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Europäisches Bündnis

Verbände fordern strikten Schutz der Bestäuber

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18 europäische Naturschutzverbände haben einen Aufruf zum Schutz der Bestäuber veröffentlicht. Sie begrüßen die Entscheidung der Europäischen Kommission, eine Initiative zur Bekämpfung des schnellen Rückgangs der Bestäuber in Europa einzuleiten. Wirbellose Tiere stünden im Mittelpunkt unserer Ökosysteme und ihr starker Rückgang stelle eine Krise für die Landwirtschaft und die Gesundheit der Umwelt in der EU dar. Entschlossenes Handeln sei notwendig, um den Rückgang der Bestäuber und den Bestäubungsdienst zu stoppen.

Die Initiative dürfe nicht davor zurückschrecken, sich mit den wirklichen Triebkräften und dem Druck zu befassen, die hinter dem Rückgang der Bestäuber stehen, einschließlich intensiver Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Landnutzungsänderungen, schreiben die Unterzeichner. „Diese Initiative muss messbare Veränderungen bewirken, die den Bestäubern und der biologischen Vielfalt in großem Umfang zugutekommen, indem die Lebensräume der Bestäuber geschützt und wiederhergestellt werden. Nur dann können wir die langfristige Nachhaltigkeit der Bestäubung in Europa sicherstellen“, heißt es in dem Papier.

Ziel der Initiative sollte es sein, ein integriertes EU-Konzept zur Bekämpfung des Absterbens von Bestäubern zu entwickeln, indem ihr politisches Profil gestärkt, die Wirksamkeit der EU-Politiken erhöht und mögliche politisch-rechtliche Lücken in der EU bewertet werden. Denn die bestehenden Strategien, selbst mit einer höheren Wirksamkeit, würden möglicherweise nicht ausreichen, um den Rückgang der Bestäuber vollständig zu bewältigen. Die Bestäuberinitiative sollte vorrangig Maßnahmen umfassen, um

(1) die Lebensräume der wichtigsten Bestäuber wiederherzustellen und ihre Vernetzung in den Agrarlandschaften zu verbessern;

(2) sich mit schädlichen Subventionen und Anreizen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auseinanderzusetzen und sie durch Anreize für Maßnahmen zugunsten von Bestäubern zu ersetzen;

(3) schädliche Auswirkungen von Pestiziden zu verhindern.

Jörg Nitsch, stellvertretender Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), verwies darauf, dass allein der monetäre Wert der Insekten-Bestäuberleistung in Europa zurzeit etwa 22 Mrd. € pro Jahr betrage. Zudem seien die meisten Pflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Die Initiative müsse allerdings messbare Veränderungen in großem Umfang bringen, was nur durch den Schutz und die Wiederherstellung der Lebensräume der Insekten zu erreichen sei. Vor allem die europäische Agrarpolitik bedürfe daher einer Überholung.

Positionspapier der EU Pollinator Initiative: t1p.de/pollinator-initiative

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