Erneut massives Amselsterben
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Wie schon im vergangenen Jahr greift das Usutu-Virus seit Ende August auch in Deutschland wieder verstärkt um sich. Bis zum 12. August wurden dem NABU bereits über 1.300 Verdachtsfälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres waren es 800 Meldungen. Der Höhepunkt des Vogelsterbens wird voraussichtlich im September sein.
Die Vogelschützer des NABU interessieren vor allem die Auswirkungen der neuen Vogelkrankheit auf die Bestände von Deutschlands häufigstem Vogel, der Amsel. Dazu vergleichen sie die Informationen über die Verbreitung des Virus mit den Ergebnissen der großen NABU-Gartenvogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“. Eine erste Auswertung hatte gezeigt, dass die Amselzahlen in von Usutu betroffenen Gebieten stärker zurückgegangen waren als im übrigen Deutschland. Bisher ist jedoch noch völlig unklar, ob sich betroffene Bestände vollständig erholen können, dauerhaft reduziert bleiben oder gar immer weiter abnehmen werden.
Der NABU bittet darum, kranke oder verendete Tiere zu melden und möglichst zur Untersuchung einzusenden. Informationen hierzu finden Sie unterNuL4196 . Alle eingesandten toten Vögel werden im Labor neben dem Usutu- auch auf das West-Nil-Virus getestet, das 2018 erstmals in Deutschland in Vögeln und Pferden nachgewiesen wurde.
Seit dem erstmaligen Auftreten dieses Vogelsterbens im Jahr 2011 breitet sich das von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus zunehmend in Deutschland aus. Waren in den ersten Jahren nur wärmebegünstigte Regionen betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung über Nordrhein-Westfalen nach Norden und vor allem im Hitzejahr 2018 eine Ausbreitung in die nördlichen und östlichen Landesteile festgestellt werden. Im Sommer 2018 wurden erstmals Usutu-Infektionen für Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Bayern nachgewiesen.
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