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BfN-Forschungsprojekt

Fledermäuse ziehen in breiter Front

Bonn (BfN). Nutzen (fern-)wandernde Fledermausarten bestimmte Zugrouten oder Rastgebiete und lassen sich diese identifizieren? Bevorzugen sie bestimmte Landschaftsstrukturen wie Flusstäler oder Bergkämme? Kenntnisse darüber sind wichtig, vor allem, wenn es um Bau und Genehmigung von Windkraftanlagen geht. Diesen Fragen hat sich daher ein Forschungsprojekt des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) gewidmet. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

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Diese geben Hinweise, die gegen eindeutige Zugkorridore und bevorzugte Landschaftsstrukturen und für einen mehr oder weniger flächendeckenden Breitfrontenzug über Deutschland sprechen. Allerdings scheint es besondere Rastgebiete zu geben, in denen sich viele Tiere konzentrieren und die für den Schutz der wandernden Arten eine hohe Bedeutung einnehmen, teilte das BfN mit. „Für die Planung und Nutzung von Windenergie unterstreichen die Ergebnisse der Studie zweierlei: Zum einen sind Abschaltzeiten und auch deren Einhaltung zur Vermeidung von Kollisionen unbedingt notwendig. Zum anderen müssen besonders sensible Gebiete auch künftig erhalten und frei von Nutzung bleiben, um wandernden Arten Rastmöglichkeiten zu bieten“, erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Im Rahmen des Projektes seien verfügbare Daten für die vier weit wandernden Arten Großer Abendsegler ( Nyctalus noctula ), Kleinabendsegler ( Nyctalus leisleri ), Rauhautfledermaus ( Pipistrellus nathusii ) und Zweifarbfledermaus ( Vespertilio murinus ) in Bezug auf ihr jahreszeitliches Auftreten ausgewertet worden. Verschiedene Untersuchungsmethoden zur Erforschung der Migration seien an den Arten Großer Abendsegler, Kleinabendsegler und Rauhautfledermaus in Freilandstudien erprobt worden. Außerdem sei mittels automatischer Aufzeichnungen von Fledermausrufen entlang des Kammes des Thüringer Waldes überprüft worden, ob die Fledermausarten auf breiter Front ziehen oder bestimmte Landschaftsstrukturen meiden oder bevorzugen.

Wenngleich das Forschungsvorhaben, dessen Ergebnisse in Band 453 der BfN-Skripten veröffentlicht sind, einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Migration bei Fledermäusen leiste, blieben noch viele Fragen zum Phänomen der Fledermauswanderungen offen, hieß es. Durch neue Techniken, z.B. den Einsatz von GPS-Sendern, würden sich künftig weitere Fragen beantworten lassen. Bis dahin komme der gesamte mitteleuropäische Raum als potenzielles Zuggebiet in Betracht (Bezug der Studie: www.bfn.de/0502_skripten.html )

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