Stickstoffdüngung erhöht Mortalität von Schmetterlingsraupen
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Die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Potsdam und Osnabrück in der FachzeitschriftFachzeitschrift Oecologia zeigen, dass zu hohe Stickstoffkonzentrationen in den Wirtspflanzen zu einer stark erhöhten Mortalität bei Schmetterlingsraupen führen können. Bisher ging man davon aus, dass die landwirtschaftliche Intensivierung Hauptursache für das flächendeckende Verschwinden vieler Schmetterlingsarten in West- und Mitteleuropa sei.
Der Rückgang der Artenvielfalt wurde dabei häufig mit dem Verlust sowie der zunehmenden Degradierung und Fragmentierung der Habitate in Verbindung gebracht. Direkte Veränderungen der Wirtspflanzenqualität für Insekten blieben dagegen bisher weitgehend unberücksichtigt.
In der Untersuchung wurden in einem experimentellen Ansatz die Überlebensraten der Raupen von insgesamt sechs weitverbreiteten Tag- und Nachtfalterarten unter verschiedenen Düngeszenarien untersucht. Die Stickstoffgaben entsprachen dabei den in der mitteleuropäischen Landwirtschaft aktuell üblichen Düngemengen. Die Düngung hat dabei zu einer Zunahme des Stickstoffgehalts in den Wirtspflanzen und gleichzeitig zu einer deutlich erhöhten Mortalität der Schmetterlingsraupen aller Modellarten geführt.
Mit den Forschungsergebnissen der Universitäten Potsdam und Osnabrück liegt nun erstmalig ein Beleg vor, dass die aktuellen Düngemengen den physiologischen Toleranzbereich der meisten Schmetterlingsarten überschreiten dürften. Es ist somit davon auszugehen, dass die Düngung und atmosphärische Stickstoffdepositionen durch ihren Einfluss auf die Wirtspflanzenqualität direkt zum flächendeckenden Rückgang vieler Schmetterlingsarten beitragen. Den vollständigen Bericht finden Sie unter WebcodeNuL4196 .
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