ich meinte Luftschlösser, nicht Lustschlösser, musste selber über meinen unruhigen Tippfinger lachen.
            • TW 02.12.2019 13:06
              Kommentar: Dann ist doch alles wunderbar. Mir fällt noch ganz viel ein, alleine die Zeit fehlt, um mich mit jemandem zu streiten, der gegen alles ist und keine Lösungen anbietet. Aber ich gönne Ihnen die Luft- wie die Lustschlösser gleichermaßen. Sie finden bestimmt jemand zum Spielen.
              • User_MTUyNzE0MA 02.12.2019 20:48
                Wie, "Lösungen anbieten"? Ich bin kein Kraftwerksingenieur. Welche Lösungen bieten Sie an? Ich bin auch kein Huhn und kann keine Eier legen. Ich erkenne aber, wenn ein Ei ein Windei oder gar faul ist.
                • TW 02.12.2019 21:48
                  Dass Sie kein Ingenieur sind, ist uns nicht entgangen :) Wäre es anders, würden sich Ihnen die Zusammenhänge wahrscheinlich leichter erschließen. Aber nichts für ungut.
  • Gustav Adolf 29.11.2019 09:43
    Ein Glück. Diese Hinrichtung kommt viel zu spät, war aber absehbar, weil das gesamte System nur am politischen Subventionstopf hängt und von der Profitgier von Investoren, Bauern und Förstern ("Energiewirte") nach Pachteinnahmen befeuert wird. Man möge Wind "ernten", wo er richtig weht. Das ist auf See der Fall, und in den großen Steppen der USA, in der Türkei u.a. entsprechenden Erdgegenden. Hier im klein strukturierten Binnenland brauchen die Investoren sog. "Langsamläufer" mit großen Rotoren, damit die sich überhaupt drehen, was sie oft trotzdem nicht tun. Interessant übrigens die aktuellen Erkenntnisse darüber, daß eine ressourcengerechte Wiederverwertung der alten Flügel, die in den nächsen Jahren massenhaft abgebaut werden müssen, in keiner Weise geklärt ist. Das faserverstärkte Kunststoffverbundmaterial wird aktuell in Zementwerken verheizt... ("thermische Verwertung"), ferner bestehen inzwischen erhebliche Bedenken, ob die den Betreibern vor 20 Jahren aufgedrückten Rückstellungen für kompletten Rückbau (einschl. Fundament!) und Wiederbegrünung überhaupt ausreichen. Bei den heutigen Baupreisen eher nicht. Diese Frage wird gegenwärtig im UBA genauer untersucht; möglicherweise haben wir es, wie bei anderen Betreiberfirmen auch (Deponien...), die nach Einkassieren des Gewinns sich plötzlich auflösen, mit einer ganzen Menge von herumstehenden Altlasten zu tun, für deren Entfernung die "öffentliche Hand" einspringen muß, wie eben bei der Sanierung der zahllosen illegalen Müllkippen auch, wenn beim Grundeigentümer nichts zu holen ist. Und funktionierende Leitungen von Nord nach Süd werden wir in den nächsten Jahren, trotz langjähriger Planung, nicht sehen, Speicherung des Stroms ist nicht möglich, weil aus Naturschutzgründen und lokalpolitischen Erwägungen in Deutschland keine entsprechenden Pumpspeicherprojekte umsetzbar sind. Mindestens zwei waren in Planung und mußten aufgegeben werden. Glücklicherweise kaufen die Leute zu wenige Elektroautos... man stelle sich vor, die wären viel billiger und 80% der Neuanschaffungen hätten Akkus. Das Stromnetz würde mangels Leistung sofort zusammenbrechen. Somit bleibt zZ nur, mit immensem Energieverlust den überschüssigen "Naturstrom" in Wasserstoff umzuwandeln, in der Hoffnung, das Zeug irgendwie irgendwann irgendwo zu irgendwas einsetzen zu können. Die Alternative, nun die deutschen Offenlandschaften mit PV-Modulen zu bepflastern, führt auch nicht weiter; es ist hier zu schattig, auch wenn bei neuen Projekten immer wieder "die Versorgung von x-100 Wohnungen und Einsparung von x-Tonnen CO2" vorgerechnet wird. Die Flächen sind weg und zum Industriegebiet geworden, auch wenn auf ihnen nun statt Maiszünslern ein paar Heuschrecken und Bläulinge ihr Unwesen treiben. Diese Art von Energiewende war von Anfang an politisch und fachlich krank, da hilft auch nicht das Ausrufen eines europäischen Klimanotstandes.
    • EckhardJedicke 01.12.2019 12:05
      Guten Tag, Herr Adolf, Sie liefern eine Fundamentalkritik an den Erneuerbaren Energien, aber keine Lösungen. Wir brauchen aber Lösungen, weil der Klimawandel absehbar zu massiven Umbrüchen führen wird, und das ganz besonders zu Lasten solcher Menschen, die nicht im Speckgürtel dieser Erde leben. Und auch für die Ziele des Naturschutzes folgen massive Verluste aus dem Klimawandel. Da hilft es nicht, dem Niedergang der derzeit besten vorhandenen Alternativen zum Weiter-so Beifall zu klatschen. Daher bleiben neben einer Stärkung der Energieeffizienz/dem Energiesparen nach aktuellem Stand der Technik Wind- und Solarenergie, deren Einsatz für Mensch, Natur und Landschaft so verträglich wie möglich zu steuern ist. Mit frerundlichen Grüßen Eckhard Jedicke
      • Gustav Adolf 01.12.2019 13:52
        Der Kernsatz meiner Miesmacherei ist der letzte. Es kann nicht sein, daß im politischen Raum so gravierende Beschlüsse über eine andere Energieversorgung eines Industrielandes ohne jegliches Konzept gefaßt werden. Wir hatten ja vorher schon mal einen Einstieg in einen Ausstieg, der nicht lief. Konsequent wäre gewesen, sofort Planungsgesetze dazu zu verabschieden, die sowohl Bürgerbeteiligung als auch Nachbarschafts- und Naturschutzbelange stark begrenzen oder sogar außer Kraft setzen, im Allgemeininteresse einer sicheren Energieversorgung. Aber das hat man sich nicht getraut. Außerdem gab und gibt es keine sinnvolle Speichertechnologie. Und Kernfusionen etc. stehen in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung. Deswegen wird und kann das auch mit dem sog. Klimaschutz hier nichts werden. Andererseits will ja auch niemand eine "Ökodiktatur"... aber fahren wollen alle, bei Amazon bestellen auch, und die im Netz benötigten Rechnerkapazitäten für allen möglichen Unsinn werden immer höher. Allein der Energiebedarf für diese Netzknoten sprengt jeglichen Rahmen - und das ist das Kernproblem: es wird ganz einfach zu viel Energie verbraucht, aus Luxusgründen und von der Industrie befeuert. Man stelle sich vor: die Menschen in der sog. Dritten Welt kämen plötzlich auf das selbe Level in dieser Richtung wie wir - und wieso eigentlich nicht? Warum dürfen die dort nicht Autofahren, exzessiv Unterhaltungselektronik nutzen, dreimal im Jahr Flugreisen antreten... Gegenwärtig "profitiert" das Weltklima davon, daß die Leute arm sind und sich nichts leisten können. Sollte sich das ändern, und das wird es, helfen keine lächerlichen Windmühlen hier im kleinen Deutschland für irgendwelche CO2- Begrenzungen.
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