Klima- und Naturschutz nicht gegeneinander ausspielen
Bonn (BfN). Pariser Klimavertrag, Erneuerbares Energien Gesetz 2017, Netzausbau – politische Entscheidungen im Energiesektor stellen auch den Naturschutz vor immer neue Herausforderungen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat mit dem zweiten Vernetzungskolloquium des Themenschwerpunkts „Naturschutz und erneuerbare Energien" Impulse im Spannungsfeld zwischen Landschaftswandel, Klimaschutz und räumlicher Planung gegeben.
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„Was war, was ist, was kommt?" – der Titel des Vernetzungskolloquiums umriss das zeitliche Spektrum und deutete die verschiedenen Betrachtungsperspektiven an: Wie hat sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in den zwei vergangenen Jahrzehnten auf die Fläche ausgewirkt? Welche aktuellen Fragen ergeben sich aus dem brisanten Kontext Naturschutz und Energiewende und welche Anforderungen an den Naturschutz der Zukunft ergeben sich aus dem Ausbau von erneuerbaren Energien bis 2050?
„Wir dürfen Klima- und den Naturschutz nicht gegeneinander ausspielen", erklärte BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. Im Natur- und Artenschutz verfügten wir heute über ein breit entwickeltes Instrumentarium von Vorgaben, Methoden und Maßnahmen. Diese könnten im Kontext der Energiewende genutzt werden, um die wichtigen und richtigen Impulse zu setzen und den Ausbau der erneuerbaren Energien naturverträglich zu gestalten. So ließen sich Synergien für Mensch, Natur und die Versorgung mit regenerativen Energien erzielen. „Denn nur bei Betrachtung aller Schutzbedürfnisse und wenn wir einen ausbalancierten Interessenausgleich vornehmen, wird ein Wandel zur Energielandschaft auch als ein Aspekt von Heimat Akzeptanz finden."
Der BfN-Themenschwerpunkt „Naturschutz und erneuerbare Energien" bringe dafür auch Vorhaben zu spezifischen artenschutzfachlichen Fragestellung mit der Entwicklung übergeordneter Szenarien zusammen. In der Zusammenschau würden damit die Einschätzungen kumulativer Wirkungen von Ausbauzielen und -szenarien auf die Belange des Natur- und Artenschutzes, aber auch auf soziokulturelle Dimensionen wie der „Schönheit der Landschaft" und „Heimat" möglich.
Im Zentrum stünden unter anderem der Schutz von empfindlichen Landschaften und aus Naturschutzsicht wichtigen Räumen, der frühzeitige Einsatz von Planungsinstrumenten zur Vermeidung von Konflikten, aber auch die Weiterentwicklung umweltverträglicher Techniken im Anlagenbau und die Schaffung ökologischer Vorrangflächen. Weitere Informationen: www.natur-und-erneuerbare.de.
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