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Berlin

Nachhaltigkeitsmodell für EU-Agrarpolitik ab 2020

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat ein Nachhaltigkeitsmodell für die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) veröffentlicht, die nach 2020 gelten soll und aktuell verhandelt wird.
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„Die aktuelle Agrarpolitik erreicht die gewünschten gesellschaftlichen Ziele nicht. Daher brauchen wir eine neue Vereinbarung zwischen Landwirten und den Bürgern, die dafür sorgt, dass öffentliche Gelder tatsächlich für öffentliche Leistungen verwendet werden. Höfesterben, die Umweltkrise die die Landwirtschaft verursacht und die schwindende Akzeptanz bei den Bürgern erfordern eine grundlegende Neuausrichtung“, erklärte Jan Plagge, Vorstand des Dachverbands.

„Derzeit wird vor allem der Landbesitz belohnt und so landet ein großer Teil des Geldes gar nicht beim aktiven Landwirt. Daher wollen wir, dass Landwirte mit der neuen GAP für Leistungen honoriert werden: vielfältige Höfe, sauberes Wasser, Artenvielfalt, Klima- und Tierschutz auf höchstem Niveau. Dazu muss die GAP so umgebaut werden, dass weniger Geld bei Verpächtern und Bodenspekulanten ankommt, sondern mehr bei den Landwirten, die sich für Umwelt und Tierschutz stark machen“, so Plagge. Er machte deutlich, dass sich die Umweltschäden durch die Landwirtschaft auch mit der letzten GAP-Reform verschärften, die bürokratischen Lasten stiegen und Zehntausende Höfe dichtgemacht hätten.

Für die aktuellen Probleme und Zielkonflikte der GAP bietet das Modell in den Augen der BÖLW-Vertreter Lösungen für die gesamte Landwirtschaft: Es sieht Zahlungen für Landwirte nach bestimmten sozioökonomischen Kriterien vor, die auch Existenzgründungen und die Förderung von Junglandwirten umfassen sollen und das „Entgelt für Umwelt, Klima, Tier“ (EUKT), das besondere Umwelt und Tierschutz-Leistungen honoriert. Dieser Bereich solle künftig den Schwerpunkt der GAP bilden. Zusätzlich solle die Konkurrenz zwischen Mitteln für die ländliche Entwicklung und jenen für Nachhaltigkeitsleistungen in der Landwirtschaft beendet werden. Das Budget für die ländliche Entwicklung könne separiert und im gleichem Umfang und gleicher Ausrichtung wie heute fortgeführt werden.

Plagge betonte, dass das vorgeschlagene Nachhaltigkeitsmodell auf die bestehenden Instrumente aufbaue, unnötige Brüche vermeide, aber dennoch die notwendigen Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft stelle. Es baue auf der Position der IFOAM-EU-Group auf, der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen, die im Rahmen eines zweijährigen Diskussionsprozesses zwischen Bauern aus ganz Europa entwickelt worden sei (Download des Modells unter www.boelw.de/gap2020 ).

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