Fünf drängende Gewässerthemen für die kommende Bundesregierung
Berlin (IGB). Im Vorfeld der Bundestagswahl im September 2017 hat das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Deutschlands größtes Forschungszentrum für Binnengewässer, fünf drängende Gewässerthemen identifiziert und in einem IGB Policy Brief veröffentlicht. Bei den Themen besteht nach Einschätzung der Wissenschaftler in der nächsten Legislaturperiode für die neue Bundesregierung dringender Diskussions- und Handlungsbedarf.
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Wasser und Gewässer seien lebenswichtige Ressourcen von hoher gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Doch die Mehrzahl der Binnengewässer in Deutschland sei in einem ökologisch schlechten Zustand, der zu zahlreichen Konflikten um ihren Schutz und ihre Nutzung führt. Bäche, Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Grundwasser seien somit Brennpunkte des gesellschaftlichen Diskurses. Doch nicht selten fehlten in dieser politischen Debatte Argumente, die durch verlässliche wissenschaftliche Analysen unterlegt sind.
„Forschen für die Zukunft unserer Gewässer" sei der Leitspruch des IGB. Die objektive und evidenzbasierte Beratung gesellschaftlicher Akteure aus Politik, Behörden, Verbänden, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und der interessierten Öffentlichkeit gehöre zu den zentralen Aufgaben des Instituts. Diesem Beratungsauftrag komme das IGB auch im Wahljahr 2017 nach, indem es Fakten und fundierte Argumente zu fünf Gewässerthemen zusammengestellt habe:
- Überdüngung: diffuse Nährstoffbelastung von Gewässern mit Stickstoff und Phosphor;
- synthetische Stoffe: Pharmazeutika, Mikroplastik, Nanopartikel und hormonaktive Stoffe in Gewässern;
- Wasserstraßen: unrentabler Ausbau im Konflikt mit der EU-Gesetzgebung;
- Aquakultur: nachhaltige Kreislaufsysteme und Eigenversorgung stärken;
- Wasserkraft: EEG-Förderung kleiner Wasserkraftanlagen im Spannungsfeld regenerativer Energien mit dem Gewässerschutz.
„Ein nachhaltiges Gewässermanagement muss den Schutz und die Nutzung unserer Gewässer gleichermaßen berücksichtigen", erklärte Prof. Dr. Mark Gessner, kommissarischer Direktor des IGB und Mitautor des IGB Policy Briefs. Diese unterschiedlichen Interessen und mögliche Kompromisse müssten in der Politik ausgehandelt werden. Zur wissenschaftlichen Beratungsrolle des IGB gehörte dabei auch, auf konkrete Probleme und unbequeme Interessenkonflikte hinzuweisen (Download: ).
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