Genug Platz zur Wiederansiedlung des Wisents
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Der WWF Deutschland legt nun mit einer Studie nach, die zehn weitere Gebiete für eine Wiederansiedelung des Wisents identifiziert. Besonders geeignet seien der Müritz-Nationalpark mit der Mecklenburgischen Seenplatte, die Region Cottbus-Spreewald-Guben, der Harz und der Pfälzer Wald. Auch Schwarzwald, Spessart, Bayerischer und Thüringer Wald sowie die deutschen Alpen und die Region rund um Celle/Hermannsburg kämen als Lebensraum für die großen Wiederkäuer in Frage.
„Unter ökologischen Gesichtspunkten gibt es genügend Platz für den Wisent“, sagte Diana Pretzell, Leiterin des WWF Naturschutzes für Deutschland. „Jetzt kommt es darauf an, ob die Bevölkerung in den potenziellen Wisent-Regionen sowie die Politik eine Rückkehr der Wildrinder wollen. Dass eine Ansiedelung problemlos erfolgen kann, zeigen andere Projekte in Mittel- und Osteuropa.“
Wisente seien trotz ihrer Größe mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne scheu, teilte der WWF mit. Sie benötigten in ihrem Lebensraum Wald und Wiese, genügend Rückzugsorte und einen gehörigen Abstand zu Siedlungen und Straßen. Der Europäische Wisent sei ein naher, etwas kleinerer Verwandter des Amerikanischen Bisons. Seit der Ausrottung des Auerochsens seien Wisente die größten Pflanzenfresser Europas. Früher lebten sie in ganz Mittel-, West- und Südosteuropa. Im Osten waren sie bis zur Wolga und zum Kaukasus verbreitet. Lebensraumverlust und Landschaftszerschneidung für den Ackerbau, Abholzung sowie uneingeschränkte Jagd und Wilderei brachten sie an den Rand des Aussterbens.
In Deutschland seien Ende der 1920er-Jahre die letzten wildlebenden Wisente auf der Welt ausgerottet worden, lediglich 54 Tiere hätten in Gefangenschaft überlebt. Ziel des Naturschutzes sei die Etablierung langfristig überlebensfähiger Wisentbestände in der Wildnis. Heute gebe es in acht Ländern 40 Herden mit über 3 200 wilden Wisenten. Die größte freilebende Population finde sich im Urwald von Bialowieza in Polen. Weitere freilebende Herden existierten in der Ukraine und in Russland.
Die IUCN stuft Wisente als „gefährdet“ ein. „Für ihr Überleben müssen es mehr Tiere werden und auch die Herden sollten wachsen. Das kann nur durch Ansiedlungen von Wisenten in neuen Lebensräumen möglich gemacht werden“, schreibt der WWF Deutschland.
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