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Life-Projekt: Klimaschutz in Großschutzgebieten

Schwerin. Elf Großschutzgebiete in Deutschland beteiligen sich an einem EU-Life-Projekt, das jetzt gestartet ist: Unter dem Kürzel „ZENAPA", englisch für „Zero Emission Nature Protection Areas", sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die Natur- und Klimaschutz sinnvoll miteinander verbinden. Das Gesamtbudget des Projekts, so meldet das Umweltministerium in Schwerin in einer Pressemitteilung, beläuft sich auf 17 Mio. € (für alle Teilnehmer auf acht Jahre bezogen), davon kommen rund 8 Mio. € aus dem europäischen Life-Programm. Nach Mecklenburg-Vorpommern sollen mindestens 100 000 € pro Jahr fließen. Umgesetzt wird es von der Akademie für nachhaltige Entwicklung (ANE) gemeinsam mit dem Müritz-Nationalpark.

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„Für Großschutzgebiete soll der Handlungsschwerpunkt künftig nicht nur im Schutz der Natur, sondern auch im Klimaschutz liegen. Ziel ist es dabei nicht, den Großschutzgebieten neue Aufgaben aufzuerlegen, sondern Synergien zu finden zwischen den aktuellen Aufgaben und den Notwendigkeiten des Klimaschutzes" sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus beim offiziellen Projektstartschuss für sein Bundesland in Bollewick.

Im Rahmen des Projekts erhalte jedes teilnehmende Großschutzgebiet einen Klimaschutzmanager, der sich mit den Konstellationen vor Ort vertraut macht und im Austausch mit den Kollegen aus den anderen Bundesländern Maßnahmen für seine Region erarbeitet. Diese sollten perspektivisch mit den Akteuren vor Ort besprochen und umgesetzt werden. „Intakte Biotope, insbesondere natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder oder Moore, können den Klimawandel deutlich abmildern und zum Schutz der Biodiversität beitragen", betonte der Minister. In den Mooren Mecklenburg-Vorpommerns lagerten etwa 450 Mio. t Kohlenstoff. Jeder vollständig bewaldete Hektar Land in Mitteleuropa habe ein Kohlenstoffspeichervermögen von bis zu 250 t.

Das Land leiste bereits viele Beiträge, um den abstrakten Klimaschutzplan der Bundesregierung mit Leben zu füllen. So habe es drei ökologische Wertpapiere entwickelt: die MoorFutures, den Streuobstgenussschein und die Waldaktie.

Der Polder Kieve im Süden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte sei das weltweit erste durch den Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten finanzierte Wiedervernässungsprojekt. Bezogen auf die Projektlaufzeit von 50 Jahren würden Emissionen von über 14 000 t Kohlendioxidäquivalenten eingespart. Das Umweltbundesamt schätze in einer Studie das Schadpotenzial jeder zusätzlichen Tonne Kohlendioxid in der Atmosphäre auf mindestens 80 €.

Damit würden durch die Wiedervernässung des Polder Kieve gesellschaftliche Kosten in Höhe von mehr als 1 Mio. € vermieden, stellte der Minister fest. „Dieser Wert ist immerhin doppelt so hoch wie die ursprüngliche Investition", erklärte Backhaus.

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