Neues Projekt soll Quervernetzung verbessern
- Veröffentlicht am
30 Jahre nach dem Mauerfall hat sich die ehemalige innerdeutsche Grenze, das sogenannte Grüne Band, längst zu einem länderübergreifenden Lebensraumverbund entwickelt. Das neue Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird das Grüne Band nun mit naturnahen Lebensräumen und schon bestehenden Biotopverbundachsen in der Nähe verknüpfen. Mit der Übergabe des Förderbescheids wird das Vorhaben offiziell gestartet. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das inhaltlich vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet wird, mit insgesamt 4,36 Millionen Euro.
Das Grüne Band ist aus dem früheren Todesstreifen, der ehemaligen Grenze zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik, entstanden. In Deutschland erstreckt es sich über fast 1.400 Kilometer und verbindet 17 Naturräume. Bezieht man den kompletten Eisernen Vorhang mit ein, verläuft das Grüne Band auf einer Länge von über 12.500 km durch 24 Staaten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer.
Das Jubiläum des Grünen Bandes gibt insgesamt neue Impulse. Der BUND nahm es zum Anlass anzuregen, das Grüne Band Europa zum UNESCO-Welterbe zu ernennen. „Eine 12.500 Kilometer lange Lebenslinie hat sich über vier Jahrzehnte im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelt und ist nun für viele bedrohte Tierarten ein wichtiger Rückzugsraum und Wanderkorridor und für die Menschen eine einzigartige Erinnerungslandschaft“, erklärte Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender. Der Ort verkörpere die Symbiose aus Naturschutz und Erinnerung.
In Mecklenburg-Vorpommern hat sich Umweltminister Dr. Till Backhaus für eine Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument ausgesprochen unter der Bedingung, dass auch andere Bundesländer sich beteiligen. „Mit der Ausweisung können wir ein schwieriges Kapitel jüngerer deutscher Zeitgeschichte positiv besetzen und die Idee eines europäischen Grünen Bandes stärken“, so der Minister.BfN/BUND/MLUMV/Red
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.